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Gemeinderat, 23. Sitzung vom 24.05.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 68 von 81

 

verteidigt, als er schon zuvor - denn der war ja schon einmal auffällig - den Bakary J zusammengeschlagen hat in einer Art und Weise, wie es hoffentlich zumindest niemand laut für gut befinden kann. Und jetzt ist er hergegangen - es gilt auch hier die Unschuldsvermutung, wie bei allen Leuten in Ihrem Umfeld; Sie tragen alle als zweiten Vornamen den Namen Unschuldsvermutung, wiewohl ich nicht vermute, dass Sie alle unschuldig sind, aber das ist ein anderer Kaffee; nennen wir es Unschuldsvermutung - und hat offensichtlich, wird ihm jetzt vorgeworfen, seine Freundin, seine Ex-Freundin vergewaltigt.

 

Wir haben noch keinen gefunden in der FPÖ, der seine Frau zusammengeschlagen hat, sondern nur seine Ex-Frau - das haben wir schon gefunden; auch verurteilt, natürlich; das habe ich Ihnen alles schon hier vorgelesen. Sie haben mittlerweile drei Politiker in Ihren Reihen in Österreich, die irgendetwas mit Kinderpornographie zu tun haben, in drei verschiedenen Bundesländern. Man könnte schon langsam auf die Idee kommen: Moment, drei FPÖ-Bundesländer betroffen von Pornographie mit Kindern - jessas Maria, das schaut ein bissel nach einem Kinderpornoring aus!

 

Jetzt ist die Frage: Wen kennen Sie von all diesen Verurteilten? - Ich weiß, dass einer 15 Monate Haft gekriegt hat, den kennt Ihr Klubobmann sehr gut, denn er fährt jeden Tag mit ihm. Das ist nämlich sein Chauffeur. Ein Polizist, der 15 Monate Haft bedingt bekommt für Missbrauch der Amtsgewalt, für Schlägerei, für Gewaltausbrüche, der ist jetzt Sicherheitsbeauftragter - so heißt er bei euch -, arbeitet im Klub der FPÖ im Haus und ist der Chauffeur von Herrn Gudenus. Das sind die Leute!

 

Und es ist logisch: Wenn du ganz, ganz viele in deinem Umfeld hast, die Verbrecher sind, dann kannst du dir nicht mehr aussuchen, ob du nur Mitarbeiter hast, die keine sind. Das geht sich dann irgendwann nicht mehr aus. Da ist es dann logisch, dass die Verurteilten nicht nur deine Freunde, deine Haberer und deine Verwandten sind, sondern auch deine Mitarbeiter. Das geht sich nicht anders aus. - Bei mir sind halt viele Verwandte aus England. Das geht nicht anders: Wenn die Mama aus England ist, hat man viele Verwandte in England. Und wenn man bei der FPÖ ist, kennt man viele Leute, die schon verurteilt sind und kriminell sind. Das geht nicht anders. Mit der Mitgliedschaft in der FPÖ erwirbst du die Bekanntschaft von vielen Verbrechern - viel leichter als bei allen anderen Parteien im Übrigen, leichter als in jedem Sportverein, leichter als im 13A. Wollen Sie Verbrecher kennen lernen, dann werden Sie Mitglied der FPÖ! (Heiterkeit bei den GRÜNEN.)

 

Ich sage aber trotzdem, ich halte einen großen Teil der FPÖ noch für resozialisierbar. (Heiterkeit bei GR Siegi Lindenmayr und GR Ernst Woller.) So ist es nicht. Ich halte einen großen Teil von ihnen für resozialisierbar für diese Gesellschaft. - Ganz im Ernst! Das meine ich ernst, das meine ich todernst. - Ich habe nicht bei allen die Hoffnung aufgegeben: bei den WählerInnen nicht; bei den FunktionärInnen dünnt sich dann meine Hoffnung aus.

 

Was ich mir heute erwartet hätte, sind nicht alte Geschichten, die ich eigentlich mit dem Toni Mahdalik abseits dieses Hauses ausgeräumt hatte - aber bitte, muss ja nicht gelten, wurscht -, sondern eigentlich hätte ich echt erwartet, dass jemand hier herausgeht und sich entschuldigt bei der 90-jährigen Frau. Das hätte ich mir erwartet, das wäre anständig. (GR Mag Wolfgang Jung: Sie und Ihre Erwartungen sind uns völlig wurscht, Herr Kollege!)

 

All jene, die den „Report" gesehen haben, Herr Jung, das sind doch ein paar Leute, und ich hoffe, dass das noch anständig verbreitet wird. So einen Bericht schaut man sich ja an! Ich habe ihn zuerst erzählt bekommen, weil ich es am Abend nicht gesehen habe. Das glaubst du ja nicht! Wenn du dir dann wirklich diese 10 oder 12 Minuten anschaust, dann merkst du erst, was man da vorher erzählt hat, und denkst dir: Das ist ja nicht wahr! Das ist ja alles nicht wahr! Denn da ist nicht bloß ein Blauer drinnen, sondern es sind nur FPÖler drinnen. Und eine der Begründungen zwischendurch von Herrn Graf hat gelautet: Damals, als ich das gemacht habe, war ich ja noch gar kein FPÖ-Politiker! – Ach so! Sondern du warst nur ein „simple crook“, oder was? – Also: Ich war ja noch gar nicht FPÖ-Politiker damals!, meinte Graf. Ich habe ja nicht die Witwen und Waisen enterbt, während ich dort war, sondern das bin ich erst nachher geworden!

 

Jetzt frage ich mich: Ist das eine Qualifikation und eine Eintrittsvoraussetzung, um bei der FPÖ was zu werden? – Möglich. Ich weiß es nicht. Angesichts des Rekords, den Sie als Gesamtpartei quer durch Österreich haben, muss man das fast annehmen, traurigerweise.

 

Also ich hätte mir erwartet, dass der Herr Wansch als jemand, der da drinnen steckt, hier herausgeht und sagt: Ja, ich bin der Herr Wansch, ich bin gut mit dem Herrn Graf, er hat mir in Seibersdorf auch einen Job besorgt, wie sehr vielen Leuten von der Olympia offensichtlich, ... - Das ist auch witzig, wenn ganz viele von der Olympia genau die Qualifikation haben, um in Seibersdorf zu arbeiten. Wenn man bei der Olympia ist, hat man die Qualifikation, in Seibersdorf zu arbeiten. Irgendwie hängt das ja zusammen! (GR Mag Wolfgang Jung: Sie haben ja keinen Beruf! - ... Sportreporter, sonst nichts!)

 

Herr Jung, Sie haben doch Ihren Beruf gehabt mit der 41. Stunde - das muss man auch noch erwähnen. (GR Mag Wolfgang Jung: Was heißt, mit der 41. Stunde?) Sie sollten das wissen, Sie haben das ja die ganze Zeit ausbezahlt gekriegt.

 

Das muss man auch noch ganz kurz so nebenher erwähnen: Wenn man sagt, der Herr Jung hat sein Leben lang beim Bundesheer ein Gehalt bezahlt bekommen und mindestens ein Jahr lang dafür keinen Finger gerührt, dann ist das Fakt. Ich werde es Ihnen gleich vorrechnen. (GR Mag Wolfgang Jung: Dann rechnen Sie!)

 

Jetzt fange ich wieder bei etwas Schwierigem an, jetzt bin ich wieder bei den Grundrechnungsarten: Beim Bundesheer gibt es die 41. Stunde. Das heißt, man muss 40 Stunden arbeiten, und dann bekommt man eine 41. Stunde, ohne dass man arbeiten muss, dazugezahlt. -

 

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