Gemeinderat, 61. Sitzung vom 28.06.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 89 von 126
immer die besten Orchester, es dirigieren immer die besten Dirigenten und die besten Solisten treten auf. Da spielt wirklich die Champions League der internationalen Musik in Wien und das nicht nur einmal, sondern das ganze Jahr - immer vor vollen Häusern und vor einem fachkundigen und sehr begeisterten Publikum.
Ein wichtiger Player sind die Wiener Symphoniker, auch wenn Sie versuchen, sie immer wieder schlechtzureden und zu dramatisieren. Da ist überhaupt nichts Dramatisches, die Wiener Symphoniker sind ein großartiger Botschafter der Musikstadt Wien in der Welt und sie sind auch jetzt unser neues hoch gelobtes Opernorchester im Theater an der Wien.
Es stimmt auch nicht, dass wir nichts für zeitgenössische Musik machen. Also ehrlich gesagt, ich hätte mir die Opposition schon gerne angehört, wenn wir nichts zum Haydn-Jahr und nichts zum Mozart-Jahr gemacht hätten. Also ich glaube, da hätten wir ziemliche Kritik ausgefasst. Und wenn jetzt einzelne Vereine Veranstaltungen machen im Gedenken an Komponisten, die in unserer Stadt gewirkt und gearbeitet haben, dann ist das absolut legitim. Das heißt aber nicht, dass wir nichts für zeitgenössische Kunst machen. Auf derselben Seite, wo du gelesen hast, dass es die 9 Gedenkjahre gibt, ist ja auch gestanden, es hat 23 Kompositionsaufträge gegeben. Man muss nur weiterlesen. Man muss nur das lesen, was man vielleicht nicht lesen will oder nicht hören will. Aber wir machen natürlich wahnsinnig viel auch für zeitgenössische Musik. Wir sind auch die Stadt des Klangforums Wien, des hoch gefeierten internationalen Spezialklangkörpers für zeitgenössische Musik und wir sind auch die Stadt des Festivals Wien Modern. Wir sind die Stadt der Jugendkultur, des Festivals der Weltmusik; die Festwocheneröffnung und das Popfest am Karlsplatz haben das eindrucksvoll bewiesen. Auch wenn Sie nie hingehen, das Flex, das Fluc, der Ostklub, der Gasometer und die Szene Wien sind hoch gefeierte Stätten der Jugend- und Populärmusik und das haben auch alles wir Sozialdemokraten im Großen und Ganzen immer gegen Ihre Stimmen beschlossen.
Nun viel bejubelt und hoch verdient, viel ... (Aufregung bei GRin Mag Marie Ringler.) Ja gegen die Szene Wien habt ihr gestimmt! Ihr habt gegen die Szene Wien gestimmt! (GRin Mag Marie Ringler: Ja und warum?) Ja, das weiß ich nicht, warum ihr dagegen gestimmt habt. Tatsache ist, ihr habt gegen die Einrichtungen der Jugendkultur in dieser Stadt gestimmt und das muss man beim Rechnungsabschluss einfach sagen. (Beifall bei der SPÖ.)
Viel bejubelt und hoch verdient war der Treffer zum 5:0, das war der Film. Die Filmstadt Wien hat in den vergangenen Jahren so spektakuläre Erfolge erzielt wie noch nie. Ich sage nur: Zwei Oscar, eine Goldene Palme, ein Silberner Löwe, ein Golden Globe, um nur die wichtigsten und spektakulärsten Siege zu nennen und das alles ist kein Zufall, so wie immer im Leben. Es ist kein Zufall! Es ist das Ergebnis einer konsequenten Kultur- und Filmpolitik in dieser Stadt. Es ist das Ergebnis der höchsten regionalen Filmförderung, die es in Wien gibt und wir haben diese höchste regionale Filmförderung durch ein Filmpaket noch erhöht, um 4,25 Millionen EUR auf 16,25 Millionen EUR. Wir haben einen eigenen Fernsehfilmfonds neu gegründet, die Vienna Film Commission neu geschaffen. Wir haben die Mittel der Filmförderung aufgestockt, ebenso wie die Mittel der Kinoförderung. Und die Menschen strömen in die Kinos und strömen in die Filmfestivals, in die Viennale, aber nicht nur in die großen Festivals, sondern auch in die kleineren, wie „Identities“ und „Vienna Short“. Das können Sie alles nicht wissen, Sie sind nie dort. Aber das ist eine Tatsache, da kann man sich auch erkundigen, wenn man es nicht glaubt.
Neu war das 6:0 der Kunst im öffentlichen Raum. Das ist überhaupt eine ganz neue Aktion, eine Zusammenarbeit mit den Stadträten für Wohnen und Planen. Jetzt gibt es auch schon eine Kooperation mit den Wiener Linien und das Neueste: Es gibt eine Kooperation mit den Wiener Pflegewohnheimen. Das heißt, das macht man ja nicht alles, weil das Ganze nichts bringt. Die Kunst im öffentlichen Raum hat viele neue qualitätsvolle Projekte von bildender Kunst im öffentlichen Raum präsentiert und geschaffen. Ich nenne nur ein paar wichtige: Zum Beispiel die Medieninstallation des kanadischen Künstlers Ken Lum in der Westpassage am Karlsplatz. Das ist übrigens der einzige Teil am Karlsplatz, der nicht devastiert ist oder der nicht so schlecht aussieht. Es ist dies eine Installation, die die FPÖ umschneiden wollte, „Warten auf Vögel“ des burgenländischen Künstlers Josef Bernhardt vor der Kleinen Galerie, meiner geliebten Kleinen Galerie. Es sind viele Projekte am Kunstplatz Karlsplatz und da zeigt sich, dass die Kooperation des KÖR mit der Kunsthalle Wien eine sehr gute ist. Manche von der Opposition sagen, das wäre nicht so gut gewesen, aber ich kann Ihnen nur sagen, diese Kooperation mit der Kunsthalle Wien ist eine hervorragende. Es hat dazu geführt, dass es viel mehr, viel rascher und viel kreativere Projekte gibt. Und das alles nicht auf Zuruf des Bürgermeisters, unter uns gesagt, sondern das ist eine internationale Jury von anerkannten Experten aus aller Welt der bildenden Kunst. Aber die kennen sie leider auch alle nicht.
Nun, viel Freude hatten wir und haben wir mit dem 7:0, der neu aufgestellten „Basis Kultur Wien“. Nun, da haben wir gezeigt, dass es eine unglaubliche Vielfalt und Breite an kulturellen Vereinen und Initiativen in dieser Stadt gibt, ein unheimliches kreatives Potenzial. Und die neue „Basis Kultur Wien“ bietet diesen Vereinen in den Bezirken eine Bühne, nicht nur beim neuen Festival der Bezirke, sondern auch während des gesamten Jahres. Und da sind wir sehr glücklich, dass wir diesen neuen Player haben, nämlich die „Basis Kultur Wien“, weil die bringen uns in diesem Bereich ziemlich viel weiter.
Das 8:0 war ein wichtiger Treffer vor allem für das Publikum. Kultur für alle ist und bleibt eines unserer wesentlichen Ziele und das haben wir auch konsequent umgesetzt. Der Cheftrainer der Wien Kultur hat sich viele neue Initiativen und Spielvarianten ausgedacht und umgesetzt, die nun allen Wienerinnen und Wienern Lust auf Kultur macht und auch den Zugang zur Kultur erleichtert. Ich nenne jetzt einmal, die KulturlotsInnen, der freie
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