Gemeinderat, 50. Sitzung vom 26.02.2014, Wörtliches Protokoll - Seite 3 von 68
(Beginn um 9.01 Uhr.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Geschätzte Kolleginnen und Kollegen des Wiener Gemeinderates!
Ich wünsche einen wunderschönen guten Morgen und eröffne die 50. Sitzung dieses Gremiums.
Entschuldigt während des gesamten Tages sind GR Prof Dr Eisenstein, GR Kops, GR Stark und Amtsf StR Dr Mailath-Pokorny, der sich während des gesamten Tages auf einer Dienstreise befindet. Die Klubs wurden davon auch rechtzeitig verständigt.
Es gibt dann noch temporäre Entschuldigungen. Ich lese sie trotzdem vor: GR Mag Maresch von 10.30 Uhr bis 12.30 Uhr, GR Mag Ebinger bis 12 Uhr, GR Akkilic ab 12.45 Uhr, GRin Mag Tanja Wehsely ab 12.45 Uhr, GR Dipl-Ing Schicker ab 17.30 Uhr - das wird allerdings nicht wirksam werden - und GRin Klicka wäre ab 18.30 Uhr entschuldigt. Wir werden früher fertig werden, nehme ich einmal an.
Wir kommen zur Fragestunde.
Die 1. Anfrage (FSP - 00528-2014/0001 - KSP/GM) wurde von Frau GRin Karner-Kremser gestellt und ist an den Herrn amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Information und Sport gerichtet. (Die eigene Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik der Stadt Wien leistet wichtige Arbeit für die Ausbildung von qualifiziertem Bildungs- und Betreuungspersonal. Welche Ausbildungsangebote sind in diesem Zusammenhang für das Jahr 2014 an der bakip21 geplant?)
Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf StR Christian Oxonitsch: Einen wunderschönen guten Morgen! Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!
Sie fragen mich nach den geplanten Ausbildungsschienen im Bereich der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, der sogenannten BAKIP 21. Dazu von meiner Seite ein paar Informationen:
Wie Sie wissen, ist das vorrangige Ziel unserer Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik die Ausbildung von Elementar- und HortpädagogInnen in der entsprechenden Anzahl, aber natürlich auch in der entsprechenden Qualität für den Betrieb der städtischen Kindergärten und Horte der Stadt Wien. Wien wendet hierfür einen Betrag von rund 7 Millionen EUR auf, also einen durchaus namhaften Betrag, dies vor allem vor dem Hintergrund, dass gerade in Wien der Bereich der Kindergärten und Horte ein sehr breites Angebot für die Wienerinnen und Wiener darstellt.
Um die Effizienz dieser Ausbildungsschienen an der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik zu heben, wird der Schwerpunkt ab 2014 in der entsprechenden Erwachsenenbildung liegen, eine Maßnahme, die bei allen Expertinnen und Experten auf sehr breite Zustimmung stößt; nicht zuletzt deshalb, weil auch im internationalen Vergleich vor allem der Bereich der Erwachsenen sicherstellt, dass sich Menschen auch bewusst für diesen wichtigen und notwendigen Beruf entscheiden. Es hat sich das auch bereits in der Vergangenheit bewiesen, als wir vor Jahren neue Ausbildungsmodelle in Wien etabliert haben, vor allem vor dem Hintergrund, dass der Bereich der Kindergärten, aber natürlich auch der Horte, intensiv ausgebaut und erweitert wurde und daher natürlich klar war, dass wir qualifiziertes Personal in der entsprechend ausreichenden Zahl benötigen.
Deshalb ist Wien auch nicht den Weg anderer Bundesländer gegangen und hat diese eigene Bildungsanstalt, und das fällt eigentlich auch nicht in die unmittelbare Zuständigkeit der Länder, weiterhin eingerichtet gelassen, während andere Bundesländer derartige Einrichtungen gesperrt haben. Besonders hervorzuheben ist zudem, dass erwachsene Ausbildungskandidaten auch eine wertvolle Lebens- und Berufserfahrung mitbringen. Gerade vor diesem Hintergrund haben wir uns entschlossen, sehr stark auf dieses Segment zu setzen. Ich habe schon angesprochen, wir haben hier in den letzten Jahren auch entsprechende Erfahrungen, nicht zuletzt mit den Ausbildungsmodellen „Change“ und „Pick up“, gesammelt, wo wir sehen konnten, dass großes Interesse ist, natürlich auch vor dem Hintergrund, dass gerade dieser Bereich, der sehr stark expandiert, auch tatsächlich eine sichere Jobperspektive für viele Menschen bringt.
Für uns ist aber nicht nur der entsprechende Output, also die Zahl der Absolventinnen und Absolventen, maßgeblich und soll entsprechend erhöht werden, sondern die Ausbildung soll gezielt dort erfolgen, wo auch der Outcome hoch ist beziehungsweise die erwünschte Wirkung erzielt wird. Das heißt, es werden jene Ausbildungsschienen forciert, bei denen die AbsolventInnen nach erfolgreichem Abschluss auch tatsächlich in dem erlernten Beruf tätig sind. Auch hier haben wir in den letzten Jahren die entsprechende Erfahrung mit dem Ausbildungsmodell „Change“ gemacht, dass hier natürlich eine bewusste Berufswahl stattfindet und dann auch der entsprechende Übertritt, aber auch der Verbleib im Beruf mit wesentlich größerer Sicherheit sichergestellt werden kann, als das in der bisherigen fünfjährigen Ausbildung der Fall war. Mit diesen Maßnahmen durch die Verlagerung des Ausbildungsangebotes von der fünfjährigen Ausbildung ab 14 zur Kollegausbildung für Erwachsene können in kürzerer Zeit mehr KindergartenpädagogInnen ausgebildet werden, dies aber nicht unter einem entsprechenden Qualitätsverlust, denn bekanntermaßen sind das Kolleg und das Curriculum des Kollegs angepasst an die bisherige fünfjährige Ausbildung. Das heißt, all jene praxisrelevanten Teile der fünfjährigen Ausbildung sind im Kolleg selbstverständlich auch weiterhin erhalten. Der Ausbildungslehrgang dauert bisher bekanntermaßen fünf Jahre, aber nachdem dort entsprechend die Matura ein Endziel darstellt, ist die Übertrittsquote natürlich nicht dermaßen gegeben, wie wir das in der Erwachsenenausbildungsschiene letztendlich haben. Das Kolleg „Change“ wird nur fünf Semester enthalten. Somit halbiert sich die Ausbildungsdauer bei gleicher Ergebnisqualität.
Im Herbst 2014 wird es daher nur mehr eine Klasse an der BAKIP geben, die mit 14 startet. Die Eignungsprüfungen dafür haben bereits stattgefunden, nämlich am 24. Jänner. Es werden voraussichtlich 26 SchülerInnen mit der entsprechenden Ausbildung beginnen.
Dem Schwerpunkt der Erwachsenenbildung folgend
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