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Gemeinderat, 12. Sitzung vom 29.06.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 24 von 103

 

selber ein Anliegen in meiner Funktion jetzt auch als Bauingenieur und als Betriebsrat einer Baufirma zu sagen: Die Arbeiter, die bei diesen Hitzetemperaturen da draußen auf der Straße in der Sonne hackeln, damit unsere Infrastruktur, unsere Bauten, unsere Spitäler gebaut worden sind, denen gehört jetzt auch ein ganz großer Applaus! Vergessen wir nicht, dass leider vorige Woche ein Bauarbeiter, ich glaube, in der Steiermark, wenn es mich nicht täuscht, ein erster Hitzetoter auf Grund dieser Temperaturen war. Das sage ich auch deswegen, weil wir in unserer Gruppe auch über Baukultur reden und bei der Kultur redet man immer davon: Wie ist unsere Baukultur? Mit welchen Materialen bauen wir? Wie schaut das aus mit den Bewohnerinnen und Bewohnern? Was passiert in dieser Sache mit ihrer Zukunft? Aber wir sollten nie diejenigen vergessen, die diese Projekte errichten. Diese und deren Lebensqualität sollen wir auch nicht vergessen.

 

Ich möchte ganz schnell auch drei Geschäftsgruppen erwähnen, man kann leider nicht alle erwähnen und das ist immer ein Problem. Es gibt ja noch die Vermessung und die Gewässer und die Digitalisierung. Aber weil ich ein Stadtentwicklungssprecher bin, möchte ich auch die Leistungen der MA 18 erwähnen mit den Themaschwerpunkten Klimafunktionskarten für Wien, die wir jetzt erstellen, wo wir sozusagen die nächtlichen Kaltluftthemenkarten erstellen. Das ist auch wahnsinnig wichtig. Jeder von uns redet heute, wenn er sagt, es ist heiß, dass es eine Riesenentlastung ist, wenn es in der Nacht abkühlt. Wenn man die Wohnung so plant, dass es durchziehen kann, dann ist es toll. Dann ist es natürlich auch toll, wenn man die Stadt so plant, dass auch unser Luftaustausch so funktioniert und wir sozusagen die nächtliche Kaltluft auch verwenden können. „Wien wird WOW!“ ist auch eine sehr interessante Ausstellung, wo wir partizipativ auf Ausstellungen die Bürgerinnen und Bürger von Wien dazu einladen, auch aktiv, interaktiv den Prozess mitzusehen und zu sagen: Was bedeutet das, wenn die Bevölkerung um so viel steigt? Welche Chancen und welche Herausforderungen hat es und welche Maßnahmen werden dazu auch benötigt?

 

Die MA 19, Architekturabteilung, die kennen wir immer, weil wir glauben, sie erstellen nur Gutachten, ob das Stadtbild passt oder nicht. Sie leisten auch wahnsinnig viel bei den Planungen, bei den Bauten für Schulen, Feuerwehr, alles, was der Stadt gehört. Sehr interessant ist auch die Ausstellung „gebaut 2020“, wo man sozusagen hochwertige architektonische Projekte im privaten Bereich vor den Vorhang bittet. Da geht es um das Erscheinungsbild, Wirkung des Projektes im Stadtraum und auch um den Beitrag zu Klimaschutz und soziale Nachhaltigkeit. Aber auch sie hatten ein sehr interessantes Projekt, dieser Werkstättenbericht „Sonnenschutz und Stadtbild“. Wenn wir von der Hitze reden, dann gibt es natürlich sehr viele historische Bauten in Wien und deren Erscheinungsbild ist so zu erhalten. Man kann kein Otto-Wagner-Haus jetzt mit einer grünen Fassade begrünen. Aber es kann vielleicht die Sanierung durch bessere Fenster und andere Beschattungen möglich sein. Durch ihre Arbeit bei Studienszenarien über den Heumarkt und InterCont haben sie auch sehr viel geleistet. Und auch die großartige Leistung der MA 21 bei der Erstellung des Managementplanes „UNESCO-Weltkulturerbe Historisches Zentrum in Wien“ - da werden jetzt neue Instrumentarien in diesen neuen Managementplan eingebaut, den wir dann am Ende des Jahres beschließen werden, wo eben das Prädikat „Weltkulturerbe“ ein sehr wichtiger Punkt in unseren Entscheidungen ist, der, sei es bei der Stadtplanung, aber auch bei der Baubewilligung eine Rolle spielt. Aber der ganze Prozess war über zwei Jahre, wo man ein Soundingboard eingerichtet hat, wo man Expertinnen, Experten, anerkannte, aber wo auch Leute, die sehr kritisch gegenüber dem sind, was bis jetzt passiert war, dabei auch involviert waren. Wir hatten dann eine sehr gelungene Enquete in diesem Saal am 6. Mai dieses Jahres, wenn es mich nicht täuscht, wo dann auch alle Parteien eingebunden worden sind. Wir hatten auch dann Gespräche mit einzelnen Fraktionen, mit der ÖVP, also mit der Opposition, aber auch mit dem Koalitionspartner, und deren Anregungen werden wir auch, soweit es geht, dort hineinnehmen.

 

Alles in allem eine sehr spannende, eine sehr tolle Geschäftsgruppe, die irrsinnig mit komplexen und vernetzten Materien zu tun hat. Und deswegen, meine Damen und Herren, picken Sie bitte nicht immer nur Einzelsachen und Einzelprojekte heraus und sagen: Wenn wir das nicht machen, dann bricht die Stadt ein. Die Stadt hat alle ihre Stadtentwicklungspläne bis jetzt so gemacht, dass wir das geleistet haben. Vorher haben wir gedacht, wir werden nicht genug Wohnungsraum haben. Wir haben es geschafft. Jetzt wissen wir, dass die Klimaneutralität und die Verringerung des CO2 und die Verringerung des Verkehrs eine große Rolle spielen. Es war vorhin sehr interessant, ich habe mit dem Kollegen Taucher kurz geredet und er hat gesagt: „Ich tät‘ so gerne in 20 Jahren da sitzen und die Evaluierung im Nachhinein noch hören. Und da werden wir sehen: Es ist gut ausgegangen.“

 

Danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsgruppe für ihre tolle Arbeit! Danke auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deines Büros, liebe Ulli! Und danke dir, dass du in so kurzer Zeit so viele Akzente gesetzt hast und Dinge in Bewegung gebracht hast, die andere zehn Jahre lang nicht zusammengebracht haben. Danke schön!

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Tatsächliche Redezeit war 18 Minuten, damit ist die fraktionelle Redezeit ausgeschöpft. Als nächste Rednerin ist Frau Amtsf. StRin Mag. Sima gemeldet. Bitte schön, Sie sind am Wort.

 

11.38.50

Amtsf. StRin Mag. Ulli Sima|: Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Auch von meiner Seite noch ein paar Anmerkungen zu den verschiedenen Rednerinnen und Rednern. Ich beginne einmal mit dem großen Thema Parkpickerl, das natürlich heute die Debatte dominiert hat. Ich kann Ihnen sagen, ich bin wirklich sehr, sehr stolz darauf, dass wir hier mit den Bezirken eine so gute Einigung in einer sehr, sehr kurzen Zeit zusammengebracht haben, nicht zuletzt auch unter dem Druck der leidtragenden Bevölkerung

 

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