Gemeinderat,
24. Sitzung vom 20.09.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 75 von 94
Gutem zur Vernunft gebracht werden, gelingt es nicht,
dann Fernbleiben vom Ehebett, wenn das immer noch nichts fruchtet, so darf er
sie auch schlagen. Eine Frau, die in der Öffentlichkeit Parfum benutzt, ist
eine Ehebrecherin, wer sich einen modischen Haarschnitt zulegt, ist verflucht.
Meine Damen und Herren, es kann nicht sein, dass eine
Religionsgemeinschaft solche Schulbücher zulässt, dass man uns das vorenthält,
(GR Dr Herbert Madejski: So ist es!) und dass Schüler in Österreich mit diesen
Inhalten konfrontiert werden.
Das ist demokratiefeindlich, das ist gegen
Menschenrechte, das ist in keinem Fall zu tolerieren. Und wenn uns dann Herr
Kollege Vettermann sagt, das Schulbuch habe es nur bis 2004 gegeben, das sei
schon lange nicht mehr in Gebrauch, ja, meine Damen und Herren, bis 2004 haben
Sie das toleriert. Das ist Ihre Weltanschauung, die Toleranz gegen die
Intoleranten? Das kann ja nicht wahr sein! Sie können nicht einfach sagen, das
gibt es nicht mehr, deswegen ist es kein Problem mehr. Noch dazu, wenn wir uns
anschauen, was Herr Schakfeh, da es ja noch keinen neuen Schulplan, keinen
neuen Lehrplan gibt, auf die Frage im Volksblatt, ob das absehbar ist, und ab
wann dies der Fall sein wird, sagt: „Nein, das muss durch mehrere Kommissionen,
nach wie vor wird nach dem alten Lehrplan unterrichtet, und ob jetzt dieses
Schulbuch in einzelnen Schulen verwendet wird oder nicht, kann ich nicht
sagen.“
Unseres Wissens wird es verwendet, aber Faktum ist,
es wird nach den alten Regeln des alten Lehrplans unterrichtet, und niemand
kontrolliert das. Ich sage Ihnen noch etwas: Wenn hier Dinge drinnen stehen,
die demokratiefeindlich sind, dann muss man dort eingreifen, dann muss man auch
die Religionsgemeinschaft zurechtweisen. Sie hat im Sinne unserer
demokratischen Grundrechte zu agieren und niemals anders. (Beifall bei der FPÖ.)
Wenn ich dann diese Anträge sehe - die ÖVP macht da
so einen Antrag, wo man den Rechtsextremismus so vage in den Raum stellt, die
SPÖ hat einen großen Weltoffenheits-Toleranz-Antrag, der in Wirklich auch gegen
uns gerichtet ist, natürlich, weil wir die Bösen sind, die dieses Thema, das alle
in der Bevölkerung bewegt, aufgreifen - dann sage ich Ihnen, ich lasse mich
nicht von irgendjemandem als rechtsextrem diffamieren. Und wenn ich Ihnen
vorhalte, dass Sie wahrheitswidrig so tun, als sei unsere Kritik einer
Einordnung der Moslems in die Gesellschaft exemplarisch für uns, dann stimmt
das nicht, das ist nicht rechtsextrem. Es ist auch nicht rechtsextrem, wenn ich
Ihnen vorhalte, dass Frauen im Islam im Alltag Unterdrückung, Abschottung,
Ausbeutung, Zwangsehe, Gefangenschaft als Norm haben. Und wenn ich Ihnen sage,
dass ich festzustellen verlange, dass eine unmissverständliche Abkehr von der
Sharia, vom islamischen Rechtssystem, kommt, das mit Demokratie,
Menschenrechten, Meinungsfreiheit, Gleichstellung der Geschlechter und
Pluralismus unvereinbar ist, dann … (GR
Dipl-Ing Omar Al-Rawi: Haben Sie schon die Scharia gelesen?) Schauen Sie
