Gemeinderat,
31. Sitzung vom 29.02.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 28 von 95
Inländerfeindlichkeit eingerichtet. Die Meldungen haben sich schon in den ersten Stunden und Tagen gehäuft – die Übergriffe in den Schulen häufen sich nämlich –, dass Rassismus gegen Inländer stattfindet. Es ist überhaupt kein Geheimnis mehr, sondern das ist schon an der Tagesordnung. Und Aktionen gegen Rassismus von rechts in den Schulen sind völlig unangebracht, denn es findet natürlich schon Rassismus statt, aber dieser Rassismus kommt vor allem von den Ausländerkindern und richtet sich gegen einheimische Österreicher, meine sehr geehrten Damen und Herren! Das sieht man auch in Deutschland, wo ja immer mehr Gewaltverbrechen stattfinden und wo sich mittlerweile die Exekutive und die Lehrer in der Schule als machtlos herausstellen.
Vielleicht kann man sagen, die SPÖ-Wien ist irgendwie
auch Befehlsempfänger von irgendeiner Stelle. Wir haben die Rede vom türkischen
Staatschef Erdogan in Köln gehört. Er hat eine Rede zu den dort wohnenden
Türken gehalten, die großteils schon deutsche Staatsbürger sind. Ich zitiere
hier einige Auszüge. Er hat zum Beispiel gesagt: „Ich verstehe die Empfindlichkeit,
die Sie gegenüber der Assimilation zeigen, sehr gut. Niemand kann von Ihnen
erwarten, Assimilation zu tolerieren. Niemand kann von Ihnen erwarten, dass Sie
sich einer Assimilation unterwerfen. Denn Assimilation ist ein Verbrechen gegen
die Menschlichkeit." Und er hat weitergesagt: „Doch sollte die türkische
Gemeinschaft mit ihren drei Millionen Menschen in der Lage sein, in der
deutschen politischen Landschaft Einfluss auszuüben, Wirkungen zu
erzielen." Das heißt, er geht schon davon aus, dass die Türken, die schon
großteils deutsche Staatsbürger sind, trotzdem türkische Interessen weiter
verfolgen sollen. Und er sagt weiter: „Warum sollten wir nicht auch in
Deutschland, in den Niederlanden, in Belgien, in den anderen Ländern Europas
Bürgermeister haben? Warum sollten wir keine Vertreter und Gruppen in den
politischen Parteien haben? Warum sollten wir im deutschen Parlament, im
EU-Parlament nicht noch mehr Vertreter haben?" Das heißt, er geht davon
aus, dass Staatsbürger oder EU-Staatsbürger trotzdem weiterhin türkische
Interessen in den Vertretungskörpern vertreten. Dann sagt er weiter: „Manche
Gemeinschaften sind in der Lage, auch wenn sie nur aus einer Handvoll Menschen
bestehen, basierend auf ihrem intensiv betriebenen Lobbyismus, die Politik
eines Landes, in dem sie sich befinden, zu beeinflussen. Sie können Druck
ausüben, um Beschlüsse der Parlamente in den jeweiligen Ländern zu erwirken.
Warum sollten auch nicht wir Lobbyismus betreiben, um unsere Interessen zu
schützen?" Wenn man natürlich Helfer auf der anderen Seite hat, wie hier
die SPÖ-Wien, ist das Ganze natürlich noch um einiges leichter. Sie beugen sich
schon jetzt diesem Druck einer wachsenden Minderheit. Das werden wir als
Freiheitliche Parteien nicht hinnehmen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich komme schon
zum Schluss. Es gibt hier viele internationale Studien, zum Beispiel von einem
Soziologen namens Haller, der eben sagt: „Assimilation ist nicht die
Selbstaufgabe der Identität der Zuwanderer.“ Das Wirtschaftsforschungsinstitut
sagt: „Die Folgen der Nichtintegration sind vor allem eine Generation von
Hilfsarbeitern und Sozialhilfeempfängern, und die Mehrheit der Migrantenkinder
weist eine gleiche Bildungs- und Berufskarriere wie die Eltern auf.“ Die Frage
ist nur, wie weit das noch gehen soll! Zum Beispiel soll in Deutschland
Frankfurt jetzt eine türkische Schule bekommen. Die gibt es in Wien vielleicht
auch bald. Oder türkische Literatur an deutschen Schulen soll gelehrt werden,
damit eine vorurteilsfreie Annäherung an die türkische Kultur und die
Lebenswelt ermöglicht wird.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Zustände
zeigen, dass Sie gut beraten sind, unsere Forderungen weiterhin zu überlegen
und zu übernehmen. Sie haben unser Konzept „Zuerst Deutsch – dann Schule"
zumindest teilweise umgesetzt, oder Sie planen, es umzusetzen. Wir werden das
natürlich genau beobachten.
Wir fordern natürlich auch eine Integrationsstunde
für islamische Kinder in Schulen, um ihnen die europäischen Werte
näherzubringen, denn wir haben genug von radikalen Hasspredigern als
Religionslehrer oder von einem Religionsbuch gehört, das aus dem Unterricht
entfernt werden musste.
Wir fordern natürlich – wie immer – einen
Gratis-Kindergarten, der natürlich allen Kindern in Wien als Frühförderung und
Bildungseinrichtung zugute kommen soll.
Wir bitten Sie, diese Vorschläge auch in Zukunft zu
überdenken und, wenn möglich, umzusetzen. Es ist immer besser, als zu streiten,
wenn man die Forderungen der FPÖ umsetzt und dadurch die Zukunft der Kinder in
Wien sichert. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zu Wort
gemeldet hat sich die Frau Vizebürgermeisterin.
VBgmin Grete Laska: Sehr geehrte Damen
und Herren!
Sinnerfassendes Lesen ist eine der
Grundvoraussetzungen, um Bildungsvoraussetzungen zu haben, die in weiterer
Folge mithelfen, einen positiven Bildungsweg zu haben, Abschlüsse zu haben, die
im ersten Bildungsweg errungen werden, aber es ist auch in weiterer Folge die
Voraussetzung dafür, dass man unter dem Prinzip des lebenslangen Lernens immer
wieder Fortschritte machen kann.
Sinnerfassendes Lesen hat auch damit zu tun, dass man
in die Lage versetzt wird, kritisch zu beobachten, was in öffentlichen Medien,
in Zeitungen und Ähnlichem geschrieben wird.
Sinnerfassendes Lesen ist auch der Grundstock dafür –
und da bin ich bei einer Forderung, die Sie da jetzt gerade aufgestellt haben
–, dass man nämlich niemanden daran hindern kann, dass er gescheiter wird.
Ich will Sie beileibe nicht daran
hindern, dass Sie gescheiter werden, es wäre dringend nötig. (GR
Mag Wolfgang Jung: Wir freuen uns ja, dass ...!) Denn hätten Sie
tatsächlich die Bildungsqualität des sinnerfassenden Lesens in Ihrer
Persönlichkeit bereits intus, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten, warum Sie erstens
eine
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