Gemeinderat,
26. Sitzung vom 19.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 17 von 120
verantworten hat. (Beifall bei der ÖVP.)
Ob das jetzt im Bereich von Banken mit der Bank
Burgenland, dem Länderbankskandal, der BAWAG und Ähnliches, zu tun hat, hier
liegt die Verantwortung, meine sehr geehrten Damen und Herren, bei der SPÖ, die
zuschaut. Ich sage nur das Stichwort Hanusch-Spital, wo wir genau wissen, dass
das eines der ganz wesentlichen wirtschaftlichen Probleme ist, und die Stadt
einfach nichts tut. Die Stadt weiß zum Beispiel nicht - und wir können es auch
diesem Budget nicht entnehmen -, wo wirklich das Spital im Norden dieser Stadt,
also im Bereich Floridsdorf, hinkommt. Da gibt es nicht einmal ein Grundstück,
da gibt es nichts und dabei ist hier ein dringender Handlungsbedarf in den nächsten
Jahren gegeben.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, so weit ist es
mit der Sozialkompetenz einer Partei gekommen, die sich einmal als
Vorzeige-Sozialpartei in Europa verstanden hat.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, das ist leider
ein Armutszeugnis für das soziale Verständnis der Wiener SPÖ. (Beifall bei der
ÖVP.)
Und die Situation der Gebietskrankenkasse wird nicht
dadurch besser oder dadurch gerechtfertigt, dass die Arbeitslosensituation in
Wien eine schlechtere ist als in anderen Bundesländern, denn auch hier liegt
die Verantwortung ganz eindeutig bei der SPÖ und bei sonst niemandem, meine
sehr geehrten Damen und Herren.
Es ist vieles in diesem Budget nicht angesprochen, was
notwendig wäre. Es sind zu wenige Investitionen vorgesehen, es ist für die
Arbeitsmarktförderung viel zu wenig geschehen, es ist für die
Wirtschaftsförderung, für die Kleinbetriebe und die Mittelständischen viel zu
wenig geschehen, und es sind keine Visionen für Wien als Stadt in Mitteleuropa,
für Wien mit seinem neuen wirtschaftlichen Standort festzustellen. Das ist
alles nicht angesprochen, das ist verabsäumt worden. Es ist nichts in Richtung
Bezirke geschehen, es ist nichts in Richtung Bekämpfung der Arbeitslosigkeit
geschehen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben heute
nur eine Aneinanderreihung von Selbstlob gehört, aber keine Visionen, keine
Ideen, sondern nur ein Fortschreiben von dem, was wir in den letzten Jahren
gehört haben. Einem solchen Budget kann die Wiener Volkspartei nicht die
Zustimmung geben. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als
Nächster am Wort ist Herr GR Oxonitsch. Ich erteile es ihm.
GR Christian Oxonitsch
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr
geehrte Frau Vizebürgermeisterin! Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Es ist natürlich ein gewisses Problem, wenn man - und
das ist ja auch gut so – vorbereitet in eine Budgetdebatte geht und sich in
dieser Vorbereitung sein eigenes Weltbild ein wenig zimmert. Trotz alledem
glaube ich, wäre es notwendig und einer fruchtbaren Debatte in diesem Hause
dienlich, würde man dann auch ein wenig zuhören, was in einer Budgetrede gesagt
wird. Es hat sich ja durchaus gezeigt, dass man das anscheinend nicht getan
hat. Man will halt sein eigenes Weltbild in irgendeiner Form aufrechterhalten
und sich mit all den Maßnahmen und der Vielzahl von Maßnahmen, die wir für die
Zukunft durch die Beschlussfassung dieses Budgets setzen werden, nur wenig
auseinandersetzen und darauf auch eingehen.
Ich werde das aber versuchen. Ich werde zwar nicht
auf alles eingehen können, weil dafür die Zeit sicherlich nicht ausreichen
würde, aber ich möchte durchaus auf einige der Punkte eingehen, die hier gesagt
wurden und die sich durchaus ja auch in der Rede der Frau Vizebürgermeisterin
und Finanzstadträtin gefunden haben.
Gefunden haben deshalb, weil wir der felsenfesten
Überzeugung sind, dass wir mit diesem Budget - was ja bei fast allen Rednern
gekommen ist - ja tatsächlich durchaus auch Schwerpunkte setzen.
Was ist es anderes als Schwerpunktsetzung, wenn man
im Bereich der Bildung zusätzliches Geld in die Hand nimmt, was ist es anderes,
wenn wir 180 Millionen EUR im Bereich der Gesundheitspolitik in
dieser Stadt in die Hand nehmen? Das ist Schwerpunktsetzung,
Schwerpunktsetzung, die die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, meine
Damen und Herren, zu verantworten haben und auch dahinter stehen, meine Damen
und Herren. (Beifall bei der SPÖ.)
Und dass wir in der Lage sind, diese Schwerpunkte
dazu zu setzen und damit vielleicht auch gleich zu dem, was sowohl der
Erstredner als auch mein Vorredner versucht haben, ein wenig in die Debatte
einzuwerfen, zeigt das Ergebnis des Finanzausgleiches. Keine Frage, ein
Finanzausgleich ist ein Kompromiss, aber wenn man sich tatsächlich ansieht, was
sich hier getan hat, dann kann man sagen, es ist ein hervorragender Kompromiss,
und vor allem ein Kompromiss, wo wir unserer zuständigen Stadträtin dazu nur
herzlich gratulieren können. Denn tatsächlich sichert dieser Finanzausgleich
für die Zukunft dieser Stadt die notwendigen Finanzmittel und dafür und für
dieses Verhandlungsergebnis, meine Damen und Herren, ist ihr auch ausdrücklich
zu danken, meine Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ.)
Schauen wir es uns an: Dass man sich damit nicht
auseinandergesetzt hat und leider auch jetzt in der Debatte nicht
auseinandersetzen will, ist offensichtlich, weil sonst wäre Kollege Schock
jetzt wenigstens während der Debatte auch noch anwesend. Aber, man hat sich
anscheinend auch in der Vorbereitung damit nicht auseinandergesetzt. Schon
allein die Absenkung des Beitrages Wiens zum Stabilitätspakt von
0,75 Prozent auf 0,42 Prozent ergibt natürlich zusätzliche Mittel,
die der Stadt zur Verfügung stehen. Aber dass man sich nicht auseinandergesetzt
hat, ist ja auch deutlich geworden, als er über die Deckelung für den
Spitalsbereich und den Gesundheitsbereich gesprochen hat. Gerade das ist ja
erzielt worden, diese Deckelung endlich aufzuheben, eine Maßnahme, die für die
Entwicklung des Gesundheitsstandortes Wien von besonderer Bedeutung ist, und
wir sind auch darauf sehr stolz.
Und es ist eben nicht gelungen,
das unter schwarz-blau-orangen Bundesregierungen zu erzielen, sondern
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