«  1  »

 

Gemeinderat, 35. Sitzung vom 27.04.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 10 von 124

 

sich das Problem mit den Gangbetten löst. Dies immer mit dem Hinweis, jedes Gangbett ist eines zu viel. Und wenn es sich über Nacht auf Grund von Aufnahmen oder Sondersituationen, die uns entsprechend dargestellt worden sind, nicht lösen lässt, dann gibt es auch das Zusammenwirken mit den anderen Häusern - zumindest einmal in der eigenen Region -, um das Problem zu lösen. Auf jeden Fall ist es ganz, ganz wichtig, dass auch interdisziplinär gearbeitet und zusammen-„geworkt“ wird.

 

Dafür braucht es ein Instrument, und dieses Tool gibt es. Es ist ein Monitoring, mit dem alle in der Arbeit sehr, sehr zufrieden sind.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Die 2. Zusatzfrage wird von Herrn GR Seidl gestellt. - Bitte schön.

 

9.32.10

GR Wolfgang Seidl (FPÖ): Guten Morgen, sehr geehrte Frau Stadtrat!

 

Danke für die bisherigen Beantwortungen.

 

Es ist ja nicht nur so, dass wir Personalengpässe bei den Ärzten haben, sondern ich bin der Meinung, und ich glaube, ich bin nicht der Einzige, der immer wieder darauf hingewiesen hat, dass wir irgendwann einmal vor einem Ärztemangel stehen werden. Bei den Ärzten ist es ja auch oft so, wie man hört, dass es da Probleme mit der zeitgerechten Auszahlung der Gehälter und vor allem der Zulagen gibt. Das war jetzt zwei Mal ungefähr im letzten halben Jahr, es ist medial getrommelt worden, und meine Frage lautet: Hat man das derzeit im Griff?

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf. StRin Sandra Frauenberger: Ja.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Die 3. Zusatzfrage wird von Herrn GR Dr. Gara gestellt.

 

9.33.01

GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara (NEOS): Guten Morgen, Frau Stadträtin!

 

Vielen Dank für ihre bisherigen Beantwortungen.

 

Ich halte fest, dass es tatsächlich im neonatologischen Bereich des KFJ, der wirklich um 160, 180 Millionen EUR neu gebaut wurde, zu Personalengpässen kommt. Ich möchte bitte noch einmal festhalten, dass ich das nicht als Einzelfall sehe. Ich sehe das auch nicht nur durch Erkrankungen begründet. Ich weiß von sehr vielen Neonatologen, dass sie im Moment dabei sind, den Wiener Krankenanstaltenverbund zu verlassen und zu anderen Spitalsträgern zu gehen. Ich kenne sehr viele, die sagen, der Zustand ist so nicht mehr haltbar und es ist wirklich notwendig, an der Personalsituation ernsthaft etwas zu verändern.

 

Meine Frage an Sie ist: Was gedenkt der Wiener Krankenanstaltenverbund, was gedenkt die Personalabteilung in diesem Bereich zu tun, um letztendlich diese extrem wichtigen Fachkräfte - nicht nur im medizinischen Bereich, auch im pflegerischen Bereich - zu halten beziehungsweise um Anreize zu bieten, dass junge Ärzte in Ausbildung tatsächlich beim Wiener Krankenanstaltenverbund bleiben und nicht zu anderen Spitalsträgern oder ins Ausland gehen?

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf. StRin Sandra Frauenberger: Ja, dem müssen wir wirklich umfassend begegnen. Ich sage nicht, dass das kein Problem ist. Ich war im AKH, ich war im KFJ, ich habe auch mit den Leuten im Wilhelminenspital gesprochen. Es zeichnet sich überall dasselbe Bild ab, auf Grund dessen, dass sich andere Spitäler stark aus dem Bereich der Geburten zurückzogen haben, schlägt das alles im Krankenanstaltenverbund auf. Dazu kommt, dass es eine sehr, sehr herausfordernde Tätigkeit ist und gerade für jung ausgebildete Fachkräfte eine sehr, sehr herausfordernde Tätigkeit ist und wir, glaube ich, da nicht nur bei der Frage des Geldes ansetzen müssen. Wir haben die Besoldungsreform gemacht, wodurch wir uns an sich erwarten dürften, dass wir mittlerweile auch am Markt einen guten Preis anbieten können. Wir wissen, dass gerade aus der Neonatologie viele in andere Institutionen abwandern. Das hat natürlich auch etwas mit den Herausforderungen und mit dem hohen Arbeitsdruck zu tun. Schaut man sich das an, so kostet zum Beispiel das Arbeiten auf der Neonatologie im AKH ganz, ganz viel Kraft und viel Energie, und da musst du schon mal Leute finden, die bereit sind, diesen Job zu machen.

 

Es finden natürlich viele ganz wunderbar und spannend, aber ich glaube, es ist insgesamt eine Situation, in der man trotzdem auf gut ausgebildete Leute, auf Work-Life-Balance und auf den Umgang mit dem Druck achten muss. Da braucht es also auf der einen Seite viele Maßnahmen, die man miteinander setzen muss, damit das dort gut auszuhalten ist, und auf der anderen Seite ist es wichtig, dass wir die Abgängerinnen und Abgänger für uns, für den Krankenanstaltenverbund gewinnen. Ich glaube, dass wir da mit mehreren Hebeln ansetzen müssen. Unter anderem haben wir in der Landeszielsteuerung ein Projekt vereinbart, bei dem es darum geht, zu schauen, wie können wir dieses Fach stärker attraktivieren, damit wir die Versorgung gut organisieren können.

 

Ich habe aber im Vorfeld zu Ihrer Frage an den KAV die Frage gerichtet: Ist es so, dass wir jetzt schon prognostizieren können, wie es da ausschauen wird, wenn wir wissen, was wir alles in den nächsten, ich sage einmal, fünf bis zehn Jahren brauchen? Sind wir da mit dem Personalplan, et cetera, et cetera entsprechend aufgestellt und gibt es derzeit genug Kapazität? - Die Antwort aus dem Krankenanstaltenverbund ist, dass es in Wien insgesamt sehr wohl ausreichend Fachpersonal zur Versorgung von Neugeborenen gibt, aber dass derzeit eine sehr hohe Wechselbereitschaft zwischen den einzelnen Institutionen vorhanden ist. In Wirklichkeit kannst du dieses Match nur gewinnen, wenn du eine attraktive Arbeitgeberin bist - und genau darum geht es. Das gilt für alle Bereiche im Krankenanstaltenverbund, aber wahrscheinlich für diesen am allermeisten.

 

9.37.42†Amtsf. StRin Sandra Frauenberger - Frage|

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Die 3. Anfrage (FSP-351175-2018-KVP/GM) wurde von Frau GRin Dipl.-Ing. Olischar gestellt und ist an die Frau Amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung gerichtet. In ihrer Vertretung wird Frau Amtsf. StRin Frauenberger auch diese Anfrage beantworten. (Laut Medienberichten kündigten Sie Ende 2016 explizit die Erstellung eines Managementplanes für das Weltkulturerbe „Historisches Stadtzentrum von

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular