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Gemeinderat, 26. Sitzung vom 19.11.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 55 von 120

 

Missachtung der Interessen der BürgerInnen, erreicht die Bahn, dass immer mehr Menschen von der Bahn auf den PKW umsteigen. Die damit verbundenen Umweltfolgen und Verkehrsbelästigungen nimmt man offensichtlich genauso unbeeindruckt in Kauf wie den damit verbundenen Einnahmeentfall. Wenn man bedenkt, dass die Taktverkürzung auf der S45 mit geringen finanziellen Mitteln erreicht wurde - dass die S45 jetzt in den Spitzenzeiten auf 10-Minuten-Intervalle verkürzt wird, kostet, glaube ich, 2,5 Millionen EUR im Jahr -, ist es wirklich eine Überlegung wert. Es muss und soll endlich in die S50 investiert werden.

 

Darum stellen wir - Sigrid Pilz, Wolfgang Gerstl und meine Wenigkeit - folgenden Beschlussantrag:

 

„Der Bürgermeister, die Stadträtin für Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke und der Stadtrat für Stadtentwicklung und Verkehr werden aufgefordert, sich für die Verbesserung des unhaltbaren Zustandes im Personenverkehr auf der überlasteten Westbahn-Stammstrecke einzusetzen und darüber mit den ÖBB zu verhandeln. Das Ziel dieser Verhandlungen muss die rasche Verbesserung der Pünktlichkeit der S50 und der parallel geführten Regionalzüge im Nahverkehr sein, eine hohe Transparenz der ÖBB gegenüber den PendlerInnen bei vorsehbaren Problemen durch Baustellen sowie die regelmäßige Bekanntmachung der Verspätungsursachen und -bilanzen, Veröffentlichung der Qualitätsberichte. Weiters soll der Fahrplan in der Morgenspitze durch die Wiedereinführung einer zusätzlichen Zugsverbindung zwischen 8.08 Uhr und 9.08 Uhr ab Hadersdorf Richtung Wien-West verbessert werden.

 

In formeller Hinsicht beantragen wir die sofortige Abstimmung dieses Antrages."

 

Ganz kurz nur halte ich mich mit meinem zweiten Antrag auf. Es geht um ebendieses Blatt. (Die Rednerin hält neuerlich die Zeitung mit der Schlagzeile „Männer schuld am Klimawandel" in die Höhe.) Es ist ja die steigende Beliebtheit ungebrochen, weil mit solchen Schlagzeilen natürlich vor allem die Wartezeit verkürzt wird, auf jeden Fall betreffend Errichtung von Altpapierbehältern in U-Bahn-Stationen.

 

Wie gesagt, die Wiener Linien versuchen jetzt mit allen Mitteln, Verschmutzung zu vermeiden. Es wird mit schriller Kinderstimme darauf aufmerksam gemacht, dass man diese Zeitungen nicht in den U-Bahnen liegen lassen soll. Das machen die Menschen auch brav und werfen sie in die Restmüllbehälter. Ich bin jeden Tag mit der U-Bahn unterwegs, die Restmüllbehälter quellen über, und zwar so, dass mir wirklich das Herz weh tut. Ich schaue zwar nicht wirklich so aus - ich habe keine Birkenstockschlapfen mehr und esse auch kein Müsli -, aber ich bin doch im Herzen eine GRÜNE. Es muss vorbildlich für diese Stadt sein und ist eine kleine Investition, dass man Altpapierbehälter eigens für diese Zeitungen anschafft, damit sie auch wirklich wiederverwertet werden können. Darum stelle ich diesen Antrag:

 

„Die Stadträtin für Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke wird ersucht, mit den Wiener Linien in Verhandlungen zu treten, mit dem Ziel, die U-Bahn-Stationen mit Altpapierbehältern nachzurüsten.

 

In formeller Hinsicht beantrage ich die Zuweisung dieses Antrages." Und zum Abschluss, meine Damen und Herren, aus gegebenem Anlass: Gestern gab es einen Wohnungsbrand am Mittersteig 3a. Das trifft mich insofern, da ich bis vor Kurzem selbst in diesem Haus gewohnt habe und meine Kinder 14 Tage im Monat noch immer in diesem Haus wohnen. Sie waren gestern Gott sei Dank nicht dort. Ich kenne alle Mieter und Mieterinnen. Und dieser Wohnungsbrand war ziemlich heftig. Ich finde es sehr löblich von der Frau Stadträtin und Vizebürgermeisterin, dass sie an diesem Sonntag Nachmittag Zeit hatte und vor Ort sein konnte, aber ein kleiner Tipp, bitte: Ich denke, dass es der unpassendste Moment war, in dieser Situation das neu angeschaffte Notfallsfahrzeug oder Katastrophenfahrzeug in Feuerwehruniform anzupreisen. Das ist nicht wirklich passend gewesen, denke ich.

 

Noch ein kleiner Hinweis: Technisch sind die Feuerwehrleute sehr gut ausgebildet, aber Mieterinnen und Mieter haben mich mit einer Bitte angerufen. Vielleicht kann man an der Kommunikation zwischen Opfer und Feuerwehrmann arbeiten und investieren. Es war der Rauch schon so dicht, dass sie die Leute aus den oberen Stockwerke nicht mehr eigens retten konnten. Die Leute haben die Fenster aufgerissen, und nur mehr mit Atemschutzgeräten konnten sie über das Stiegenhaus befreit werden. Die Leute schreien: „Hilfe! Hilfe!" und waren schon ganz schwarz im Gesicht, weil dichter Rauch war, und nur Schaulustige winken herauf. Die Feuerwehrmänner registrieren diese nicht einmal! Da gehört ein Megaphon her, die Leute gehören beruhigt, es gehört ihnen Sicherheit zugesprochen, denn es kann ja auch so sein, dass diese vor Panik einfach beim Fenster hinausspringen.

 

Ich würde mir also mehr Kommunikation wünschen, obwohl dieser Zwischenfall glimpflich verlaufen ist und die Feuerwehr sicher eine gute Arbeit getan hat. – Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet für diese Geschäftsgruppe. – Frau VBgmin Mag Brauner hat das Wort.

 

VBgmin Mag Renate Brauner: Herzlichen Dank, Herr Vorsitzender! Herzlichen Dank für die ausführliche Debatte.

 

Ich freue mich über diese Diskussion, denn ich denke, das Ressort, dem ich die Ehre habe, vorstehen zu dürfen, ist ein sehr wichtiges, und jede Diskussion darüber ist eine sehr wichtige. So schlecht kann das Budget und die Arbeit nicht sein, denn die meisten Kritikpunkte, die gekommen sind, haben sich auf Punkte bezogen, die eigentlich gar nicht in die Zuständigkeit der Stadt fallen. Wenn kritisiert wurde, dass die öffentlichen Verkehrsmittel zwischen Wien und Bratislava noch nicht so sind, wie sie sein sollen, dann ist das eine Kritik, die sich gegen die alte Bundesregierung richtet. Jetzt werden ja glücklicherweise neue Wege gegangen, jetzt werden die entsprechenden Schritte gesetzt. (Ironische Heiterkeit bei der ÖVP.) Gerade heute wird die entsprechende

 

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