Gemeinderat,
55. Sitzung vom 18.12.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 6 von 123
Gerade in den ersten beiden Aufgabenbereichen werden vor allem von den
Eltern-Kind-Zentren die entsprechenden Aufgaben wahrgenommen. Den Mitarbeitern
vor Ort kommt hier eine zentrale Rolle in der Aufklärungs- und
Präventionsarbeit und auch in der Früherkennung von etwaigen Problem- und
Risikolagen zu. Gerade diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ja sehr oft
bereits vor der Geburt den entsprechenden Kontakt zu den Familien und spätestens
bei der Übergabe des Wickelrucksackes besteht die Möglichkeit der
Kontaktaufnahme mit den jungen Eltern. Dabei setzt die MAG ELF auf
Früherkennung als Möglichkeit zur Verhinderung von Krisen und
Kindeswohlgefährdungen.
Und Ziel dieser gesamten Reorganisation ist nun die noch stärkere
Etablierung der Eltern-Kind-Zentren als erste Anlaufstelle für Familien bei
Fragen und speziellen Problemen des Lebensalltags mit Kindern im Sinne der
Primärprävention sowie auch eine Anpassung der Angebote, ausgerichtet auf die
Zielgruppe der MAG ELF, nämlich auf die zentrale Zielgruppe der
MAG ELF, für in Wien lebende Familien mit Unterstützungs- und
Betreuungsbedarf im Sinne der Sekundärprävention.
Längerfristig sollen diese Maßnahmen mithelfen, die Zahl von Übernahmen
von Minderjährigen in die volle Erziehung zu senken, und vor allem natürlich
auch die Arbeit in den Bereichen der Gefährdungsabklärung und Unterstützung der
Erziehung in den Regionalstellen unmittelbar zu unterstützen. Und daher ist
gerade auch eine wesentliche Zielsetzung die Regionalisierung und die regional
stärkere Verantwortung der Eltern-Kind-Zentren im Sinne eines flächendeckenden
Angebotes in Wien.
Wir haben dazu auch eine Evaluierung durchgeführt, und im heurigen Jahr
ergab diese Evaluation der Angebote der Eltern-Kind-Zentren, dass ein großer
Bedarf nach einerseits verstärkter Einzelberatung und andererseits nach einem
gezielten Elterntraining für diese besondere Zielgruppe vorhanden ist und hier
ein spezieller Bedarf besteht, insbesondere für sozial schwache Familien, denen
die bisher bestehenden Programme in den Eltern-Kind-Zentren zu hochschwellig
waren.
Das ist eben gerade auch jene Zielgruppe, die immer wieder spezielle
Unterstützung in allgemeinen Erziehungsfragen braucht. Für diese waren
spezielle Angebote in den Eltern-Kind-Zentren immer wieder zu hochschwellig,
und hier sollen speziell die Angebote verstärkt besetzt werden. Deshalb
erfolgte in den letzten Wochen auch die entsprechende konzeptionelle
Adaptierung der bestehenden Angebote und die Entwicklung neuer Angebote,
insbesondere für Familien, bei denen die SozialarbeiterInnen in der
MAG ELF auf Grund ihrer Problemlagen immer wieder auch konkret
unterstützend eingreifen müssen.
In Zukunft wird sich das Angebot der Eltern-Kind-Zentren auf drei
zentrale Bereiche konzentrieren: Einerseits ein offenes Angebot zu schaffen,
das neben den bereits bestehenden und auch gut frequentierten Angeboten der
Elternberatung und den Elternschulen Informationsabende auch für werdende
Eltern und auch die sehr beliebten offenen Gruppenangebote für Eltern von
Säuglingen und Kleinstkindern beinhaltet. Diese sehr bewährten und gut
nachgefragten Elternberatungen, Elternschulen und offenen Gruppenangebote für
Eltern mit Säuglingen und Kleinstkindern, so genannte Babytreffs, werden daher
ab 1.1.2010 auch weiterhin in allen acht Eltern-Kind-Zentren angeboten werden.
Darüber hinausgehende spezielle Kursangebote, die
in der Vergangenheit nicht so gut besucht waren oder von der speziellen
Zielgruppe eben auch nicht entsprechend angenommen wurden, sondern durchaus
auch immer als normale Freizeit selbst gesehen wurden, werden in den von der
MAG ELF entsprechend finanziell geförderten Bereich von privaten
Einrichtungen, wie zum Beispiel den Eltern-Kind-Zentren „Nanaya“ oder „Kind und
Kegel“, die ergänzend zu den städtischen Eltern-Kind-Zentren gerade dieses
vielfältige Angebot bereits auch jetzt schon bereitstellen, womit
unterschiedliche Bedürfnisse gut abgedeckt werden können, verlagert werden. Es
gibt hier auch bereits sehr interessante Eigeninitiativen - gerade auch von
Eltern - und es stehen selbstverständlich auch hier die Eltern-Kind-Zentren in
Zukunft beratend zur Seite, um zu diesen speziellen Angeboten in einem Bereich,
der von der MAG ELF finanziell maßgeblich unterstützt wird, die
entsprechende Hilfestellung geben zu können.
Es wird darüber hinaus auch ein gezieltes
Beratungsangebot und Elterntraining geben, und das Beratungsangebot von
SozialarbeiterInnen, SozialpädagogInnen und –psychologInnen in den
Eltern-Kind-Zentren wird ausgebaut und auch ganzheitlicher werden. Es soll in
Zukunft verstärkt Beratung zu den Themenbereichen Leben mit Kindern,
Erziehungsfragen, Trennung, Scheidung und vor allem auch finanzielle Beratung
für Familien und AlleinerzieherInnen angeboten werden. Zu diesem Zweck hat die
MAG ELF im Herbst 2009 für die KollegInnen der Eltern-Kind-Zentren auch
eine intensive Fortbildung angeboten. Die Eltern-Kind-Zentren sollen noch
stärker als bisher zu einer ersten Anlaufstelle für Familien mit Fragen, Sorgen
und Nöten aller Art etabliert werden, und das in einem möglichst
niederschwelligen Bereich. Da werden vor allem die Elterntrainingsgruppen eine
spezielle Rolle spielen, wo Familien die Möglichkeit haben, in einigen Wochen
in aufbauenden Trainingseinheiten geschult zu werden.
Und der letzte
wesentliche Bereich der Eltern-Kind-Zentren ist natürlich vor allem auch die
aufsuchende und nachgehende Betreuung als spezielles neues Angebot. Wie die
Erfahrungen zeigen, haben insbesondere sozial schwache Familien mit gewissen
Berührungsängsten und/oder auch Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen. Gerade diese
Gruppen haben in einzelnen Angeboten nicht jenen entsprechenden für sie
persönlich notwendigen Rückhalt gefunden, sodass wir speziell auch diese Zielgruppe
mit unseren Angeboten erreichen wollen. Wir haben das ja auch in einem
gemeinsam mit den Grünen entwickelten Pilotprojekt zur frühen Förderung von
sozial schwachen Familien im 15. Bezirk feststellen können und dieses hat
deutlich gezeigt, dass diese Familien
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