Gemeinderat, 38. Sitzung vom 26.06.2018, Wörtliches Protokoll - Seite 49 von 101
gehört es auch hervorgekehrt. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Ich liebe die Stadt genau deswegen, wegen diesen vielen tollen Kleinigkeiten, die in Summe natürlich etwas kosten, in Summe eine Anstrengung sind, dass sie da sind. Ich muss meinen Vorrednern widersprechen, das ist natürlich kein Glück, dass das so ist, sondern das ist die Anstrengung von vielen Jahren guter Politik, eines politischen Willens, dass es so ist, und nicht Glück, dass wir erhaltene Grünräume haben, dass wir ein gutes Wasser haben, dass die Müllentsorgung funktioniert. Das ist alles kein Glück, das muss man den Menschen auch sagen, das ist unser politischer Wille, das ist der Ausfluss unserer politischen Tätigkeit dieses Hauses, unserer Geschäftsgruppe und der vielen, vielen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in diesen Abteilungen, die täglich für uns laufen und täglich für uns hervorragende Arbeit erbringen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
So nebenbei kann man ja auch vielleicht sagen, weil wir ja auch die Stadtwerke haben und wir auch die Energieproduzenten der Stadt sind: Die Wiener Wasserwerke haben auch 16 E-Trinkwasserkraftwerke, wo wir sozusagen einfach den Durchfluss des Wassers nutzen, um auch Strom zu erzeugen. Das sind 65,6 Megawattstunden, das ist nicht nichts, das wird zum Teil für den Betrieb der Wasserwerke selber verbraucht, und alles Überschüssige wird auch ins Netz als erneuerbare Energie eingespeist.
Gleichzeitig gibt es natürlich von den Stadtwerken vielfältige Initiativen im Bereich der erneuerbaren Energiegewinnung. Wenn wir nur den Ausbau der Windparks sehen, wo auch mit Bürgerbeteiligungsscheinen ausgebaut wurde, wo sich die Leute auch intensiv beteiligen, denn das ist den Wienerinnen und Wienern ein Anliegen. Das sehen sie, dass das wichtig ist, und da sind sie auch dabei, da waren sie schon bei den ersten PV-, also Bürgersolaranlagen, mit dabei.
Aber auch diese Trinkwasserkraftwerke sind tolle Dinge, von denen die Wiener gar nicht wissen und die man nicht oft genug hervorstreichen kann. Wie wir diese Stadt energieeffizient ausbauen, wärmedämmen und sozusagen energieeffizient viele Maßnahmen umsetzen, bewirkt ja auch, dass wir mit Abstand den niedrigsten Energieverbrauch pro Kopf im Vergleich zu allen anderen Ländern haben. Da ist Wien Weltmeister. Auf das können wir stolz sein, denn wenn wir vom Klimawandel reden, dann müssen wir nicht nur erneuerbare Energien ausbauen, sondern wir müssen noch energieeffizienter werden, und da ist Wien Spitzenreiter, Weltmeister in Österreich. (Beifall bei der SPÖ.)
Auf der anderen Seite ist auch klar: Je energieeffizienter wir werden, umso mehr sinken auch die CO2-Emissionen, und auch hier ist Wien das Bundesland mit den niedrigsten CO2-Emissionen, die sinken seit 2007 kontinuierlich. Wir haben ein Minus um 6 Prozent geschafft, also auch da sind wir ganz, ganz vorne. Das ist auch nicht einfach ein Glück oder ein Zufall, sondern das sind klare politische Maßnahmen, die wir im Verkehrsbereich setzen, aber auch, wenn wir den Streusplitt schnell wegräumen und den Feinstaub in der Stadt damit reduzieren, wenn die Straßen regelmäßig gewaschen werden. All das ist Lebensqualität, Daseinsvorsorge und Gesundheitsvorsorge für die Wienerinnen und Wiener.
Wenn man die MA 22 anschaut, die auch für die Luftreinhaltung und für die ganzen Maßnahmen zuständig ist, wirkt sich das natürlich auch im Bereich des Feinstaubs in der Stadt aus, wo wir die letzten fünf Jahre kontinuierlich diese EU-Grenzwerte unterschritten haben. Auch das ist eine Erfolgsgeschichte. Im Bereich der Stickoxide müssen wir noch besser werden, da sind wir an vielen Messstellen schon sehr gut, aber eine haben wir noch in der Westeinfahrt von Wien, wo wirklich viel Verkehr reindonnert, wo wir noch die Stickoxidwerte übersteigen. Aber auch da sind wir dran, das zu verbessern, und das wird natürlich in den nächsten Jahren auch mit den ganzen Effizienzanpassungs- und sauberen Energiemaßnahmen noch besser werden.
Gleichzeitig neben diesen Energiemaßnahmen, Luftreinhaltung und Lebensqualität für Wien ist es auch ein wesentlicher Teil, was die MA 49 gemeinsam mit der WUA und der MA 22, aber auch mit der MA 18 zusammen in dem Bereich leisten, dass wir die grüne Lunge um Wien ausbauen. Das ist ja ein Jahrhundertprojekt, da man vor 100 Jahren schon begonnen hat, den Grüngürtel zu bauen und zu schützen. Vor Jahren haben wir diesen ganzen Norbert-Scheed-Wald, also Wienerwald Nordost, die 1.000 Hektar mit Landschaftsschutz geschützt. Das muss man den Leuten auch sagen: Da geht es nicht nur darum, dass wir überall Bäume pflanzen und dass das ein Wald ist, so wie auf der anderen Seite drüben mit Buchen, sondern dass das ein Landschaftsschutzgebiet und Erholungsgebiet ist. Jetzt entsteht mit der Grünraumspange Bisamberg bis Süßenbrunn ein neues Projekt, genannt Regionalpark DreiAnger. DreiAnger deswegen - Stammersdorf, Gerasdorf und Süßenbrunn. Drei Angerdörfer werden verbunden. Das ist ein riesiges Gebiet, auch hier ein letzter Lückenschluss im Grüngürtel der Stadt Wien.
Das ist alles Politik, nicht Glück, sondern Politik für die Zukunft, dass die WienerInnen, die bei uns leben, vielleicht auch verdichtet im Wohnbau, auch sehr hochqualitative, große Naherholungsgebiete haben, wo sie ihre Freizeit verbringen können und dass auch ihre Kinder und Kindeskinder dort ihre Freizeit verbringen können. Deswegen ist das langfristig geschützt, hier braucht es nur noch - und da sind wir dran - gute Kooperation auch mit den Landwirten und Landwirtinnen, Jägern und Jägerinnen, damit die Wiener auch ein bisschen lernen. Da gibt es Konfliktpotenzial, dass vielleicht die Äcker nicht alles Wiesen sind, wo man mit dem Hund Balli spielt und dass das Hundegacki am Salat nicht unbedingt ein Dünger ist und wir das nicht gerne essen wollen. Da braucht es sicher noch viel Bewusstseinsbildung und Lenkungsmaßnahmen im Sinne von Wegesystemen, Leitsystemen, denn wenn wir die Menschen lenken, so wie im Nationalpark, dann werden sie nicht überall herumgehen, und damit wird man bestimmte Bereiche auch für das Wildtier und auch für die Bauern entlasten. Da sind wir also dran, aber das ist eine tolle Geschichte.
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