Gemeinderat,
22. Sitzung vom 26.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 34 von 118
StR Dipl-Ing Rudolf Schicker bei uns begrüßen.
Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mahdalik. Ich erteile
es ihm.
GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender!
Sehr geehrter Herr Stadtrat! Werte Damen und Herren!
Zu Beginn meiner Rede möchte ich die Entgleisung von
StRin Frauenberger in ihrer Wortmeldung kurz ansprechen und ihre Vorwürfe,
wonach die FPÖ in dieser Stadt die Fremdenfeindlichkeit und den Hass schürt,
auf das Allerschärfste zurückweisen, meine Damen und Herren! (Beifall bei
der FPÖ.)
Es ist nämlich, das ist eine Tatsache, genau das
Gegenteil davon wahr! Probleme kann man nicht herbeireden. Man kann bestehende
Probleme ansprechen, man kann den Finger auf bestehende Wunden legen. Die FPÖ
macht dies seit Jahren, spricht vorhandene Probleme an, die in dieser Stadt
nicht zu verleugnen sind, steckt dafür gerne die Prügel ein, die von allen
Seiten auf sie einprasseln und steckt diese Prügel gern ein, weil sie weiß,
diese Position, ihre Arbeit, ist unersetzlich für Wien und für Österreich! (Beifall
bei der FPÖ.)
Interessant ist in diesem Zusammenhang heuer, dass
die StRin Frauenberger wenige Minuten nach dieser Entgleisung vor gegenseitigen
Schuldzuweisungen gewarnt hat. Zwei Minuten zuvor hat sie gesagt, die FPÖ ist schuld
an der Ausländerfeindlichkeit. Sie hat sich mehrmals widersprochen. Aber wenn
in dieser Stadt wer an Ausländerfeindlichkeit, an Hass schuld ist, dann ist das
eine Partei, nämlich die SPÖ, weil sie seit Jahren eine verfehlte Sicherheits-,
eine verfehlte Integrations-, eine verfehlte Zuwanderungs- und eine verfehlte
Bildungspolitik macht, meine Damen und Herren! Schreiben Sie sich das hinter
die Ohren und beschuldigen Sie nicht politische Gegner, den Hass und die
Ausländerfeindlichkeit zu schüren! Sie sind ganz alleine für dieses Klima in
dieser Stadt, das sich sogar in Vorfällen wie den Schüssen im Gemeindebau
geäußert hat, schuld! (Beifall bei der FPÖ.)
Jetzt zu einem ganz anderen Thema, zur Wiener Stadt-
und Verkehrsplanung, wo ich bis heute 0.45 Uhr noch der Meinung war, eine
moderate Wortmeldung abzugeben. Um 0.30 Uhr bin ich hier vom Rathaus
weggefahren, war begeistert über die Verkehrssituation. Grüne Welle auf dem
ganzen Weg bis in den 22. Bezirk, wiewohl eine grüne Welle in den Abend-
und Nachtstunden nicht die große Kunst ist. Eine grüne Welle untertags wäre
schon eher etwas, das der Verkehrssituation in Wien dienlich wäre. Wir hören
auch seit Jahren, dass die grüne Welle geprüft wird, dass das zum Beispiel auf
der Erzherzog-Karl-Straße versucht wird, wo aber seit Jahren genau nichts
passiert, wo man bei jeder Ampel bei Rot stehen bleibt. Es gibt dort zwei
Möglichkeiten, wie man eine grüne Welle bekommen kann. Entweder man fährt 120,
das ist ein bisschen gefährlich, oder man fährt 20 und schläft nur deshalb
nicht ein, weil einen die anderen Verkehrsteilnehmer zu Recht ordinär
beschimpfen. Aber auf eine andere Art und Weise kann man die grüne Welle auf
der Erzherzog-Karl-Straße, so wie auf vielen anderen Straßen in dieser Stadt,
nicht erreichen. Was in anderen Städten, in anderen Großstädten eine
Fingerübung ist, ist bei uns anscheinend nicht möglich.
Das ist aber nicht das einzige Beispiel, meine Damen
und Herren, woran es bei uns in der Stadt in der Verkehrsplanung hapert. Nicht
dass es keine positiven Aspekte geben würde, nein, die möchte ich heute auch
erwähnen. (Beifall von GR Karl Dampier.) Wenn
ich jetzt die Stadtplanung und nicht die Verkehrsplanung betrachte, fällt mir
sehr wenig Positives dazu ein. Aber wenn wir uns etwa die Stadtentwicklungsprojekte
wie das Flugfeld Aspern, wie schon mehrmals erwähnt, anschauen, das Hand und
Fuß hat, aber das nicht umsonst, weil sehr viele freiheitliche Planungsideen des 2005 vorgestellten
Stadtplanungsprojekts „Wohntraum Aspern" in diesen Masterplan eingeflossen
sind. (Beifall bei der FPÖ. - GR Mag
Rüdiger Maresch: Haha! Der war gut!)
Jedermann, der daran zweifelt, dem stelle ich gerne
diese Planungsmappe zur Verfügung, datiert aus dem Jahr 2005. Da kann man
sehen, dass 40, 50, 60 Prozent unserer Ideen schlussendlich, manchmal in
abgeänderter Form, in diese Planung eingeflossen sind. (GR Karl Dampier: Ist
schon gut!) Auch am Flugfeld Aspern gibt es natürlich Schwachstellen, wenn
wir uns die Diskussion über den multikonfessionellen Sakralbau oder die Kirche
ansehen. Da hat die SPÖ wieder einen leichten Schwächeanfall erlitten und weiß
nicht genau, was sie jetzt eigentlich will. Wollen wir eine Kirche oder wollen
wir doch für alle alles ein bisschen recht machen, etwas Multikonfessionelles? (GR
Karlheinz Hora: Du kannst dir auch eine eigene Kirche errichten!) Wir sagen
hier ganz klar und deutlich, eine christliche Kirche muss am Flugfeld Aspern
Platz finden. Da sehen wir uns mit der ÖVP sicherlich auf einer Linie und auch
auf einer Linie mit der Bevölkerung in der Donaustadt. (Beifall bei der FPÖ. - GR Karlheinz Hora: Er macht seine eigene
Kirche!)
Rothneusiedl ist ein Beispiel, das man teilweise
positiv beleuchten kann, bis auf die öffentliche kontraproduktive Diskussion
von Bgm Häupl mit Frank Stronach, wo Sie ohne Not die Preise für die
Grundstücke in die Höhe getrieben haben (GR
Mag Christoph Chorherr: Zum Glück!) und wo dann ein ÖVP-Bezirksrat,
übrigens ein Bauer dort, die Gelegenheit beim Schopf packen wollte und noch
immer will. Er will sich unter Umständen eine goldene Nase verdienen. Ich
möchte ihm da aber nichts unterstellen. Also das war nicht eine Großtat dieser
beider Herren, diese Diskussion über die Öffentlichkeit abzuführen. Aber das
Stadtentwicklungsprojekt an sich ist okay. Wir sind dafür.
Wir sind auch für die
U1-Verlängerung in den Süden, nach Rothneusiedl, werden aber heute mittels
eines Antrags eine andere Planungsidee, aus unserer Sicht eine intelligente
Planung sowie ein guter Vorschlag, einbringen. Und zwar sagen wir im Hinblick
auf die Tatsache, dass die Therme Oberlaa in den nächsten drei bis vier Jahren
um rund 220 Millionen EUR ausgebaut wird, dass dort die Wasserfläche
verdoppelt wird, dass dort Gesundheitseinrichtungen angeschlossen werden, dass
dort sehr viel Geld in die Hand genommen wird und
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