Gemeinderat,
42. Sitzung vom 19.12.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 5 von 115
(Beginn um 9 Uhr.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Meine sehr
geehrten Damen und Herren! Ich wünsche einen schönen guten Morgen und eröffne
die 42. Sitzung des Wiener Gemeinderates.
Im Moment sind etwas mehr als, sagen wir, knapp um
die hundert Wortmeldungen bei mir registriert. (GR Mag Wolfgang Jung: 117!)
Würden wir das durchhalten, so würden wir wahrscheinlich sehr lange hier
sitzen. Aber ich gehe davon aus, dass wir ein bisschen kürzer hier sein werden.
Ganz am Beginn möchte ich mich - ich glaube, auch in
Ihrem Namen - beim Herrn Landtagspräsidenten für das schöne Weihnachtsgeschenk
bedanken. Sicherheit ist uns ein großes Anliegen, und daher: Danke, Herr
Landtagspräsident, dass wir diesen Feuerlöscher zur Verfügung gestellt bekommen
haben! (Allgemeiner Beifall.)
Entschuldigt für die heutige Sitzung sind GR Dipl-Ing
Al-Rawi, GR Mag Chorherr, GRin Jerusalem, GR Strobl und GR Reiter. Temporär
entschuldigt für den heutigen Tag haben sich GRin Mag Anger-Koch und GRin Mag
Ringler.
Wir kommen zur Fragestunde.
Die 1. Anfrage (FSP - 05700-2008/0001 -
KSP/GM) wurde von GRin Mag Sonja Ramskogler gestellt und ist an die
Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Information
und Sport gerichtet. (Welche kostenlosen Angebote gibt es in Wien für Kinder
und Jugendliche?)
Bitte, Frau Vizebürgermeister.
VBgmin Grete Laska: Einen wunderschönen
guten Morgen, sehr geehrte Damen und Herren!
Was gibt es Schöneres, als diesen Tag zu beginnen mit
der Fragestellung, die sich an Wiens Kinder und Jugendliche richtet! Immerhin
ist in vielen Bereichen der Schwerpunkt unserer politischen Arbeit gerade auf
Kinder und Jugendliche ausgerichtet.
Wenn Sie mich fragen, welche kostenlosen Angebote es
für Kinder und Jugendliche in unserer Stadt gibt, dann wissen wir vielleicht gar
nicht immer im Detail, was es alles gibt, und vor allem auch, welche
grundsätzlichen Überlegungen dahinter stehen, wenn wir - so wie wir das heute
auch tun werden - viel Geld aus Steuermitteln investieren, um für alle Kinder
in der Stadt einen gleichmäßigen Zugang zu den vielfältigsten Angeboten zu
gewährleisten. Unsere tiefste Überzeugung ist es, dass das auch notwendig und
richtig ist, weil es nicht sein kann, dass sowohl bei den Kulturangeboten, bei
den Sport- und Freizeitangeboten, aber auch bei vielen anderen
gesellschaftswichtigen Angeboten es ausschlaggebend sein kann, woher, aus
welchem sozialen Umfeld und mit welchem finanziellen Background die Familien
ausgestattet sind, um ihren Kindern auch ein breites Angebot zu geben. Lassen
Sie mich ein paar Beispiele dafür aufzählen, wie das funktioniert.
Es geht also um die Verbesserung der Lebenssituation,
um die Erweiterung der Handlungsspielräume, um die Partnerschaft mit Kindern
und Jugendlichen. Partizipation ist eines unserer wichtigsten Ziele. Das gilt
es zu erreichen, nicht nur auf Gemeinde Wien Ebene, sondern dankenswerterweise
ist dieses Prinzip in den letzten Jahrzehnten - das kann man jetzt schon sagen
- auch auf Bezirksebene aufgegriffen worden. Es geht natürlich um den Abbau von
Benachteiligung und die Förderung von Chancengleichheit für Mädchen und
Burschen. Es sind Angebote, die sich an den individuellen Lebenslagen
orientieren und die Kinder und Jugendliche aus jenen Sozialräumen abholen, in
denen sie sich befinden. Nach diesen fix verankerten Arbeitsprinzipien sind
dann auch die Angebote auszurichten.
Wenn wir von den Angeboten reden, dann reden wir
einerseits natürlich von Kultur- und Freizeitangeboten. Hier ist es vor allem
der Verein wienXtra, der mit hoher pädagogischer Qualität Angebote macht, die
sich nach den unterschiedlichen Interessen, Alters- und Zielgruppen
orientieren. Eine der langjährigsten Traditionen des Vereines sind sicherlich
die Ferienspiele; das Ferienspiel gibt es seit den Zeiten von Gertrude
Fröhlich-Sandner. Viele von denen, die hier im Haus sitzen - das wollte ich
gerade sagen -, haben wahrscheinlich noch den „Holli Knolli" kennen
gelernt als ihren Freund und Begleiter bei ihren Aktivitäten im Rahmen der
Ferienspiele. Die Information geht hier an alle Wiener Kinder, die in den
Schulen sind, mit dem Ferienspiel-Pass, und die meisten Angebote sind
kostenlos. Das ist auch ganz, ganz wichtig.
Es geht aber auch um Information, und gerade die
wienXtra-Kinderinfo im Museumsquartier, im Kinderquartier des Museumsquartiers,
ist eine ganz wichtige Drehscheibe für diese Informationen. Sie ist in der
Zwischenzeit tatsächlich zur ersten Adresse für junge Familien geworden und
dient der Information, aber auch dem Austausch zwischen den jungen Familien,
wodurch Probleme oft schon von vornherein hintangehalten werden können. Man
muss sich vorstellen, dass es neben dem Ferienspiel auch regelmäßige Angebote
gibt. Die wienXtra-Familientage sind ein Angebot für die Wochenenden. Hier
gehen die Informationen an 40 000 Wiener Haushalte, die von sich aus diese
Informationen auch haben wollen. Die meisten Angebote bei den Familientagen
sind Gratisangebote.
Auch der Jugendbereich war und ist mir immer ganz
wichtig. Hier ist es mit dem Jugend in Wien Programm, das auch gratis zur
Verfügung gestellt wird, einerseits möglich, viele Veranstaltungen zu besuchen.
Aber was gerade im Jugendbereich noch viel wichtiger ist, ist, dass hier die
Jugendlichen selbst ihre eigene Kultur entwickeln können. Da geht es natürlich
um Musik, da geht es um Theater, da geht es um Darstellung, da geht es um die
Stärkung und die Wertigkeit von Jugendlichen in unserer Gesellschaft.
Jugendliche holen sich bei der Jugendinfo Rat und Auskunft; auch die Jugendinfo
ist eine Tradition in Wien und ganz, ganz wichtig.
Wenn wir wissen, dass wir uns in
einer medial so intensiven Zeit befinden, dann ist die Auseinandersetzung mit
Medien ein Schwerpunkt. Wir haben in den Schulen durch die Zurverfügungstellung
des Internets und der
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