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Gemeinderat, 13. Sitzung vom 22.09.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 32 von 118

 

Ich habe auch ein paar Anträge dabei. In einem geht es um die Gebühren und Tarife im Allgemeinen, da geht es wieder einmal um die Abschaffung des Valorisierungsgesetzes, das passt da im Rahmen von Tarif- und Gebührenänderungen hinein, und wir sprechen uns da erneut für die Abschaffung des Wiener Valorisierungsgesetzes aus.

 

Ich habe es schon angesprochen: Wir würden sehr dafür plädieren, dass man das Bahnenschwimmen sofort wieder aufnimmt. Wir haben diesbezüglich auch von vielen Bürgern die Bitte an uns herangetragen bekommen und daher bringen wir auch einen entsprechenden Antrag ein. Der Begründung können Sie auch entnehmen, dass gerade im Schwimmbad ein sehr gutes Reglement einzuhalten ist.

 

Wir bringen weiters den Antrag ein, wie ich schon angekündigt habe, dass das Angebot der Monats- und Jahreskarten so zu erhalten ist, wie es bislang der Fall war. Der zuständige Herr Stadtrat wird ersucht, sich dafür einzusetzen und das wieder in die Wege zu leiten. Wir haben einen Antrag eingebracht, der die zeitliche Anpassung der Bäderstrategie 2030 zum Inhalt hat. Im Sinne einer zeitlichen Komprimierung sollte man, glaube ich, da schneller und unverzüglicher arbeiten, damit die Dinge umgesetzt werden, die für die Menschen wichtig sind, vor allem aber auch dort, woran es in Wien fehlt, und zwar an einer Bahn, die olympische Ausmaße hat, damit man ausgiebig trainieren kann.

 

Wir müssen überlegen, ob wir mit der vorhandenen Anzahl an Bädern wirklich auskommen. Es ist ja so, dass die Lehrer aus dem Schulschwimmen berichten, dass sie für eine ganze Klasse lediglich zwei Bahnen in einem Schwimmbad zur Verfügung gestellt bekommen. Gehen Sie einmal mit einer AHS-Klasse auf zwei Bahnen und haben Sie die mittlerweile Nichtschwimmer dabei, dann die, die es ein wenig können und ein paar, die vielleicht schwimmen können und sich dort auch sportlich betätigten wollen. Das alles ist also sehr schwierig geworden. Daher, glaube ich, muss man da auch umorganisieren, damit vor allem der Schwimmsport für die jungen Menschen wieder gefördert werden kann, und das läuft halt sehr stark über das System Schule, und dort soll es auch wieder Platz finden.

 

So, ich schaue jetzt, dass ich hier alle Anträge angeführt habe, die wir einbringen. Ja, gut; in diesem Sinne: Legen wir Wert auf diesen wichtigen Sport, gestalten wir die Bäder so, dass sie nicht nur Badeanstalt sind. Es ist interessant, wenn man die Homepage der Stadt Wien anschaut, dann steht dort, dass Baden einmal wichtig war. Natürlich dienen unsere Bäder nach wie vor auch manchen Menschen, die zu Hause nicht die Möglichkeit der Hygiene haben, aber im Wesentlichen sind wir ja darüber hinweg.

 

Die Geschichte ist ganz interessant, wer sich damit ein bisschen näher befassen will, dem empfehle ich den Besuch des Bezirksmuseums im 4. Bezirk. Dort gibt es ein Tröpferlbadmuseum, und das ist wirklich sehr originell und interessant dargestellt. Wie gesagt, Baden im Sinne von Körperpflege ist nicht mehr der Schwerpunkt unserer Bäder; die Benützung der Saunas und Dampfbäder sicher schon, aber auch da gibt es ja im privaten Bereich durchaus viele andere Angebote.

 

Wesentlich ist, dass wir die Schwimmhallen so zur Verfügung haben, dass dieser Sport für die Wiener wieder attraktiver wird und dass für jene Menschen, die ihn attraktiv finden, die Sporthallen so zur Verfügung stehen, dass sie ihren Sport möglichst ohne Behinderung ausführen können. Ich möchte noch anführen, dass durch die langen Monate der Sperre im Zuge der Pandemie viele, vor allem ältere Menschen einen dramatischen Rückgang ihrer körperlichen Fitness erleben mussten, weil sie teilweise, ich sage, jetzt auch aus unbegründeter Angst, sehr, sehr lange zu Hause blieben, weniger Bewegung gemacht haben.

 

Vor allem für diejenigen, die sich schwerpunktmäßig im Wasser bewegen, war es über Monate nicht möglich, das durchzuführen. Daher wäre es auch notwendig, wieder verstärkt Aquagymnastik anzubieten, was ja im Moment auch reduziert ist. Es gibt ja nicht nur die Thermen, die sind nicht für alle erreichbar, sondern wir haben in den Wiener Bädern ja eine Zeit lang eine sehr gute Versorgung damit gehabt. Das sollte wieder optimiert werden, damit der Schwimmsport in Wien den Platz hat, den er haben sollte.

 

In diesem Sinne noch einmal ein Nein zur Tarifänderung, und ich ersuche um Überlegung unserer Vorschläge, Herr Stadtrat, um ein großes Augenmerk für unsere Schulkinder bezüglich des Schwimmunterrichtes, und darf der Frau Vorsitzenden die Anträge übergeben.

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Danke für die Desinfektion. Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Ornig, und ich erteile es ihm.

 

12.10.04

GR Markus Ornig, MBA (NEOS)|: Vielen Dank, Frau Vorsitzende. Ich glaube, ich werde nicht die ganzen 40 Minuten brauchen, auch wenn es natürlich einiges zu den Wiener Bädern zu erzählen gibt.

 

Ich danke auch der Kollegin für ihre Ausführungen, vor allem in der Art und Weise, wie sie sie vorgetragen hat, weil man merkt, uns eint etwas. Uns eint die Leidenschaft für den Schwimmsport, uns eint die Leidenschaft, junge Menschen zum Schwimmen zu bringen, auch aus gesundheitspolitischer Sicht, und uns eint auch das Interesse daran, es ist jedoch oft auch eine Frage der Information.

 

Ich möchte aber trotzdem mit einer kurzen Rückschau anfangen. Als wir im November angelobt wurden, war einer der ersten Termine, die ich gemacht habe, mit dem Österreichischen Schwimmverband und mit dem Triathlonverband. Die sind zu uns gekommen und haben gesagt: Wir wissen, auf Grund des Lockdowns sind alle Bäder zu, es geht gerade gar nichts, aber bitte findet eine Lösung, damit die Vereinssportler und -sportlerinnen in Wien so rasch wie möglich wieder ins Training kommen.

 

Wir haben dann mit der MA 51, mit der MA 44, natürlich mit dem Herrn Vizebürgermeister gesprochen, der damals Gott sei Dank sofort reagiert hat. Wir haben für den Spitzensport - das waren die Einzigen, die damals durften - sofort wieder die Hallen geöffnet, haben sofort reagiert. Warum ich das erzähle, ist mir sehr, sehr wich

 

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