Gemeinderat,
10. Sitzung vom 26.06.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 73 von 118
normalerweise eine
Unterdeckung. Wie Sie da auf abenteuerliche Überschüsse in Millionenhöhe
kommen, ist mir ein Rätsel. Ich glaube, Sie sollten sich da noch einmal kundig
machen! (GR Dipl Ing Roman Stiftner:
Da müssen Sie eine komplette Kostenrechnung anstellen!) Ich weiß, dass
dieser Rechnungsabschluss nicht ganz einfach zu lesen ist, aber
120 Millionen Überschuss, tut mir Leid, haben wir nicht. Leider, ich hätte
sie wirklich sehr gern!
Noch etwas möchte ich dazu
sagen, weil Sie über die Gebührenerhöhungen gesprochen haben, die zwar 2005
nicht stattgefunden haben, aber trotzdem ein Wort dazu: Ich hab das hier schon
öfters festgestellt, wir brauchen uns da als Stadt Wien wirklich nicht zu genieren,
wir sind in allen Bereichen österreichweit die günstigsten. Die Grazer würden
sich solche Gebühren wie bei uns wünschen, weil wir sind beim Müll ungefähr bei
der Hälfte von Graz, ich sage es nur, bei einem höheren Servicecharakter wie
Gratisbiotonnen, 19 Mistplätzen und so weiter. Das ist so eine lange
Liste, was wir den Wienerinnen und Wiener hier bieten können. Davon kann man in
Graz nur träumen. Und Graz hat, glaube ich, einen ÖVP-Bürgermeister, wenn ich
mich richtig erinnere. (GR Dr Matthias
Tschirf: Aber einen SPÖ-Finanzstadtrat!) Also vielleicht sollten sie da
einmal anfangen, ein bisschen vor der eigenen Haustüre zu kehren, Herr Kollege!
Zur Altlastensanierung: Das
ist auch so ein Punkt, Kollege Stiftner. Abgesehen davon, dass Sie wissen, dass
der Altlastensanierungsfonds über Mittel, die wir bezahlen, gespeist wird, ist
es nicht richtig, dass der Bund hier großzügig sein Füllhorn ausschüttet, weil
wir zahlen zuerst in den Fonds ein, damit wir nachher wieder die Förderungen
herauskriegen. (GR Dipl Ing Roman
Stiftner: So ist es ja nicht!) Aber sei es darum, wir freuen uns über jede
Bundesförderung, Sie könnten ja ganz etwas anderes mit dem Geld machen. Es ist
trotzdem besser als nichts, keine Frage.
Sie haben dann gesagt,
100 Millionen ATS lässt die Stadt Wien dort drinnen liegen und das
ist ein Wahnsinn. (GR Dipl Ing Roman
Stiftner: 90 Millionen!) Okay, Entschuldigung,
90 Millionen ATS lassen wir drinnen liegen. Wissen Sie, das System
funktioniert so, und mit einer kleinen Rückfrage hätte ich Ihnen das gern
erklärt, wir sanieren jetzt unsere letzte Altlast bis zum Jahr 2007 und
logischerweise kriegen wir die Förderung immer erst, wenn wir die Rechnung
einreichen. Also ist es gut und richtig, dass sich in diesem Topf noch Geld
befindet, weil wir noch nicht fertig sind. Wenn wir fertig sind, dann werden
wir die Förderungsmittel zur Gänze ausgeschöpft haben. So funktioniert das
System. Also freuen wir uns alle, dass noch ein bisschen Geld im Förderungstopf
ist, weil sonst könnten wir nämlich keine Förderungsmittel mehr bekommen und
dann würde sich das Ganze ad absurdum führen. Also es ist schon alles in bester
Ordnung so, auch mit den Altlastensanierungen, und Sie brauchen sich nicht
einmal eine Sekunde zu sorgen, wir lassen nicht einmal einen Cent an Förderungsmitteln,
die uns zustehen, drinnen liegen, wirklich keine Sorge! (GR Dipl Ing
Roman Stiftner: Die Sorgen haben wir jetzt!) - Offensichtlich! Sie haben die Sorge hier am Rednerpult
geäußert, Herr Kollege Stiftner. Ich hoffe, dass ich das jetzt ausreichend
entkräftigen konnte.
