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Gemeinderat, 44. Sitzung vom 23.02.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 8 von 96

 

der Informationen eigentlich nicht weiter überprüfen kann?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Bürgermeister.

 

Bgm Dr Michael Häupl: Sehr geehrter Herr Gemeinderat!

 

Sie haben natürlich in doppelter Hinsicht jetzt einen schlechten Tag erwischt! Zum einen kann ich den Zusammenhang zwischen der Fan-Zone im Hanappi-Stadion bei der Fußball-Europameisterschaft und dem gegenständlichen heute vorgelegten Akt in keiner wie immer gearteten Weise erkennen. Und ich kann den Zusammenhang auch von der fußballerischen Seite nicht erkennen! Tut mir leid!

 

Ich bin auch nicht zuständig für die Vorlage von entsprechenden Ansuchen und auch nicht für die Überprüfung.

 

Wie dem auch immer sei: Bei dem Akt, den Sie angesprochen haben, handelt es sich um die Nachwuchsakademie für die Wiener Austria. Diesbezüglich findet eine Zusammenarbeit mit einer Schule hier in Wien statt. Ein ähnliches Erfolgsmodell wird bei Rapid im 16. Bezirk in Zusammenarbeit mit der Maroltingergasse angewendet werden. Diesfalls handelt es sich ganz klar um Ausbildung und den Nachwuchsfußball. Es handelt sich darum, dass man auch jungen Fußballern eine entsprechende Berufsausbildungsperspektive abseits des Fußballs bietet.

 

Das ist eine rundum vernünftige Sache, die sich auf der ganzen Welt bewährt hat, die sich in Salzburg bewährt hat und die sich selbstverständlich auch in Wien bewähren wird. Warum die Österreichische Volkspartei gegen diesen Aufbau des Jugendfußballs ist, ist mir ein fundamentales Rätsel!

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die 2. Zusatzfrage wird von Herrn GR Mahdalik gestellt.

 

GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Im Zusammenhang mit dem Traditionsverein Rapid, der angesprochen wurde, möchte ich einen anderen Traditionsverein in Wien ansprechen, nämlich den Wiener Sportklub, der seit einigen Jahren mit großen Problemen im Zusammenhang mit seiner Spielstätte, dem Sportklubplatz, zu kämpfen hat. Der Kabinentrakt, den ich mir voriges Jahr selbst angesehen habe, gleicht eher einem Feuchtbiotop. Die Westtribüne bröckelt. Es regnet beim Dach herein. Kurz: Der Sportklubplatz befindet sich in einem verheerenden Zustand!

 

Wir haben vor ungefähr einem Jahr auch schon einen Anlauf genommen, um die Stadt Wien zur Sanierung des Sportklubplatzes zu bewegen. – Der Antrag wurde abgewiesen. Wir glauben nun, dass hinter dieser Vorgangsweise der Stadt Wien System steckt, dass der Platz langsam verfällt und die Stadt Wien dann sagt, dass dort anderes gemacht und umgewidmet werden muss. Das ist dort eine klasse Gegend, und mit Wohnbau gibt es sehr viel Geld zu machen. Wir glauben jedoch, dass eine Verpflanzung dieses Vereins an einen anderen Ort seinen Tod bedeuteten würde.

 

Nun frage ich Sie, Herr Bürgermeister: Was werden Sie in Ihrer Eigenschaft als Bürgermeister und als Fußball-Fan tun, damit der Wiener Sportklubplatz seine Heimstätte wieder in dem Zustand bekommt, wie er es verdient, sprich, dass der Sportklubplatz saniert und somit die Zukunft dieses Vereins gesichert wird?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Bürgermeister.

 

Bgm Dr Michael Häupl: Sehr geehrter Herr Gemeinderat!

 

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Einmal mehr, wie beim Eishockey, kommen Sie zu spät mit Ihren Anfragen, auch mit der jetzigen zum Sportklubplatz. Ich will jetzt nur kurz darauf verweisen, dass im Zusammenhang mit dem Sportklubplatz ein anderer, der nunmehr nicht mehr Ihrer Partei angehört, der aber damals noch Ihrer Partei angehört hat, dort eine ziemliche Blutspur hinterlassen hat. Darauf will ich nur hinweisen und gar nicht näher eingehen, denn das ist sinnlos.

 

Wir haben vor etwa einem Jahr mit dem Vertreter des Wiener Sportklubs gesprochen, und ich habe gesagt, dass der Wiener Sportklubplatz selbstverständlich saniert wird, darüber brauchen wir gar nicht nachzudenken. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass wir jenen Platz, wo wir wahrscheinlich einen der legendärsten Siege gegen eine italienische Mannschaft gefeiert haben, verfallen lassen? Das ist ja eigentlich eine Gedenkstätte! Dort müsste man eigentlich eine kupfergetriebene Tafel anbringen! (Zwischenruf von GR Dr Herbert Madejski.) Das ist ja gar nicht vergleichbar! Das ist ein Ort, dem man natürlich nach einem solchen Sieg einer österreichischen Mannschaft Rechnung tragen muss!

 

 Das Gerücht, das Sie hier in die Welt zu setzen versuchen, um mich nachher fragen zu können, was ich davon halte, hat eine ungefähr ähnliche Qualität wie das Gerücht, das die Freiheitlichen im Zusammenhang mit der Sanierung der Alten Donau in die Welt gesetzt haben, als gesagt wurde, Michael Häupl und die SPÖ-Wien wollen die Alte Donau bewusst versauen und austrocknen lassen, damit man dort dann Wohnbau betreiben kann.

 

Ungefähr dasselbe Niveau hat das jetzige Gerücht mit dem Sportklubplatz. Vergessen Sie es! Selbstverständlich wird der Sportklubplatz entsprechend hergerichtet, sodass er der Tradition dieses Vereins und – wie ich hoffe – auch einer glorreichen Zukunft des Vereins würdig ist! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die 3. Zusatzfrage wird von Frau GRin Smolik gestellt. Bitte.

 

GRin Claudia Smolik (Grüner Klub im Rathaus): Herr Bürgermeister!

 

Ich danke für die klaren Worte zum Sportklubplatz und zu Wiens sportlicher Zukunft. Wir werden uns vielleicht auch noch mit den Vienna-Fans unterhalten müssen, wie es da wirklich ausschaut und wer die besseren Chancen hat!

 

Ich habe noch eine Frage, weil Sie das Eishockey angesprochen haben: Letzte Woche verlautete in den Medien, dass die Frage des Ausbaus der Albert-Schultz-Halle

 

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