Gemeinderat,
14. Sitzung vom 21.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 15 von 91
Abschwächen des Problems ändert sich aber weder für die Bevölkerung noch für die betroffenen Menschen etwas. Die Stadt sollte ihre Drogenpolitik dahin gehend ändern, suchtkranken Menschen eine nachhaltige Verbesserung und eine echte Hilfestellung bieten zu können. Den Status quo beibehalten, darf nicht der Weisheit letzter Schluss sein.
Und das, meine Damen und Herren, gilt für alle
Bereiche des Sozialsystems in Wien. Arbeiten wir an den Ursachen der Erkrankung
des Patienten Gesundheit und Sozialsystem in dieser Stadt im Sinne der Menschen
dieser Stadt und ersparen wir uns kostenintensive öffentliche
Selbstbeweihräucherung.
Zwei Beschlussanträgen, die von den Grünen eingebracht wurden, möchten wir
gerne zustimmen. Und zwar betrifft der eine pflegerische Handgriffe an
chronisch kranken Integrationskindern in Horten und Kindergärten der Gemeinde.
Das habe ich in meiner letzten Rede zum Bericht der Volksanwaltschaft bereits
thematisiert. Und auch dem Beschlussantrag betreffend Veröffentlichung
aktueller Daten über Behinderteneinrichtungen bei städtischen
Sommerhallenfamilienbädern auf der Homepage der Stadt Wien stimmen wir gerne
zu. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Ramskogler. Ich
erteile es ihr.
GRin Mag Sonja Ramskogler
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr
geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren im Wiener
Gemeinderat!
Ich möchte angesichts der
wirklich nicht sehr konstruktiven Kritik der Opposition und der sehr
phantasielosen Vorschläge oder der überalterten Anträge, Ihnen, Frau
Stadträtin, und Ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die sich auch heute im
Saal befinden, und die die Frau Stadträtin mit aller Tatkraft unterstützen,
gratulieren. Denn wenn es nicht mehr Kritik gibt und wenn es nicht neuere
Anträge gibt als die, die heute hier vorliegen, dann können wir Ihnen, sehr
geehrte Damen und Herren der Opposition, nur sagen, herzlichen Glückwunsch an Sie,
Frau Stadträtin, und ihr wirklich kompetentes Team, Sie leisten hier in Wien
eine Gesundheitspolitik, die sich sehen lassen kann. (Beifall bei der SPÖ.)
Investitionen in der Höhe
von 1,38 Milliarden für das Gesundheits- und Sozialsystem in Wien - exklusive
des Fonds Soziales Wien, der auch noch für Soziales und Gesundheit in Wien
tätig ist -, ist wohl eine Summe, die die Durchführung von Projekten und die
Versorgung der Wiener und Wienerinnen gewährleistet. Das wird in keinem
Zusammenhang erwähnt, das finde ich immer sehr interessant, sondern die
Opposition stellt sich hier heraus und kritisiert „Essen auf Rädern“, ein
Geriatriekonzept, das wir schon lange gemacht haben, oder bringt andere
phantasielose Ideen, die einfach schon längst vollzogen sind und wo die
Stadträtin und die Gesundheitspolitik in Wien einfach 25 Schritte voraus
sind, was Sie hier ständig bejammern.
Denken Sie an die Fakten.
Und das sind jene, wo man eben nichts schön reden braucht und nicht sagt, alles
ist gut, sondern die Fakten liegen auf dem Tisch, und die sind zur Kenntnis zu
nehmen, oder auch nicht. Es gibt verschiedene Wahrheiten, Ihre liegt ganz wo
anders. (GR Mag Wolfgang Jung: Ja, die Wahrheiten!)
Unsere Wahrheit liegt
hier, nämlich bei den Patienten, und um die Patienten geht es. Denn es geht
nicht darum, ob die Opposition sagt, wir haben keine Transparenz, uns legt man
nichts vor, wir sind so arm und wir können da nicht mitreden und bei diversen
Beiräten haben wir auch kein Stimmrecht. Also wirklich, das ist zum Teil schon
sehr skurril.
Sehr geehrte Damen und
Herren, ich sage es immer wieder, worum es bei Gesundheitspolitik und Soziales
geht. Es geht um die Patienten in Wien, es geht darum, dass Patienten gut
behandelt werden. Es geht nicht um Sie, sondern es geht hier um die Patienten
in Wien. (Beifall bei der SPÖ.) 82 Prozent der Wiener Bevölkerung sind
zufrieden, ja sehr zufrieden – habe ich vergessen zu sagen –, nicht nur
zufrieden, sondern sehr zufrieden mit der Gesundheitsversorgung in Wien,
82 Prozent, sehr geehrte Damen und Herren. Und darauf kommt es an in der
Gesundheitspolitik. (Beifall bei der SPÖ.)
Ich möchte nur auf wenige Details eingehen, die
tatsächlich zeigen, dass Gesundheitspolitik und Sozialpolitik ein
sozialdemokratisches Anliegen sind. 201 Millionen EUR werden dem KAV,
dem Krankenanstaltenverbund, zur Verfügung gestellt, dem größten Verbund in
Österreich, der 8 Krankenhäuser, 5 Geriatrie- beziehungsweise
6 Sozialmedizinische Zentren und 24 Ausbildungsstätten betreut.
Sehr geehrte Damen und Herren, über
380 000 Patienten stationär, davon knapp
95 000 Tagespatienten und pro Jahr rund 3,5 Millionen
Behandlungsfälle werden von der Stadt Wien, vom KAV, im Gesundheitssystem
versorgt. Und darum geht es und nicht darum, ob eben einzelne kleinere veränderbare
Möglichkeiten noch machbar sind, sondern es geht um ein großes Ganzes, nämlich
um diese Menschen, die in Wien tagtäglich versorgt werden und einem
Gesundheitssystem gegenüber stehen, wo sie gesund werden und nicht krank.
Weitere Investitionspläne für 2007 gibt es – und es
ist schon gesagt worden, Sie sprechen dauernd von Kosmetik und Reförmchen, das
ist ja wirklich lächerlich. Es wird investiert für den Neubau des
Geriatriezentrums Liesing, ins Geriatriezentrum Baumgarten, es wird ein neues
Mutter-Kind-Zentrum im SMZ-Süd errichtet, der Neubau der Schule im SMZ-Süd wird
erfolgen und es geht um Ersatzinvestitionen für medizinisch-technische Geräte
sowie um Erneuerungen medizinisch-technischer Großgeräte und um
Investitionsmittel in der Dialyse.
Sehr geehrte Damen und Herren, das sind keine
Lächerlichkeiten, das sind Fakten, und die haben auch Sie, sehr geehrte Damen
und Herren der Opposition, zur Kenntnis zu nehmen. (Beifall bei der SPÖ.)
Mit dem Krankenanstaltenverbund nehmen wir die Aufgabe sehr wahr,
nämlich Jobs zu schaffen, Arbeit zu schaffen, für junge Menschen eine gute
Ausbildung bereit zu stellen, nämlich durch die Ausbildungsmöglichkeit in den
Gesundheits- und Krankenpflegeschulen. Hier werden 12,7 Millionen EUR
investiert, und diese Ausbildung ist außerdem ein Job mit Zukunft und gibt
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