Meine sehr geehrten Damen
und Herren, Sie haben schon ein bisschen einen Überblick über die Bilanz des
Jahres 2005 bekommen. Ich glaube, dass es eine sehr gute Bilanz ist und
dass wir gemeinsam sehr viele Dinge erreicht haben. Es waren 100 Jahre
Grüngürtel. Wir haben sehr viel im Bereich der Umweltbildung getan. Wir haben
beim ÖkoBusinessPlan, glaube ich, wirklich neue Rekordwerte erreicht, auch an
Firmen und Betrieben, die sich daran beteiligen. Wir haben es erstmals geschafft,
die Solarförderung zur Gänze auszuschließen und über 2 000 m²
Kollektorfläche in Wien zu installieren. Wir haben 1,8 Millionen EUR
gemeinsam mit dem Bund, also die doppelte Summe, in den Schienenlärmschutz
investiert. Wir haben zwei Maßnahmenpakete gegen den Feinstaub geschnürt und
verabschiedet. Wir haben die gentechnikfreie Region Wien begründet. Wir haben
den Hundeführerschein eingeführt. Wir haben gemeinsam hier im Landtag ein
Sicherheitspaket beschlossen und die modernste Kläranlage Europas eröffnet, den
Wiental-Sammelkanal, ein wirklich sehr wichtiges Umweltmeilensteinprojekt, in
Angriff genommen, den Liesingtalkanal gebaut und die Renaturierung, die
Kläranlage Blumental fertiggestellt, die Kanalnetzsteuerung in Angriff genommen
und die Altlast Tanklager Lobau abgeschlossen. Weiters haben wir
Förderungsinitiativen, durchaus auch gemeinsam, für KMUs beschlossen.
Mehrwegbecher, der Wiener Wasserkrug sind entstanden. Wir haben "Rote
Karte für den Mist", die Kampagne gegen Littering gestartet. Ich glaube,
das sind wirklich nur einige Stichworte, die ich hier sage, weil ich weiß, im
Sinne der Zeitökonomie sind alle hier an langen Ausführungen meinerseits nicht
interessiert.
Ich glaube, dass es wirklich
eine Bilanz ist, auf die wir gemeinsam stolz sein können. Ich habe mir auch die
Bilanz aus dem Umweltausschuss angesehen. Auch die ist eigentlich sehr
erfreulich und zeigt, dass wir doch in vielen Fällen eine sehr große
Übereinstimmung haben. 80 Prozent der Poststücke haben wir einstimmig und
100 Prozent mehrstimmig beschlossen. Das ist, glaub’ ich, eine sehr schöne
Bilanz und zeigt auch, dass es in vielen Bereichen des Umweltschutzes, anders
als in den vorherigen Reden, doch eine gewisse Übereinstimmung über die
Richtung und die Ziele in dieser Stadt gibt. Das ist, glaube ich, eine Bilanz,
auf die wir alle gemeinsam stolz sein können und wo es nicht nur Negatives,
sondern sehr viele positive und gemeinsame Seiten gibt. - Herzlichen Dank! (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zur Geschäftsgruppe
Umwelt liegt mir keine Wortmeldung mehr vor.
Wir kommen nun zur Beratung
der Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Information und Sport.
Als Erster zum Wort gemeldet
ist Herr GR Mag Gudenus. - Bitte.
GR Mag Johann Gudenus,
MAIS (Klub der Wiener Freiheitlichen):
Hoher Gemeinderat! Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Werte Kolleginnen und
Kollegen!
Wenn man heute Früh die einleitenden Worte des
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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