Gemeinderat, 13. Sitzung vom 22.09.2021, Wörtliches Protokoll - Seite 49 von 118
Kinder- und Jugendarbeit, um die Sichtbarkeit dieser Community hervorzuheben und um gemeinsam mit dem zukünftigen queeren Jugendzentrum, das auch schon vom Gemeinderat beschlossen wurde, Unterstützungsmaßnahmen für vulnerable Jugendliche anzubieten. Ich kann mich nur wiederholen, in diesem Thema sind wir keine politischen Gegner, wir sind Verbündete, weil wir für dieselbe Sache kämpfen, und zwar für die Menschenrechte. Deswegen bitte ich um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Danke schön. Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Berger-Krotsch. Sie sind am Wort.
GRin Mag. Nicole Berger-Krotsch (SPÖ): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Berichterstatterin! Liebe Kolleginnen und Kollegen hier im Saal! Liebe ZuseherInnen via Livestream!
Wir haben heute hier mit dem vorliegenden Akt eine wichtige Förderung für einen wunderbaren Verein vorliegen, der aus der Community für die Community arbeitet. Ich möchte mich auch gleich zu Beginn meiner Wortmeldung sehr bei den vielen MitarbeiterInnen, auch bei den sehr vielen ehrenamtlichen MitarbeiterInnen recht herzlich für ihr unermüdliches, engagiertes Arbeiten für die LGBTIQ-Community in dieser Stadt bedanken.
Ihr habt mit vielen weiteren, tollen Vereinen, die so wertvolle Partner der Stadt sind, unermüdlich gegen Diskriminierung, gegen Transphobie, gegen Homophobie gerade auch in widrigen Zeiten gearbeitet, die Regenbogenfahne hochgehalten, gezeigt, dass wir Regenbogenhauptstadt Österreichs sind, dass wir viele sind, dass wir laut sind, dass wir gemeinsam stehen und das Miteinander in Wien hochhalten und gegen Hass und Ausgrenzung in dieser Stadt und Österreich-weit, Europa-weit und international stehen. Wien ist und bleibt Regenbogenhauptstadt, ich habe es schon erwähnt und kann das von dieser Stelle und immer und überall nur betonen, wir haben uns da auch weiterhin als Stadt in unserem Regierungsübereinkommen gemeinsam sehr viel vorgenommen. Ja, es gibt da noch viel zu tun. Ich möchte auch noch einmal auf die vergangenen Wochen und Monate zurückblicken, die ja sicher für uns alle, aber besonders für die Community schwer zu stemmen waren.
Rufen wir uns in Erinnerung, dass die Orte der Community geschlossen waren, dass Veranstaltungen nicht stattfinden konnten, wo so wichtige Begegnungen, das Treffen und der Austausch untereinander hätten stattfinden können, wir waren alle zu Hause im Lockdown alleine mit unseren Problemen und auch Ängsten. Ich möchte auch von dieser Stelle noch einmal in Erinnerung rufen, dass es uns einfach immer ein großes Anliegen war und uns besonders in dieser sehr widrigen Zeit, aber natürlich auch darüber hinaus wichtig war, Initiativen, Maßnahmen, Veranstaltungen auch während der Pandemie Corona-konform abzuhalten und Initiativen und Zeichen zu setzen, aber eben auch die Vereine, die so unermüdlich und engagiert auch während dieser widrigen Zeit immer wieder versucht haben, unter diesen mal lockereren, mal wirklich sehr strengen Sicherheitsbestimmungen für die Community da zu sein.
Sie waren engagiert beim Planen von Veranstaltungen, die immer wieder durch verschiedene Corona-Maßnahmen umgeworfen wurden, es wurden Kampagnen im Social-Media-Bereich ausgebaut, Beratung hat online stattgefunden, also man hat nicht aufgegeben. Die Vereine, die MitarbeiterInnen waren da wirklich immer daran, die Community nicht zu verlieren, sie weiter zu unterstützen, und auch die Stadt hat das gemacht. Gerne denke ich da, es ist heute schon gefallen, an die heurige Regenbogenparade zurück, danke der HOSI Wien wirklich auch für diese wunderbare Parade rund um den Ring, aber auch der Bezirksvorstehung für das erst kürzlich stattgefundene Straßenfest „Andersrum ist nicht verkehrt“ in Mariahilf. Es ist einfach so schön, zusammenzukommen, sich auszutauschen, es waren viele Vereine mit dabei, natürlich auch die HOSI Wien, die die vielen Maßnahmen, aber auch viele Angebote vor Ort präsentiert haben. Es ist einfach sehr stärkend, unter dem Regenbogen zusammenzukommen und ein starkes Zeichen für Solidarität und Respekt zu setzen.
Chapeau allen, vor allem eben - wenn ich den vorliegenden Akt hernehme - der HOSI Wien, dass in den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 die Durchführung und Abhaltung von geeigneten Pride-Feierlichkeiten gewährleistet war, aber es gab auch vollste Unterstützung der Stadt mit dem vorliegenden Akt. Dass zum Beispiel das Pride Village nicht möglich war oder der wunderbare Regenbogenball abgesagt werden musste, führte natürlich zu Mindereinnahmen, und da wird eben mit dem vorliegenden Akt versucht, gegenzusteuern und zu unterstützen. Ich glaube, dass sehr viele hier im Saal mit mir empfinden, wie schön der Regenbogenball ist, wie er uns abgegangen ist und wie sehr wir uns gemeinsam freuen, wenn er 2022 wieder stattfinden kann.
Zum vorliegenden Antrag möchte ich auch noch kurz Stellung nehmen, denn ja, es ist unsere gemeinsame Aufgabe, gegen Diskriminierung im Allgemeinen, aber natürlich auch sehr speziell, wenn es bestimmte Bevölkerungsgruppen betrifft, aufzutreten und dagegen anzukämpfen. Ich sehe diese Bemühungen auch bei vielen hier, zumindest auf dieser Seite des Saals, aber ich denke, dass es da Österreich-weite, Europa-weite, internationale Anstrengungen braucht, natürlich gerne ausgehend von Wien, der Regenbogenhauptstadt, aber alles kann halt nicht nur Wien alleine stemmen.
Ich will da auch keine Verantwortung abschieben, ich weiß, das Bessere ist immer auch der Feind des Guten, ich denke, wir können das nur gemeinsam tun. Im Antrag wird das queere Jugendzentrum angesprochen: Ich denke, wir lassen jetzt einmal die Studie fertig machen, es werden ja derzeit alle Stakeholder befragt, auch die queeren Jugendlichen, auch Jugendliche mit Migrationserfahrung befragt. Warten wir einmal die Antworten ab und schauen wir dann gemeinsam weiter, was ihre Vorstellungen und Anforderungen für ein queeres Jugendzentrum sind. Da wollen wir nicht vorgreifen, schauen wir uns diese Ergebnisse an, ab Ende November sollen
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