Gemeinderat,
26. Sitzung vom 19.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 101 von 120
hier ein System haben, wo die Menschen das, was sie brauchen, auch bekommen und auch nehmen. (Beifall bei der SPÖ.)
Dieses Budget sichert im Krankenanstaltenverbund
Investitionen von mehr als 237 Millionen EUR im nächsten Jahr,
sichert den Ausbau der Dialyse, sichert die Sanierung von zahlreichen
Stationen, sichert die Umsetzung der Geriatriereform. Dieses Budget sichert im
Fonds Soziales Wien, einem Teil der Stadt Wien, der operativ auf Grund der
Beschlüsse, die wir hier fassen, umsetzt, wie diese Stadt Sozialpolitik
betreibt, dass über 26 000 Wienerinnen und Wiener mehr als viereinhalb
Millionen Heimhilfestunden bekommen werden, dass mehr als
5 000 Wienerinnen und Wiener, mehr als
90 000 Hauskrankenpflegestunden bekommen werden, sichert die
Erweiterung der Tageszentren, der Hauskrankenpflege, der Seniorenwohngemeinschaften,
sichert den Ausbau im Bereich der Behindertenhilfe und im Bereich der
Beschäftigungstherapie, sichert die Beschäftigungstherapie und die
Tagesgestaltung für Behinderte, sichert die Erweiterung im Bereich des
betreuten Wohnens, sichert im Bereich der Grundversorgung, dass Wien weiterhin
wahrscheinlich das einzige Bundesland sein wird, dass seine Quote mehr als
übererfüllt und im Integrationsbereich – die Geschäftsgruppe kommt ja dann
gleich an die Reihe – gerade im Bereich der anerkannten Asylwerberinnen und Asylwerber
eine Reihe von Maßnahmen setzt, sichert mit der Einführung des Mobilpasses
Mobilität für sozial Schwache, sichert mit der Steigerung im
Sozialhilfebereich, dass in dieser Stadt alle Menschen, auch die, die nicht auf
der Butterseite des Lebens leben, ihr Auskommen finden können, sichert mit der
Erweiterung der sozialen Arbeit im öffentlichen Raum durch das Projekt „SAM“
eine erhöhte subjektive Sicherheit in dieser Stadt, sichert durch den Ausbau
der Kinder- und Jugendpsychiatrie, dass die Standards sind, die wir in dieser
Stadt gerne wollen, sichert durch die Erweiterung im Bereich REiNTEGRA, dass
jene Menschen, die es gar nicht leicht haben, und die nahezu keine Chance am
Arbeitsmarkt haben, eine sinnvolle Beschäftigung haben, sichert durch die Tätigkeit
der Wiener Rettung, dass alle Menschen, die es brauchen, gut, schnell und
sicher versorgt werden und ins Spital gebracht werden, sichert, dass Wien auch
im nächsten Jahr eine sichere, eine soziale Stadt ist, wo alle Menschen, die es
brauchen, Spitzenmedizin bekommen. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Damit
ist die Debatte zur Geschäftsgruppe Gesundheit und Soziales und zum
Wirtschaftsplan der Unternehmung Wiener Krankenanstaltenverbund abgeschlossen.
Wir kommen nun zur Beratung der Geschäftsgruppe
Integration, Frauenfragen, KonsumentInnenschutz und Personal. Zu Wort gemeldet
ist Frau GRin Matiasek. – Bitte schön.
GRin Veronika Matiasek (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Zu dem Bereich Integration habe ich ja heute schon
gesprochen. Ich möchte gerne mit einem Punkt beginnen, der auch unserem
Ausschuss zugeordnet ist, nämlich mit dem Konsumentenschutz und hier mit den
Investitionen, die in diesem Bereich getätigt werden. Da geht es natürlich um
viele Dinge, wie etwa die Sanierung, die Erhaltung, die Revitalisierung unserer
beliebten Märkte – ein Punkt, der für uns sehr wichtig ist, wo wir auch gerne
zustimmen.
Im Bereich der Märkte, aber auch der Einkaufsstraßen,
des Einkaufsverhaltens gibt es aber weitere Subventionen, die wir sehr kritisch
sehen. Hier geht es um die oft sehr hohen Summen – es geht immer um
Hunderttausende von Euro –, die im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit investiert
werden. Wenn ich mir eines der letzten Inserate, die in diesem Bereich
geschaltet wurden, ansehe – wir wissen ja, dass diese Kampagne ja nicht wenig,
sondern 400 000 EUR gekostet hat –, dann muss ich sagen, das ist eine
echte Fehlinvestition. Hier werden die hausgemachte Marmelade, das türkische
Fladenbrot, der italienische Schafskäse, die Bioaufstriche und so weiter
angeboten. Sehr geehrte Frau Stadträtin, das ist alles gut, und der
Schmankerlladen ist wirklich etwas Feines, aber es gibt halt in Wien nur einen
relativ kleinen Teil der Bevölkerung, der es sich leisten kann, nach dieser Art
einzukaufen. Ergänzt wird das Ganze ja wirklich auch unterstreichend mit deinem
Bild, dass es da um durchaus Hochpreis-Lebensmittel geht, wo unschwer erkennbar
ist – man braucht keine Lupe dazu –, dass es hier um Hochpreis-Marmeladen,
Säfte und dergleichen geht.
Es werden dann die
Spezialitätenläden, die originellen Geschäfte in Wien beworben und dann noch so
nett darauf aufmerksam gemacht, dass man zwischen den Einkäufen auch in unseren
traditionellen Kaffeehäusern Kaffee oder vielleicht auch in einem schicken
neuen Lokal Kaffee trinken kann. Das ist alles sehr schön und gut, aber dagegen
sprechen zwei Gründe, dass ich das auf die Allgemeinheit in Wien umlegen kann.
Erstens einmal gibt es diese netten, schicken Läden mit den guten Lebensmitteln
ja nur in wenigen Bereichen. Das sind also eher diese revitalisierten
Gürtel-Innenbezirke, im Bereich rund um den Naschmarkt etwa, aber auch im 8.,
9. Bezirk, da findet man das sehr wohl, und dort gibt es auch die entsprechende
Klientel, junge, gut ausgebildete, gut verdienende Menschen, die sich diesen
Stil auch leisten können. Wenn man etwa über den Gürtel hinausgeht, dann
schlägt das schon fehl, denn da gibt es ersten einmal kaum diese netten
schicken Spezialitätenläden einerseits und andererseits leben dort sehr, sehr
viele Menschen, denen es einfach nicht möglich ist, in diesem Stil und dieser
Art einzukaufen, die auch gerne Bioprodukte kaufen würden, die auch gerne
einmal wahrscheinlich statt des – ich sage es jetzt bösartig –
„Pampe-Brots" ein Stückerl Vollkornbrot, das hochwertig ist und von dem
600 Gramm ungefähr 3,20 EUR kosten, einkaufen würden, die vielleicht
auch die hausgemachte Marmelade, so sie sie nicht selber machen, kaufen würden,
sich es aber nicht leisten können, weil sie drei Kinder zu Hause haben und
daher den Plastiktiegel mit der
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