Gemeinderat,
14. Sitzung vom 21.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 79 von 91
streifen. Die geplante U2-Verlängerung geht am
Zentralbahnhof ziemlich klar vorbei. Ich habe Ihnen das anhand einer Zeichnung
verdeutlicht. (Der Redner hält die genannte Zeichnung in die Höhe.)
Diese würde in ein Wohngebiet gehen, das im Zuge der Entstehung des
Zentralbahnhofs ebenfalls entwickelt wird, das aber trotzdem fast einen
Kilometer weit vom Hauptverkehrspunkt Zentralbahnhof entfernt ist. Darüber wird
gar nicht mehr diskutiert. Eine U6-Anbindung, die auch möglich wäre, wird auch
nicht mehr diskutiert.
Ich kann mir nicht vorstellen, wenn man nicht bis zum
15. Dezember versucht, ein Konzept zu erarbeiten, dass es sinnvoll ist, da
zuzustimmen. Wir werden Schiffbruch erleiden, wenn die Verkehrsfragen nicht
gelöst werden, und ich denke, dass das dann ein Problem nicht nur des Bezirks,
sondern der ganzen Stadt wird.
Ich möchte noch auf die Komet-Gründe eingehen: Vor
einem Jahr haben Sie, Herr Stadtrat, in einer Replik auf mich gemeint, die
Planungen bezüglich der Komet-Gründe seien bereits abgeschlossen. Die Vorhaben
würden angeblich bald verwirklicht sein. Ziemlich genau ein Jahr später ist
nichts geschehen, auch wenn es heißt, dass im Dezember wieder einmal Pläne
vorliegen werden. Ich habe jetzt gehört, Dezember geht sich nicht aus, es wird
Februar werden. Ich bin neugierig, wann es denn wirklich so weit sein wird.
Derzeit sind die Komet-Gründe ein städtebaulicher Schandfleck – ich glaube, da
werden Sie mir zustimmen –, und ich bitte Sie, wirklich aktiv zu werden.
Zum Flugfeld Aspern: Die schwedischen Architekten
arbeiten gerade am Masterplan. In der letzten Sitzung der
Stadtentwicklungskommission hat es einen Bericht und auch eine Darstellung
gegeben. Ich denke, es war eine sehr gute Darstellung. Da kann man den
Mitarbeitern des Magistrats, die das wirklich sehr ordentlich und sehr
anschaulich machen, nur Dank aussprechen.
Was uns als ÖVP aber fehlt, ist eine Vision für
dieses Gebiet. Die Vision kann kein Architekt, kein Stadtplaner und auch keine
Magistratsabteilung vorgeben, sondern das müssen Sie in Ihrer Funktion als
Stadtrat tun.
Es besteht nun Ihrer Darstellung nach – Unterlagen
haben wir ja keine bekommen – schon die Gefahr, dass das Gebiet zu einer reinen
Schlafburg verkommen wird. Es ist einfach so nebenbei verlautbart worden, dass
die Flächen für Gewerbe deutlich reduziert werden – und das ohne Vorwarnung,
nicht einmal die Wirtschaftskammer Wien wurde informiert. Deren Vertreter ist
das „Gesicht eingeschlafen", als er das gehört hat.
Abschließend habe ich mir vorgenommen, diese
Anlasswidmungen zu thematisieren – dazu möchte ich das Beispiel
Geriatriezentrum Liesing nennen. Ich möchte auf diese Anlasswidmungen
hinweisen, die meiner Meinung nach nicht gut zur Geschäftsgruppe
Stadtentwicklung passen. Abgesehen davon, dass diese Bettenburgen wie beim
Geriatriezentrum Liesing der falsche Weg in der Geriatrie sind, denke ich, dass
das Drüberfahren über die Opposition und über die Anrainer der falsche Weg ist,
Flächenwidmungen durchzubeißen. (Beifall bei der ÖVP.)
Wenn sogar Experten sagen, dass diese riesengroßen
Einheiten, diese Schlafburgen nicht mehr zeitgemäß sind, dann hätte ein
Planungsstadtrat schon die Aufgabe, bei der Flächenwidmung so einzugreifen, dass
man einen bewusst falschen Weg vermeidet. Gerade im 23. Bezirk gibt es
drei, vier andere Gebiete, wo man relativ leicht und kostengünstig dieses eine
große Geriatriezentrum auf drei, vier verschiedene Teile aufteilten könnte.
Für das nächste Jahr wünsche ich mir im Namen meiner
Fraktion mehr Kommunikation, vor allem auch mehr Diskussion beziehungsweise die
Einbeziehung von Anrainern und mehr Bürgerbeteiligung bei Projekten. – Danke. (Beifall
bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Herr GR Lindenmayr, bitte.
GR Siegi Lindenmayr
(Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!
Wir haben bei der heutigen Geschäftsgruppe sogar über
Eurofighter gesprochen, ich möchte mich aber auf jene Magistratsabteilungen
beschränken, von denen noch nicht die Rede war. Ich möchte bei der MA 14
beginnen, bei der in der Vergangenheit der Schwerpunkt eher bei
Ablaufoptimierungen und bei der Einführung neuer Technologien lag. Zukünftig
geht es um Bereiche, die ohne Technik im Hintergrund überhaupt nicht
funktionieren würden, wie etwa das E-Government, aber auch um ganz neue
Leistungen für Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt. Die EDV nimmt man im Allgemeinen
nur dann wahr, wenn es – wenn auch selten – eine Störung gibt oder wenn man als
Abteilungsleiter die Rechnung für die EDV erhält. Die MA 14 lässt ihre
Angebotspalette daher regelmäßig Benchmarks unterziehen und liegt dabei ebenso
regelmäßig preislich unter Vergleichsfirmen – ganz egal, ob es solche aus der
freien Wirtschaft oder solche aus dem Bereich anderer öffentlicher Verwaltungen
sind.
Im Jahr 2007 wird der elektronische Akt weiter
ausgebaut, in Planung dafür befinden sich 15 weitere Abteilungen dieses Hauses.
Der Produktstart für SAP-neu wird im Jahr 2007 für den magistratsweiten
Rollout vorbereitet werden, und weiters werden Verfahren zur Verwendung der
Bürgercard sowie der sicheren elektronischen Zustellung von Bescheiden
erarbeitet, sodass alle kundenrelevanten Geschäftsprozesse für das virtuelle
Amt vorbereitet sind – und das alles ist selbstverständlich auch barrierefrei
zugänglich.
Wien nimmt europaweit eine Spitzenstellung bei der
Nutzung behördlicher Dienstleistungen über das Internet ein. Man kann
beispielsweise im virtuellen Amt um das Parkpickerl ansuchen, man kann
Staatsbürgerschaftsnachweise oder Heiratsurkunden bestellen oder man kann einen
Termin am Bezirksamt für den neuen Reisepass fixieren. (Beifall bei der
SPÖ.)
Das Angebot reicht von Ausschreibungen für aktuelle Projekte und
Bauvorhaben bis über Diskussionsforen, aber auch zu Live-Übertragungen von
Gemeinderats- und Landtagssitzungen, so wie das gestern, heute und morgen der
Fall ist. Online kann man Wahlkarten genau
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