Gemeinderat,
24. Sitzung vom 20.09.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 69 von 94
Und wir bringen auch dazu heute einen entsprechenden
Beschlussantrag ein, weil ich glaube, das Thema wird uns – und ich sage dazu
durchaus, leider, es ist bedauerlich, dass es so ist – noch über längere Zeit
beschäftigen. Es ist unser Beschlussantrag der GRe Matiasek, Schock, Jung und
Ebinger betreffend den Bau von Moscheen. Die sind nämlich durchaus auch als
Zentrum zur Entstehung dieser Tendenzen, dieser radikalen Tendenzen, über die
ich vorhin gesprochen habe, anzusehen. Und diese radikal islamischen Tendenzen
haben sich also verstärkt, in Wien breit gemacht, die Sorgen, die berechtigten
Sorgen der Bevölkerung vor diesen radikal islamischen Strömungen, die unsere in
der Verfassung festgeschriebenen Grundprinzipien missachten und bekämpfen,
denen muss entsprechend entgegengetreten werden, damit der Terror nicht in
unserer Stadt heimisch wird.
Und diese politische Fehlentwicklung im Bereich der
Zuwanderung und Integration stößt in unserer Stadt immer mehr auf
Unverständnis. Das fortdauernde Ignorieren berechtigter Bürgerbeschwerden oder
das Abwimmeln mit dem Verweis auf die Unzuständigkeit, wie das so gerne von den
Verantwortlichen der SPÖ-Stadtregierung getan wird, hat nun zur Mobilmachung
von Bürgerinitiativen in verschiedenen Bezirken geführt.
Beispielsweise haben sich in der Brigittenau
engagierte Menschen zur parteiunabhängigen Formation der Bürgerinitiative
Dammstraße zusammengeschlossen, um eben gegen den geplanten Ausbau des
türkisch-islamischen Zentrums zu protestieren, das in Zukunft 1 500
Gläubige beherbergen soll. Und diese Liegenschaft wurde ja schon vor Jahren vom
Verein „ATIB“ erworben, einem Verein, dessen Proponenten eng mit der türkischen
Botschaft verwoben sind. Dadurch wird ersichtlich, dass die schleichende
Islamisierung, der die Türkei verstärkt ausgesetzt ist, nun auch in Wien
umgesetzt werden soll. Die politischen Parteien - mit Ausnahme der FPÖ - haben
die Bürger in Stich gelassen und daher stellen wir den Antrag:
„Der Herr Bürgermeister wird aufgefordert, in Zukunft
alle Maßnahmen zu ergreifen, damit in Wien keine weiteren Moscheen,
Gebetshäuser oder muslimische Zentren bewilligt oder errichtet werden können.“
Auch hier verlangen wir in formeller Hinsicht die
sofortige Abstimmung und ich bringe diesen Antrag damit ein. (Beifall bei der FPÖ.)
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen
und Herren, Sicherheit ist wichtig, und Kriminalität schadet uns allen.
Kriminalität, ganz egal, ob sie gegen einzelne Personen, gegen Personengruppen
gerichtet ist, oder unter Umständen eine ganze Stadt in Terror setzen wird.
Hier darf es kein Liebäugeln geben, hier darf es kein Vertuschen geben und hier
darf es auch kein Abschieben der Verantwortlichkeit von Ihrer Seite geben. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Nach der
erfolgten Begründung bitte ich zur Beantwortung der Dringlichen Anfrage Herrn
Bürgermeister zum Rednerpult.
Bgm Dr Michael Häupl: Sehr geehrte Frau
Gemeinderätin! Sehr geehrte Herren Gemeinderäte!
Man sollte auch die Vorbemerkung zur Beantwortung
einer solchen Anfrage mit einem positiven Element beginnen, und das mache ich
gerne. Jawohl, Frau Gemeinderätin, ich stimme mit Ihnen überein, die Österreichische
Verfassung ist einzuhalten.
Da gebe ich Ihnen recht, und das gilt für alle, das
sind die Regeln, und wer sich nicht daran hält, wird zweifelsohne auch mit den
entsprechenden Konsequenzen zu rechnen haben.
Aber ich darf Sie darauf aufmerksam machen, Frau
Gemeinderätin, auch Sie werden die Österreichische Verfassung nicht außer Kraft
setzen. Und in der Österreichischen Verfassung sind die Verantwortlichkeiten
sehr klar festgelegt, und die werden Sie auch nicht wegreden können. Und in der
Österreichischen Verfassung ist festgelegt, dass für die innere Sicherheit die
Bundespolizei zuständig ist, und damit das Innenministerium und nicht die
Landeshauptleute und nicht die Bürgermeister der Gemeinden.
Und da sage ich Ihnen auch persönlich, ich übernehme
Verantwortung sehr gerne, was nicht immer eine angenehme Sache ist. Ich
übernehme Verantwortung sehr gerne für Bereiche, für die ich zuständig bin, die
ich gestalten kann und wo nun in der Tat auch Verantwortung unmittelbar
zuzuordnen ist. Aber ich übernehme nicht die politische Verantwortung für einen
Bereich, wo in jenen sieben Jahren, wo Sie in der österreichischen
Bundesregierung gesessen sind, genau jene Einsparungen getroffen worden sind,
denen Sie Ihre Zustimmung gegeben haben, die Sie heute kritisieren und uns in
die Schuhe schieben wollen. Das mit Sicherheit nicht. (Beifall bei der SPÖ.)
Und da wird Ihnen auch der Hinweis, dass Sie sich ja
einer Spaltung unterzogen haben und eigentlich eine FPÖ-Gruppe, die sich halt
dann orange verkleidet hat, in der österreichischen Bundesregierung gesessen
ist und für diese letzten paar Jahre nach Knittelfeld die Verantwortung
getragen hat, auch nicht sehr viel helfen, denn jene großen
Einsparungen ... (GR DDr Eduard Schock: Das war unter Vranitzky!) Nein,
nein, das ist die Unwahrheit, Sie können noch so laut schreien, übernehmen Sie
so wie ich die Verantwortung für das, was Sie mitgetragen haben, und hier haben
Sie die Verantwortung zu tragen. (Beifall bei der SPÖ. - GR DDr Eduard Schock:
Vranitzky war das!) Ja, ich weiß
schon, Sie wollen das nicht hören. Ich weiß schon, Sie wollen das nicht hören,
(Beifall bei der SPÖ. – GR DDr
Eduard Schock: Vranitzky war das!) Sie wollen nicht hören, dass in den
Polizeischulen schon mehr waren in einer Zeit, wo Sie die Verantwortung
mitgetragen haben. Sie wollen nicht hören, dass in einer Zeit, wo Sie die
Verantwortung mitgetragen haben, jene 1 000 Polizisten eingespart
wurden, die Sie nunmehr beklagen, dass sie nicht da sind. Das ist die Wahrheit,
die wollen Sie nicht hören, aber Sie werden sich ihr stellen müssen. Sie werden
sich ihr stellen müssen. (Beifall bei der SPÖ.)
Es ist ja angesichts dieses
Faktums ja schon fast vernachlässigbar, Sie darauf hinzuweisen, dass auch die
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