Gemeinderat,
26. Sitzung vom 20.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 96 von 112
Ich habe es schon erwähnt: Die Wienerinnen und Wiener wohnen gerne in den städtischen Wohnhausanlagen. Ich möchte jetzt noch auf die Zukunft des Wohnens und auf unsere Ökoforderungen eingehen: Es gibt 168 Anträge für Niedrigenergie-Passivhäuser, 179 Anträge für Wärmepumpenförderung, 324 Anträge für Gasbrennwertgeräte, 106 Anträge für Biomasseförderung und 297 Anträge für Solaranlagen. Das betrifft insgesamt über 4 Millionen EUR, und das zeigt, dass wir nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ entsprechend arbeiten. Ich erspare Ihnen jetzt Details, um ein bisschen an Tempo zuzulegen, ich möchte nur zeigen, dass auch dafür viel Geld ausgegeben wird.
Für die thermische Gebäudesanierung wurden
30 Millionen EUR mit rückzahlbaren Baukostenzuschüssen
aufgewendet. – Das zu der Frage, was eigentlich im Bereich der thermischen
Sanierung geschieht.
Diese Förderungen zeigen, dass wir in Wien auch
ökologisch vertretbar bauen, dass die Ökoförderungen vor allem auch Eigenheime
und Wohnhäuser in Kleingärten betreffen, dass wir also auch diese Wohnform
nicht nur nicht vergessen, sondern durchaus erheblich fördern.
Es zeigt sich, dass wir in Wien nicht nur Wohnungen
errichten. Vielmehr hat StR Ludwig unter Einbeziehung aller Abteilungen und
Mitarbeiter angefangen, auf Wohnzufriedenheit Wert zu legen, und dafür sprechen
wir allen, die hier beteiligt sind, auch entsprechenden Dank aus. Meinen
herzlichen Dank richte ich auch an Wiener Wohnen. Durch das Budget 2008 wird
gesichert, dass Wien ein guter Ort zum Wohnen ist und bleibt. (Beifall bei der
SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort gemeldet ist Herr Mag Kowarik. Ich bitte ihn
zum Rednerpult.
GR Mag Dietbert Kowarik
(Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr
geehrter Herr Stadtrat! Meine Damen und Herren!
Trotz der fortgeschrittenen Stunde werde ich mir
erlauben, noch das eine oder andere Wort über unseren Geschäftsbereich zu
verlieren.
Gleich am Beginn möchte ich auf den Beschluss- und
Resolutionsantrag der ÖVP betreffend Punks in Wien eingehen, der schon vorliegt
und den Kollege Dworak nach mir einbringen wird. Da wird in der Begründung
in – wie ich fast sagen möchte – geschwollenen Worten Verständnis für
die Punks gezeigt. – Das soll so sein! Interessant wäre aber vielleicht
gewesen, wenn Sie sich auch angehört hätten, was Ihre Bezirksräte in der
Bezirksvertretungssitzung letzten Donnerstag dazu gesagt haben. Sie haben
nämlich weniger Verständnis gezeigt. Im Gemeinderatsklub besteht aber offenbar
eine andere Meinung.
Es ist nichts Neues, dass wir von der FPÖ nicht ganz
einsehen, dass dermaßen viele Mittel für ein derartiges Punkerhaus aufgewendet
werden. Ich glaube, dass diese Mittel wesentlich besser eingesetzt werden
können. Zur Wohnbeihilfe gehören auch Heizkostenzuschüsse, und diese könnte man
zum Beispiel um dieses Geld erhöhen. Es geht ja nicht darum, dass man diesen
Herrschaften überhaupt keine Unterstützung zukommen lässt, es muss aber auch
klar sein, dass Solidarität keine Einbahnstraße sein kann. Das bedeutet, dass
man von jemandem auch verlangen können muss, dass er auf einen zugeht und
gewisse Dinge akzeptiert. Die Erfahrungen im Bereich des Ernst
Kirchweger-Hauses oder auch im Bereich der inneren Mariahilfer Straße haben
aber gezeigt, dass das nicht geschehen ist, und es wird leider Gottes auch bei
uns im 15. Bezirk nicht geschehen.
Richtig ist, dass der Standort Johnstraße 45 falsch
ist. Die ÖVP sagt, dass ein geeigneter Standort gefunden werden möge.
Vielleicht hat man diesen bereits gefunden. Die Punks waren bei den GRÜNEN ja
schon zu Besuch. Wenn die ÖVP so gerne bereit ist, denen zu helfen, dann wäre
ja vielleicht auch der ÖVP-Klub der richtige Platz, und vielleicht wäre auch
der SPÖ-Klub nicht uninteressant.
Tatsache ist aber jedenfalls – da haben Sie
schon recht, das muss noch festgestellt werden –, dass der Standort
Johnstraße 45 ganz falsch ist. Ich verweise diesbezüglich auch auf unseren
Antrag, den ich gestern in der Generaldebatte eingebracht habe, und ich gehe
davon aus, dass die ÖVP diesem zustimmen wird. Dem vorliegenden Antrag können
wir nicht zustimmen. Wir sehen, dass die ÖVP grundsätzlich für ein Punkerhaus
ist. Wir sind nicht dafür und daher werden wir dagegen stimmen.
Meine Damen und Herren! Jetzt zum eigentlichen
Geschäftsbereich, zum Wohnbau. Am Beginn der Budgetdiskussion hat uns die Frau
Vizebürgermeisterin gesagt, dass in Wien die richtigen Schwerpunkte gesetzt
werden und wurden und dass deshalb die Lebensqualität in Wien besonders hoch
ist. – Da hat sie sicherlich betreffend sehr viele Bereiche recht, das
kann man hinsichtlich sehr vieler Bereiche unterstreichen. Aber leider gibt es
gerade beim kommunalen Wohnbau in Wien viele Bereiche, in denen es mit der
Zufriedenheit der Wienerinnen und Wiener nicht aufs Beste bestellt ist.
Im Gegenteil: Es gibt eine Vielzahl von Beschwerden
von Gemeindebaubewohnern, da seit einigen Jahren das Zusammenleben im
Gemeindebau vor allem durch die massive Zuwanderung von Ausländern und
Neo-Österreichern immer problematischer wird und Lebensqualität verloren geht.
Das ist nichts Neues, die Probleme reichen von unzumutbarer Lärmbelästigung bis
spät in die Nachtstunden, Geruchsbelästigung, Verschmutzung, Konflikte um
gemeinsam zu benützende Bereiche wie zum Beispiel Waschküchen über das Negieren
von Hausordnungen bis zu unüberbrückbaren Sprachbarrieren, weil viele dieser
Leute mangelnde oder überhaupt keine Deutschkenntnisse aufweisen.
Meine Damen und Herren! Diese Probleme sind nicht neu, und die Stadt
Wien hätte eigentlich schon Zeit gehabt, adäquat auf diese Probleme einzugehen
und zu reagieren. Wir stellen fest – und viele Bewohner sagen das
Gleiche –, dass die bisherigen Aktionen leider keinerlei Verbesserungen
gebracht haben. Auch die großartig angekündigten Konfliktpräventionsmaßnahmen
im Gemeindebau sind offensichtlich leider ins Leere
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