einmal, Sie können dann gleich Stellung nehmen zu Ihren Terroristenfreunden,
mit denen Sie Schwierigkeiten haben. (GR Dipl-Ing Omar Al-Rawi: Haben Sie sie
gelesen? – GR Kurth-Bodo Blind: Geh, sei doch nicht so gescheit!) Ich sage
Ihnen was, der Herr Prediger, der Imam von Neubau sagt, die Demokratie ist eine
Sache, der Islam ist eine ganz andere. (GR Dipl-Ing Omar Al-Rawi: Haben Sie sie
schon gelesen?) Außerdem habe ich mich mit der Sharia beschäftigt, und wenn Sie
mich schon so fragen, dann sage ich Ihnen was: Es gibt Menschenrechte, (GR
Dipl-Ing Omar Al-Rawi: Nun, haben Sie sie gelesen?) hören Sie mir zu, ich habe
20 Minuten. Es gibt Menschenrechte und es gibt die Menschenrechte des
Islam. Und die Menschenrechte des Islam akzeptieren die allgemeinen
Menschenrechte nur, solange sie nicht der Sharia widersprechen. Das heißt, es
ist mit der Demokratie unvereinbar. (Beifall
bei der FPÖ.)
Es gibt Parallelgesellschaften, türkische
Gewaltkultur, überbordenden Nationalismus, offenen Fundamentalismus. Und das
ist nicht rechtsextrem, sondern das ist eine Bürgerpflicht, dass man darauf
aufmerksam macht, statt sich mit dieser falsch verstandenen Toleranz gegen
Nichttolerante sein eigenes Grab zu schaufeln.
Meine Damen und Herren, das sind die größten
Sicherheitsprobleme in Wien. Vielleicht noch 52 Sekunden, ein Wort zum
Ernst Kirchweger-Haus. Wir haben einen Antrag eingebracht, aber es ist ja schon
eine Perfidie, wenn wir einen Pflegenotstand haben in Österreich, wenn so und
so viele Tausend Pfleger fehlen, wenn der Fonds Soziales Wien jedes Jahr
unterdotiert wird, wenn wir dieses Pflegeproblem für unsere Kranken und Alten
lösen müssen, und dann haben wir plötzlich 2 Millionen EUR, um
Autonome zu fördern und, wie im Antrag drinnen steht, ihnen ihren politischen
und kulturellen Freiraum zu geben.
Das ist ja die Institutionalisierung der Randalierer.
Ich weiß nicht, wofür Sie die verwenden wollen, aber es ist auf jeden Fall
unglaublich, mit diesem Geld hätten wir ganz andere Dinge machen können, meine
Damen und Herren. Aber es ist halt wieder ein Zeichen dafür, dass in einer
sozialistischen Regierung das passiert, was Ihnen gerade gefällt und nicht das,
was zum Nutzen der Bevölkerung ist, und das können wir nicht befürworten. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Kollege Ebinger, ich hab
es nicht genau verstanden, ich lasse mir jetzt das Protokoll kommen. Ich hatte
irgendetwas gehört von Terroristenfreunden. Also, wenn Sie das gesagt haben,
das würde einen Ordnungsruf ergeben, weil sie können niemandem unterstellen,
dass Terroristen irgendjemandes Freunde sind. (Beifall bei der SPÖ. – GR Mag Gerald Ebinger: Ja, das habe ich
gesagt!) Und jetzt sind sie auch noch stolz drauf. (GR Dr Herbert Madejski zu GR Dipl-Ing Omar
Al-Rawi: Es ist traurig, dass wir uns mit der Scharia beschäftigen müssen!)
Als Nächster am Wort ist Herr StR Ellensohn. (Zwischenruf von den GRÜNEN: Nein, Frau
Korun!) Die Frau GRin Korun also.
GRin Mag Alev Korun (Grüner Klub im Rathaus):
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