Gemeinderat,
26. Sitzung vom 19.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 107 von 120
Im Rahmen der derzeitigen Geschäftsgruppenaufteilung stellen die Agenden im Bereich der Konsumenteninformation und des Konsumentenschutzes eher ein Anhängsel von mehreren verschiedenen Abteilungen dar. Dadurch kommt diesem wichtigen Aufgabenfeld nicht jene Aufmerksamkeit zu, die derzeit erforderlich wäre. Wir stellen daher folgenden Beschlussantrag.
„Die amtsführende Stadträtin möge zum Zweck der
Aufwertung des Konsumentenschutzes eine zentrale Anlaufstelle einrichten und
diese mit entsprechenden finanziellen Mitteln ausstatten.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
beantragt.“ (Beifall bei der ÖVP.)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der
ÖVP.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als
Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Harwanegg. Ich erteile ihm das Wort.
GR Volkmar Harwanegg
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr
geehrter Herr Vorsitzender! Liebe Frau Stadträtin! Liebe Kolleginnen und
Kollegen!
Zum heutigen Budgetvoranschlag unseres Ressorts der
Geschäftsgruppe Integration, Frauenfragen, Konsumentenschutz und Personal
wurden bereits einige Detailaspekte behandelt. Ich möchte mich daher im Wesentlichen
bei meinen Ausführungen auf vier Themenbereiche beschränken, nämlich auf
Personalfragen, Konsumentenschutz, Tierschutz und Datenschutz, obgleich ich
betonen möchte, dass das Ressort der Frau Stadträtin, das mit
13 Magistratsabteilungen eines der größten ist, eine Vielfalt von Themen
anbieten würde. Aus zeitlichen Gründen ist jedoch dies hier nicht möglich.
Lassen Sie mich zu den Personalangelegenheiten doch
einige Zahlen nennen, weil sie auch heute immer wieder angesprochen worden
sind. Ich möchte sie gerne heute in Erinnerung bringen, zumal ja die Stadt Wien
als Arbeitgeber sicherlich von großer Bedeutung für Wien, aber auch für die
Umgebung ist. Ich werde dann ja noch darauf zurückkommen. Wir haben einen
Gesamtpersonalstand von 64 983 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die
wachsenden Aufgaben der Stadt werden auch 2008 mit einem konstant
gleichbleibenden Personalstand im Wesentlichen bewältigt werden. Das zeigt
eindrucksvoll die hohe Produktion und das überdurchschnittliche Engagement
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung.
Meine Vorredner haben sich bereits mit dem Thema
Frauen beschäftigt. Wir können ruhig sagen, dass unsere Stadtverwaltung im
Großen und Ganzen ein Frauenbereich ist. Wie begründe ich das?
(GRin Mag Barbara Feldmann: Das möchte ich auch wissen!) – Wir haben
immerhin 41 727 Frauen im Magistrat tätig. Ein Anteil immerhin von
64 Prozent unserer Gesamtbeschäftigten sind Frauen. Das ist gegenüber dem
Vorjahr sogar ein beachtlicher Zuwachs.
Zur Vielfalt unserer Beschäftigung möchte ich auch nur
einige Zahlen nennen: Wir haben etwa 4 000 Kolleginnen und Kollegen,
die in Karenz sind, Präsenzdienst leisten, die freigestellt sind oder aus
sonstigen Gründen sich nicht im Dienststand befinden. Ein Punkt, der nicht
unbedeutend ist und den ich hier anführen möchte, ist, dass die Stadt Wien
1 600 Saisonbedienstete beschäftigt, meistens in speziellen
Abteilungen wie zum Beispiel der MA 42, die Gott sei Dank unsere
Gartenanlagen immer schöner und schöner gestalten.
Ein Thema, das, glaube ich, von großer Bedeutung vor
allem und natürlich in erster Linie wieder für unsere Frauen ist, ist die Frage
der Teilzeitbeschäftigung. Meine Vorrednerinnen haben ja dieses Thema
angesprochen. Ich möchte schon erwähnen und darauf hinweisen, dass wir derzeit
rund 8 000 Teilzeitbeschäftigte in unserer Stadtverwaltung im
Bereich des Magistrates haben. Davon sind immerhin 92 Prozent Frauen, die
dieser Teilzeitbeschäftigung nachkommen können. Man sieht auch hier die
Bedeutung der Stadt als Arbeitgeber für Frauen, die damit die Möglichkeit haben
– und das ist ja auch vor Kurzem erwähnt worden –, zugleich auch ihre Familie
zu betreuen.
Ein weiteres Thema, das nicht unbedeutend ist, weil
wir auch über die Frage der Ausländerbeschäftigung nicht nur reden können und
müssen, sondern weil die Stadt auch hier mit gutem Beispiel vorangeht: Immerhin
sind 2 Prozent unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der
Verwaltung unserer Stadt ausländischer Herkunft, und damit meine ich jetzt
nicht die EU-Bürger, sondern außerhalb des EU-Bereiches. Zu den
Teilzeitproblemen und der Karenz wird dann meine Kollegin hier in weiterer
Folge näher darauf eingehen.
Ein Thema, das ich auch ansprechen möchte, weil es immer
wieder im Zusammenhang mit der Arbeitslosigkeit in Wien eine Rolle spielt: Wien
– ich habe es schon gesagt – beschäftigt etwa 65 000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, aber fast 15 000 davon, also über 25 Prozent kommen aus
dem Wiener Umfeld, das heißt, aus Niederösterreich, aus dem Burgenland, aus der
Steiermark, um nur einige Bundesländer zu nennen. Wir haben heute am Vormittag
von der Frau Vizebürgermeisterin gehört, dass Wien etwa 210 000 Menschen aus den
Bundesländern beschäftigt. Sie sehen, mit diesem Anteil von 15 000 Menschen ist das
gar nicht eine geringe Summe.
Die
Dienstleistungen in Wien werden im Gegensatz zum Bund nicht zurückgenommen, im
Gegenteil. Durch die große Bautätigkeit ist es notwendig, Kindertagesheime zu
schaffen, Schulen neu zu errichten und vor allem im Gesundheitsbereich das
erforderliche Personal zur Verfügung zu stellen. Das bedeutet Umschichtungen.
Die Vorgangsweise ist in Wien aber anders als die des Bundes – mit ziemlich
brutalen Umstrukturierungen, die dort vorgenommen wurden. Bei uns geht das
Ganze ruhig und im Einvernehmen mit der Personalvertretung und der Gewerkschaft
über die Runden. Denken wir nur daran, welche zusätzlichen Aufgaben in den
letzten Jahren von der Stadtverwaltung übernommen werden mussten: Passwesen,
Fundwesen, Meldewesen, um nur drei Punkte zu nennen, die alle im Personalplan
zu berücksichtigen waren. Das bedeutet, dass wir uns sehr
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