Gemeinderat,
8. Sitzung vom 24.04.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 40 von 57
unter Denkmalschutz. Aus medizinischer Sicht wurden unentwegt die neuesten Geräte angeschafft und die Voraussetzungen für die Spitzenmedizin geschaffen, in baulicher Hinsicht bedarf es großer Anstrengungen, die Hotelqualität und die Qualität der Unterbringung anzuheben.
Weiters muss es unser Ziel sein, die relativ dichte Versorgung im Westen
Wiens zugunsten von Neubauten in unterversorgten und neuen Siedlungsgebieten,
wie zum Beispiel über der Donau, aufzulockern.
Im Laufe der Jahrzehnte haben sich Krankheitsbilder verändert und
Behandlungsmethoden durch die Erkenntnisse, die die Wissenschaft eingebracht
hat, gewandelt, sodass auch in Zukunft Spitäler verkleinert und Akutbetten
abgebaut werden müssen.
Eines der größten Vorhaben dieser Legislaturperiode ist das Krankenhaus
Nord; ein Projekt mit 50 Millionen EUR, das natürlich auch einen
sehr, sehr großen Geldbrocken darstellt. Es ist allerdings nicht so, wie Frau
GRin Gretner vorhin mitgeteilt hat, dass es darüber keine Informationen gibt.
Das Projekt ist noch in der Phase der Ausschreibung und der Planung und da ist
es natürlich ganz wichtig, nicht mit breiten Informationen hinauszugehen, um
den Spekulanten nicht Tür und Tor zu öffnen. Aber, Frau GRin Gretner, ich kann
Ihnen versichern, dass in vielen, vielen Zeitungen immer wieder auch von dem
Neubau berichtet wurde. Ich habe hier auch zufällig eine Zeitung mit, die vom
2. Februar 2006 stammt, worin sehr wohl auch über den Neubau des Spitals
Nord im Norden Wiens berichtet wird.
Die EU-weite Ausschreibung für die Grundstückssuche, die Planung und
Errichtung – das ist in einem zusammengefasst – ist im Gang. Nach der
Inbetriebnahme des Spitals werden dann die Semmelweis-Frauenklinik und das
Orthopädische Krankenhaus Gersthof in das neue Haus übersiedeln.
Ganz wichtig ist es auch zu sagen, dass das Preyersche Kinderspital bis
2009 in das Sozialmedizinische Zentrum Süd eingegliedert werden wird.
Die Frau GRin Pilz hat heute gemeint, dass adipöse Kinder und deren
Eltern derzeit auf Grund des Stoppens des Projekts im AKH keine Möglichkeit
mehr haben. Ich kenne das Programm im Preyerschen Kinderspital, das in der
Ambulanz dort durchgeführt wird, sehr gut. Es steht eben auch für adipöse
Kinder zur Verfügung und ermöglicht einen freien Zugang für alle Wienerinnen
und Wiener, ohne irgendeine Bezahlung, so wie es ja auch sein soll. (GRin Dr
Sigrid Pilz: Warum wird das nicht im AKH gemacht?) Es wird sicherlich für
das Projekt im AKH, nachdem es jetzt einmal gestoppt wurde, eine neue
Vorgangsweise überlegt werden. Das kann aber nicht von heute auf morgen
passieren.
Diese wesentlichen Investitionsschwerpunkte werden nachhaltig die
Versorgung für die Patienten sichern sowie die Rahmenbedingungen für die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbessern. Darüber hinaus wird auch ein
wichtiger Impuls für die Wiener Wirtschaft gesetzt.
Nicht nur im Otto-Wagner-Spital wird es Neuplanungen geben, nicht nur
das Geriatriezentrum Liesing wird neu geplant, sondern auch das
Geriatriezentrum Baumgarten wurde so wie alle anderen Geriatriezentren einer
eingehenden Prüfung unterzogen. Es ist dabei immer ganz wichtig abzuwägen, ob
die Kosten einer Generalsanierung des Bestandes geringer sind als die Kosten
eines Neubaues.
Bei diesen Überprüfungen sind speziell bei den 100 Jahre alten
Gebäuden natürlich immer auch, wie ich schon gesagt habe, der Denkmalschutz zu
berücksichtigen und das Denkmalamt mit einzubeziehen. Erst wenn alle diese
Überlegungen auch geprüft wurden, sind Entscheidungen zu treffen, ob abgerissen
und neu gebaut wird oder ob der Altbestand saniert wird.
Ziel bei allen Maßnahmen ist es, den Menschen in den Mittelpunkt zu
stellen und Verbesserungen für BewohnerInnen und MitarbeiterInnen zu erzielen,
so wie wir es im Wiener Wohn- und Pflegeheimgesetz festgelegt haben, das wir
natürlich auch raschest umsetzen wollen.
Wie bei allen Neubauten wird es im Geriatriezentrum Baumgarten auch ein
neues Tageszentrum und betreute Wohngemeinschaften geben. Kurzfristig wird ein
weiterer Abbau der Sechsbettzimmer stattfinden, um parallel dazu das
Ausschreibungsverfahren für den Neubau mit Baubeginn 2008 durchführen zu
können.
Die Investitionsschwerpunkte des Krankenanstaltenverbundes der
vergangenen zehn Jahre sind erledigt, die für die kommenden fünf Jahre hat der
Herr GR Deutsch vorhin auch schon kurz erwähnt. Sie alle werden raschest
angegangen.
Für die Wiener Stadtregierung und die sozialdemokratischen
GesundheitspolitikerInnen ist es das oberste Ziel, die Qualität der
medizinischen und pflegerischen Versorgung der Bevölkerung auf hohem Niveau
abzusichern und weiterzuentwickeln und dabei auch die Effizienz zu steigern.
Wir bekennen uns zur Spitzenmedizin für alle Wienerinnen und Wiener. Es ist
uns in den vergangenen Jahren gelungen, die hohe Qualität der medizinischen
Versorgung nicht nur zu erhalten, sondern durch eine österreichweit
beispiellose Investitionsoffensive sogar auszubauen, denn wir wissen genau:
Stillstand bedeutet Rückschritt. Das hat die Gesundheitspolitik der ÖVP in den
letzten sechs Jahren auch ganz deutlich gezeigt.
Eilig hat es die Regierung immer nur dann, wenn es um Verabschiedung von
Gesetzen geht, Gesetze, die den Menschen, den Organisationen, den Ländern in
den letzten sechs Jahren nur Verschlechterungen gebracht haben und die
letztendlich vor dem Verfassungsgerichtshof nicht standgehalten haben wie zum
Beispiel die Besteuerung von Unfallrenten und die Schwerarbeiterregelung.
Im Ministerrat am vergangenen Donnerstag wurden gleich
21 Gesetzesvorlagen durchgepeitscht, aus Angst davor, dass diese
parteipolitisch motivierten Entscheidungen möglicherweise sonst in dieser
Legislaturperiode nicht mehr durchgebracht werden können.
Der Österreichische Strukturplan
Gesundheit ist derzeit noch immer ein Fragment. Die von der Frau Ministerin
Rauch-Kallat versprochene Gesundheitsreform ist
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