Gemeinderat, 13. Sitzung vom 22.09.2021, Wörtliches Protokoll - Seite 34 von 118
Das ist jetzt einmal zeitlich toll für die Menschen, die berufstätig sind, die vielleicht nur in der Früh die Zeit finden, um schwimmen zu gehen. Da ein Ticket mit 2 EUR pro Person anzubieten, ist, glaube ich, tatsächlich mehr als leistbar und eine tolle Innovation.
Was die Bäderstrategie 2030 im Allgemeinen betrifft, bin ich dankbar, auch hierzu kurz noch etwas sagen zu können. Ich bin noch nicht einmal bei zehn Minuten, ich kann also noch ein bisschen dazu reden. Ich möchte kurz und kompakt - ganz kurz ist es nicht - zusammenfassen, was der aktuelle Status quo ist, weil es vielleicht auch nicht immer ganz klar ist und, wie wir ja auch gerade gesehen haben, vielleicht auch nicht alle diesen aktuellen Status kennen.
Aufbauend auf die Bäderstrategie 2030, welche ja im Frühjahr letzten Jahres vorgestellt wurde, ist das Bäderbauprogramm 2030 der Bäder der Stadt Wien entwickelt worden. Es umfasst für die kommenden 10 Jahre die Errichtung von 5 neuen Schwimmhallen und von rund 30 weiteren Aufwertungen und Erweiterungen an vielen der 38 bestehenden Bäderstandorte.
Bereits im Herbst 2020 wurde ein Sachkredit für die Vorleistungen des Bäderbauprogrammes im zuständigen Gemeinderatsausschusses genehmigt und damit der Beginn für die Umsetzung gesetzt. Im Sommer 2021 konnten schon erste Vorhaben abgeschlossen und den Badegästen zur Verfügung gestellt werden, konkret die Wasserspielwelten im Jörgerbad, im Brigittenauer Bad und im Floridsdorfer Bad, und auch der neue Holzsteg im Strandbad Alte Donau wurde zeitgerecht für die Sommersaison fertiggestellt.
In den kommenden Wochen starten zwei weitere Projekte in die Bauphase, nach Abschluss der Sommersaison, in der wir ja jetzt schon sind: Abbruch und Neuerrichtung des Rutschenbeckens und der Kinderbecken im Simmeringer Bad sowie die Sanierung des Wellenbeckens im Gänsehäufl. Im Jahr 2021 wurden außerdem die ersten Schritte der Planung für die Neuerrichtung eines Außenbeckens im Brigittenauer Bad gesetzt. Die Umsetzung nach Abschluss der Planung und die Ausschreibung der Bauleistung sind für Herbst 2022 bis Juli 2023 vorgesehen.
Die ersten großen, neuen Schwimmhallen sind als Zubauten an den Standorten Großfeldsiedlungsbad und Simmeringer Bad geplant. Beide Örtlichkeiten befinden sich in stark wachsenden Bezirken Wiens, wo wir definitiv einen Bedarf haben. Im März 2021 wurde dafür ein europaweites, zweistufiges Verhandlungsverfahren zur Ausschreibung der Generalplanleistungen durchgeführt. Das Planungsteam ist vor wenigen Wochen beauftragt worden, das Projekt steht erst am Beginn der Planungsarbeiten, der Baubeginn in der Großfeldsiedlung ist für Sommer 2022 geplant, die Eröffnung für Dezember 2023. Beim Simmeringer Bad wird die Umsetzung von Sommer 2023 bis Dezember 2024 erfolgen.
Also ich glaube, man merkt an dieser kurzen Ausführung, dass wir da ziemlich Gas geben und dass auch alle vorhandenen Kräfte ihr Bestes tun, um bestmögliche Rahmenbedingungen für die Wiener und Wienerinnen zu schaffen. Diese neuen Schwimmhallen, von denen ich gerade gesprochen habe, sind auf den derzeit ungenützten Vorplätzen geplant. Die Halle wird ein 25 m Mehrzweckbecken umfassen und soll werktags vor allem von Schulen und Vereinen, am Wochenende auch von sportlichen SchwimmerInnen genutzt werden können.
Zwei Stege werden die neue Trainingshalle mit dem bestehenden Hallenbad verbinden und damit für beide Gebäudeteile einen barrierefreien Zugang ermöglichen. Auf Grund der Modernisierungsmaßnahmen im bestehenden Umkleidebereich wird auch das Hallenbad für kurze Zeit gesperrt werden müssen. Weiters werden die Parkplätze in der Bauphase als Baustelleneinrichtungsflächen genutzt werden, die danach wieder den Badegästen zur Verfügung stehen. Das Sommerbad wird weiterhin in Betrieb bleiben, nur der Zugang muss eventuell auf Baudauer verlegt werden.
Die Umsetzung des Bäderbauprogrammes ist bereits sehr kompakt geplant und nutzt alle Ressourcen bestmöglich aus, und die MA 44 macht da, wie bereits mehrfach erwähnt, einen phantastischen Job. Deshalb möchte ich mich zum Abschluss noch einmal bei der MA 44, beim Herrn Vizebürgermeister und bei allen schwimm-, schwimmsport- und bäderinteressierten Menschen dieser Stadt bedanken. Ich glaube, wir gehen da sehr, sehr wichtige Schritte, wir können aber auch erfolgreich auf ein erstes Jahr zurückblicken. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Danke für die Desinfektion.
Ich möchte darauf hinweisen, dass die Vorsitzende GRin Mörk ab 12.15 Uhr für den Rest der Sitzung entschuldigt ist.
Als Nächster zu Wort gemeldet ist GR Öztas. Ich erteile es ihm.
GR Ömer Öztas (GRÜNE): Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich finde es sehr bemerkenswert, dass wir erst jetzt im September über Bäder diskutieren. Vor dem Sommer, als wir GRÜNE dieses Thema im Zusammenhang mit der Klimakrise thematisieren und diskutieren wollten und meine Kollegin Otero Garcia unzählige wichtige Anträge dazu eingebracht hat, war Ihnen das Thema irgendwie wurscht.
Wir haben vor den Folgen der Klimakrise gewarnt. Wir haben vor Hitzetoten gewarnt und wir haben vor regelrechten Hitzeinseln in Wien gewarnt. Ihnen war das wurscht. Sie haben alle unsere Anträge damals mit der Begründung „Es war schon so und es bleibt auch so“ abgelehnt. Wir waren sogar so kompromissbereit, dass wir gesagt haben, weisen wir doch einige dieser Anträge den Ausschüssen zu, weil wir wirklich dachten, Sie wollen mit uns inhaltlich diskutieren. Die zuständigen StadträtInnen haben uns lang und ausführlich auf mehrseitigen Papieren ganz sachlich begründet, weswegen ihnen das Thema einfach egal ist.
Jetzt im September wollen Sie das Thema als Schwerpunkt im Gemeinderat haben. Höchstwahrscheinlich haben Sie bemerkt, dass der Sommer doch so heiß war und wir doch mehr Bäder brauchen. Ich sage Ihnen aber etwas: Aller guten Dinge sind drei. Wir versuchen
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