Gemeinderat,
26. Sitzung vom 19.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 53 von 120
Fördermaßnahmen Wachstum und Expansion zu
ermöglichen.
Wer vor wenigen Wochen bei den Vienna Design Weeks
war, konnte sich wirklich überzeugen von den facettenreichen, kreativen
Herangehensweisen an das Thema Design. Eine beachtliche Anzahl der Beteiligten
waren bereits von departure gefördert.
Als Fördereinrichtung der Creative Industries in Wien
bemüht sich departure auch um die öffentliche Geltung der geförderten Projekte.
Ich habe hier das neue, preisgekrönte departure-Look/Book mitgebracht. Es ist
ein wirklich ausgezeichnetes Instrument, um den tollen Projekten, die hier in
Wien stattfinden, Öffentlichkeit zu geben. Das neue Look/Book kann auch zeigen:
Was heute sozusagen die Visionen sind, ist der Mainstream von morgen, und was
heute noch exotisch klingt, wird sicher morgen in aller Munde sein. Die
Förderung der Kreativwirtschaft hat sich zum integralen Bestandteil der
heutigen Dienstleistungsgesellschaft entwickelt, und darauf sind wir sicherlich
stolz. (Beifall bei der SPÖ.)
Das Budget bietet so viele Einzelheiten, darum bin
ich froh, dass wir so viele RednerInnen haben, um auf die einzelnen Punkte eingehen
zu können.
Frau Kollegin Smolik! Ich möchte auch kurz auf die
FTI-Strategie eingehen. Denn zentraler Bestandteil der Wiener
Wirtschaftspolitik ist die Förderung von Forschung und Innovation, und hier
werden 75 Millionen EUR bereitgestellt. In der erst kürzlich
präsentierten FTI-Strategie der Stadt Wien haben sich zentrale Handlungsfelder
der Wiener FTI-Politik für die nächsten Jahre herauskristallisiert. Es gibt
ausgewählte Projekte, 2008 werden wir mit verschiedenen ausgewählten Projekten
den Startschuss geben. In den Folgejahren werden weitere Schlüsselprojekte im
Bereich Forschung, Technologie und Innovation umgesetzt, eben mit dem Ziel,
Wien zur zentraleuropäischen Forschungshauptstadt zu machen, einerseits durch
mehr Unterstützung für kluge Köpfe, durch eine gezielte Förderung von Forschung
und Innovation sowie durch neue Partnerschaften zwischen Stadt und
Forschungseinrichtungen. Die schon erwähnte angepeilte Erhöhung der Wiener
Forschungsquote auf 4 Prozent bis zum Jahr 2015 ist dafür ein sehr
wichtiger Schritt.
Die fünf Handlungsfelder, die in den nächsten Jahren
Antworten auf fünf zentrale Herausforderungen geben werden, möchte ich ganz
kurz skizzieren. Es geht um die klugen Köpfe für Wien; eine zentrale
Zukunftsaufgabe ist die Schaffung notwendiger Voraussetzungen, damit
talentierte junge Menschen unabhängig von ihrer Herkunft einen
vielversprechenden Weg als NachwuchswissenschafterInnen einschlagen können. Es
geht um die Verbesserung der Perspektiven und die Schaffung von Rahmenbedingungen
für hochqualifizierte NachwuchswissenschafterInnen. Auch hier ist es natürlich
der Gender-Aspekt, der besondere Berücksichtigung findet. Es gilt dabei,
vorhandene Potenziale zu nutzen, Talente effektiver zu nutzen und langfristig
zu sichern. Es gibt zum Beispiel das Projekt Young Groups, in dem es um die
Förderung von Nachwuchsgruppen geht.
Ein zweiter thematischer Schwerpunkt ist das Thema
Sichtbarkeit und Relevanz. Es geht sozusagen um Leuchtturmprojekte wie den
Standort Muthgasse der Universität für Bodenkultur, wofür eigentlich der Bund
verantwortlich wäre. Wir unterstützen dies mit 10 Millionen EUR und
fördern somit den Wissensstandort Wien. Das alles sind Maßnahmen, die zu einer
Verbesserung des Forschungs- und Innovationsstandorts Wien beitragen.
Ganz kurz noch: Es geht um Qualität und Sichtbarkeit,
es geht um die gesellschaftliche Einbindung und Einbettung der FTI-Strategie,
das heißt, den Dialog mit interessierten Gruppen, aber auch darum, das Thema
Forschung, Innovation und Technologie an die WienerInnen zu bringen. Das alles
ist jedoch nicht isoliert zu sehen, wir müssen auch den europäischen
Bezugsrahmen sehen und gleichzeitig die Wichtigkeit der Einbindung des
CENTROPE-Raumes und die Internationalisierung als Möglichkeit sehen.
Aber wir dürfen vor allem den Menschen nicht
vergessen! Wir werden Maßnahmen setzen, um Mobilität und Forschung zu fördern,
dass Menschen in Arbeit kommen und bleiben und dass die Schwächsten in unserer
Gesellschaft gezielt gefördert werden. Das ist unser zentraler politischer
Auftrag, und diesen Herausforderungen werden wir nachgehen, die Chancen
ergreifen. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zum
Wort gemeldet ist Frau GRin Puller. Ich erteile es ihr.
GRin Ingrid Puller (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr
geehrte Frau Stadträtin!
In Ihrer Rede vorhin haben Sie über die exzellente
Öffi-Versorgung dieser Stadt gesprochen. Ich frage mich dann nur: Warum haben
wir so viele PKWs - und es werden von Jahr zu Jahr mehr -, wenn die
Öffi-Versorgung so exzellent ist?
Ein paar Zahlen, wie schnell das geht: 1926 waren in
ganz Österreich 12 252 PKWs gemeldet, 1948 35 000 PKWs,
1958 schon rund 380 000 PKWs, und da überholte der PKW auch das
Motorrad. Dann geht es rasant weiter: 1964 sind es schon 100 PKWs auf
1 000 EinwohnerInnen, 1972 200 PKWs auf
1 000 EinwohnerInnen, 1980 300 PKWs auf
1 000 EinwohnerInnen, 1990 400 PKWs auf 1 000 EinwohnerInnen.
Im Jahre 1998 wurde die magische Grenze überschritten, das heißt, pro
1 000 EinwohnerInnen waren 500 PKWs gemeldet, und Österreich
hatte 4 Millionen zugelassene PKWs. (GR Kurth-Bodo Blind: Gott sei Dank!
Mit euch hätten wir das nicht ...!)
Allein in Wien gibt es nach Stand 2006 rund
658 000 gemeldete PKWs. Das Szenario steigt, und im Jahr 2010 werden wir
600 gemeldete PKWs auf 1 000 EinwohnerInnen in ganz Österreich haben.
Das heißt, mit dem Bevölkerungswachstum, das es hoffentlich geben wird, werden
wir zirka 5 Millionen zugelassene PKWs in Österreich haben. (GR Kurth-Bodo
Blind: Aber die Bahn streikt, wenn man sie braucht!)
Was heißt das? Wieso fahren die
Leute so gerne mit
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