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Gemeinderat, 59. Sitzung vom 24.11.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 56 von 110

 

es sind 56 Prozent, wenn wir es genau sagen, können mehr, weil sie zu Hause schon eine andere Sprache haben, weil gar nicht Deutsch die Familiensprache ist. Ist das jetzt super oder nicht? Es ist wurscht, ob es super ist oder nicht, es ist so. Es lernen Leute daheim, meine Holländisch, die nächsten Türkisch, die nächsten Bosnisch, die nächsten Deutsch, hoffentlich irgendwas dazu. Sinnvollerweise, damit all diese Kinder eine Bildungskarriere überhaupt anstreben können, lernen sie diese erste Sprache, diese Familiensprache so gut wie möglich, wurscht, welche es ist, Deutsch, Bosnisch, Türkisch, Englisch, wurscht, was es ist.

 

Das muss man unterstützen. Wie unterstützen wir das? Da haben wir tatsächlich eine große Aufgabe als SPÖ und GRÜNE, indem wir genügend Personal ausbilden, das das auch kann, KindergartenpädagogInnen und VolksschullehrerInnen, die diese Sprachen können. Das werden nicht viele lernen. Darüber muss man sich klar sein. Das kann man sich wahrscheinlich wünschen, wird aber nicht passieren. Es werden nicht viele lernen, die zuerst Deutsch, dann Englisch und Französisch gelernt haben, sondern das werden in erster Linie junge Leute sein, die schon Türkisch oder Bosnisch können, ein großer Teil der Wiener und Wienerinnen, die mit uns da wohnen. Auf diese zuzugehen, sie zu fragen und ihnen zu sagen, diese Sprachen sind nützlich, wir brauchen mehrsprachige Ausbildung, damit wir am Schluss alle mehrsprachige WienerInnen sind, macht einen Sinn. Darauf zielt alles ab, wofür wir die ganze Zeit arbeiten.

 

Ein paar Sätze am Schluss noch zur Frau Leeb: Bei den Bädern gibt es nicht viele Möglichkeiten. (GRin Ing Isabella Leeb: Doch! Antrag lesen!) Sie müssen uns sagen, wie man es vom Personal her effizienter macht. Da können wir auch noch international vergleichen. Warum schließt denn in Deutschland eine Kommune nach der anderen das Schwimmbad oder übergibt es einem privaten Verein, der dann das Schwimmbad ehrenamtlich führt? Weil es sich nicht ausgeht. Weil es so leicht nicht funktioniert. Wenn es mehr schöne Tage gibt und weniger regnet, haben wir halt mehr Einnahmen. Das weiß man aber vorher nicht. Das verschiebt sich halt über die Jahre. Das soll auch nicht die Bildungspolitik beeinflussen, wie viel es regnet. (GRin Ing Isabella Leeb: Das steht im Antrag!) Ein Schwimmbad so zu führen, dass es Gewinn macht, erinnert mich noch an den 5. Bezirk, wo ein Privater versucht hat, das Schwimmbad zu führen. Was ist passiert? Bankrott gegangen ist er. Was hat man machen müssen? Die Stadt muss es machen, sonst gibt es das einfach nicht.

 

Sie kennen es vielleicht im 14. Bezirk. Irgendjemand wird es vielleicht kennen. (GR Armin Blind: Darüber wäre jetzt eine eigene Diskussion zu führen!) Das war sehr lange privat geführt, mit einer sehr hohen Eintrittsgebühr. (GR Armin Blind: Das war auch sinnlos!) Ich kann mich erinnern, ich war einmal drinnen und habe mir gedacht, bist du narrisch, die verlangen etwas, in keinem Fall kann man Leuten, die normal verdienen, sagen: „Dort gehst du leicht hin.“ Jetzt ist es wieder ein öffentliches Bad. Es ist voll und gut besucht, es ist leistbar und der Deckungsgrad ist niedrig.

 

Die Alternative dazu ist, aber ich habe es heute eh gehört, wir müssen irgendwie in dem Bereich einsparen. (GR Ing Isabella Leeb: Das steht alles im Antrag!) Sie sagen, Christian Oxonitsch soll in seinem Bereich viel Geld einsparen, die Bäder müssen alle teurer werden. Was war das andere heute? Die 365 gehen auch nicht, die Schulden müssen alle gesenkt werden. Ganz ehrlich, wenn Sie das übernehmen, wird diese Stadt schlicht nicht leistbar sein!

 

Was ich zum Abschluss noch empfehlen würde, ist, es gibt eine ganze Menge schlauer Bücher rund um Bildung, eines, das noch nicht besonders alt ist, ein ganz neues von der Heidi Schrodt: „Schule und Migration in Österreich.“ Das passt nämlich zu Wien noch besser als zu ein paar anderen Bundesländern. Darin haben wir hinten eine ganze Menge Anleitungen, was zu tun ist. Für Rot und Grün weiß ich nicht, ob jeder von uns alles unterschreibt (GR Mag Dietbert Kowarik: Wenn Sie einen Notar fürs Unterschreiben brauchen, wüsste ich einen!), aber das meiste davon können wir zumindest unterschreiben. (GR Armin Blind: Solange es die Frau Vassilakou unterschreibt, ist es eh egal!) Es fängt allerdings schon hier an, dass man auch an die Bundespolitik Forderungen hat. Erst wenn wir es gemeinsam, vom Bund bis in die einzelnen Bundesländer und Gemeinden, denn Kindergärten sind bei den Gemeinden, tatsächlich schaffen, eine gemeinsame Bildungspolitik zu machen, die als Erstes im Fokus hat, dass alle Kinder, die dorthin kommen, egal, woher ihre Eltern kommen, egal, wo sie selbst herkommen, egal, wie sie heißen und egal, welche Religion sie haben, alle Chancen bekommen, wenn wir uns darauf geeinigt haben, kann man alles andere abarbeiten. Das bezweifle ich leider noch bei manchen. - Danke. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Dipl-Ing Martin Margulies: Ich danke sehr. - Kollege Ellensohn, Sie haben Ihre selbstgewählte Redezeit um 3 Minuten überschritten, sodass dem Kollegen Akkilic noch genau die 12 Minuten bleiben, die eingetragen sind. Als Nächster zum Wort gemeldet ist Kollege Nepp. - Ihre selbstgewählte Redezeit wurde auf 13 Minuten eingestellt.

 

15.04.19

GR Dominik Nepp (Klub der Wiener Freiheitlichen)|: Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Sehr geehrter Herr Ellensohn, ich freue mich wirklich, dass sie nach vier Jahren endlich draufkommen, dass es bei der Bildung eine Baustelle gibt, dass die Bildung in Wien eine Baustelle ist. Wenn Sie nämlich meine Reden in den letzten Jahren vielleicht nicht nachhören, aber nachlesen können, dann sehen Sie, dass ich damit mehrere Male sogar begonnen habe. Da hat dann die Frau Kickert auch einmal gesagt: „Aha, schon wieder die Baustelle!“ Aber ich freue mich, dass Sie nach vier Jahren Ihrer Regierungsarbeit draufgekommen sind, dass Sie eine Baustelle hinterlassen, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ und von GR Dr Wolfgang Aigner.)

 

Ich frage mich nur: Was haben Sie bis jetzt vier Jahre lang gemacht? Ich meine, Sie bekritteln hier genau die Sachen, die wir auch schon seit Jahren sagen. Ich freue

 

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