Gemeinderat,
57. Sitzung vom 27.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 128 von 136
Mehraufwendungen für
seniorenfreundliche Altbausanierungen in eine Förderungsschiene mit eingebaut
werden sollten, damit in Hinblick auf die demographische Entwicklung der
kommenden Jahre sich ein Problem nicht potenzieren wird. Es ist, glaube ich,
wenn es gelingt, in der Altbausanierung dafür Sorge zu tragen, dass die ältere
Generation möglichst lange in den Wohnungen verbleiben kann, sicherlich ein
ganz, ganz wichtiger Beitrag geleistet worden, um dafür Sorge zu tragen, dass
im Bereich der Heimunterbringung eine gewisse Möglichkeit der Gestaltung offen
bleibt. Das wäre ein sehr wichtiger Vorschlag, der in die Zukunft reicht und
von dem ich glaube, dass er wichtig für die Zukunft unserer Stadt ist.
Ich darf abschließend feststellen, dass wir, trotz
einiger positiver Aspekte, alles in allem dem Rechnungsabschluss in Bezug auf
diese Geschäftsgruppe nicht zustimmen können. Wir sind aber, wie gesagt,
durchaus imstande, einzelnen Fragen etwas Positives abzugewinnen. (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Dr
Stürzenbecher. Ich erteile es ihm.
GR Dr Kurt Stürzenbecher
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter
Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!
Im Sinne des parlamentarischen Dialoges darf ich auch
jetzt, knapp vor Mitternacht, vielleicht nicht mit dem anfangen, was ich
eigentlich sagen möchte, sondern auf Punkte eingehen, die jetzt von
Oppositionsrednern vorgebracht worden sind; nicht auf alle, sonst würden wir
das wohl zu sehr verlängern, aber doch auf einige.
Zuerst zu Herrn StR Ellensohn: Dieser Antrag
betreffend MigrantInnen und Gemeindebau scheint mir doch sehr undifferenziert
und in dieser Form wirklich wenig geeignet zu sein. Dass man überhaupt kein
Kriterium – beispielsweise einer Aufenthaltesverfestigung oder einer gewissen
Anzahl von Jahren, die man im Inland legal aufhältig ist - hier anführt,
sondern auf den Reisepass abstellt, ist ja etwas, was meiner Ansicht nach
wirklich untauglich ist, weil damit ja - ich glaube nicht, dass das so gemeint
ist, aber man muss es so herauslesen - sogar jeder Tourist - der Reisepass ist
ausschlaggebend – Anspruch darauf haben würde. Deshalb, meine ich, ist dieser
Antrag wirklich nicht geeignet.
Das Zweite ist: Die rassistischen Schmierereien
ärgern uns alle, ja vielmehr, empören uns, und jede rassistische Schmiererei
wird hoffentlich bald beseitigt. Dass man dafür jetzt aber einen
überbürokratischen Apparat extra einrichtet, eine eigene Hotline und einen
eigenen Verfahrensvorgang festlegt, mit Fristen und weiß Gott was allem,
scheint mir doch zu bürokratisch zu sein. Ich glaube, ein Anruf beim
Kundendienstzentrum müsste an sich reichen, und wenn das nicht reicht, müsste
man vielleicht in extremen Einzelfällen dem nachgehen. Aber grundsätzlich
scheint mir das mit dem gegebenen Apparat möglich zu sein und hoffe ich, dass
wir diese fürchterlichen rassistischen Schmiererein, soweit sie vorkommen,
wegbringen.
Zu dem dritten Antrag, den StR Ellensohn jetzt nicht
begründet hat, der uns aber auch schon vorliegt: Das mit den Balkonen ist
etwas, was in Diskussion ist, was man diskutieren kann, was aber in dieser Form
auch noch zu unausgegoren ist. Das hätte man bei einer Zuweisung sicher
ernsthaft weiterdiskutieren können, aber in dieser Form ist es auch nicht
optimal.
Ganz erstaunlich - soweit das BZW oder BZÖ Wien noch
hier ist - finde ich den Antrag betreffend Rechnungshofprüfung für alle, auch für
Private. Das ist schon etwas außerhalb der bisherigen, zumindest der
bestehenden Vorgangsweisen, was der Rechnungshof machen soll. Gehen wir doch
einmal vom Bestehenden aus. Es ist so, dass der Einsatz der Fördermittel sehr
wohl von der Stadt Wien kontrolliert wird: Ob das die betreffenden
Genossenschaften oder auch gewerblichen Bauträger ordentlich verwenden. Die
MA 50 und MA 25 sind hier tätig, diese unterliegen wiederum der
Kontrolle des Kontrollamtes und des Rechnungshofes. Auch die Wohnbaugenossenschaften
unterliegen zusätzlich einer Kontrolle des Revisionsverbandes. Ich glaube
daher, der Rechnungshof hätte da gar nicht mehr viel zu prüfen, es wird alles
geprüft. Darüber hinaus ist es, wie gesagt, systemwidrig, dies jetzt komplett
auf Private auszuweiten. Ich weiß nicht, ob der Rechnungshof so erfreut wäre,
wenn er jetzt alles Private auch noch prüfen müsste.
Das waren einmal diese Anträge. Die Anträge der ÖVP
sind, soweit ich gesehen habe, im Wesentlichen auf Zuweisungen gerichtet.
Was die Aufzüge betrifft: Da es jetzt wirklich
5 Minuten vor Mitternacht ist, möchte ich entgegen meiner Gewohnheit auf
die Aussendung meiner Person vom Dienstag, 21. Juni 2005, OTS141,
verweisen. (Beifall bei der SPÖ.) Ich meine, dass man das dort nachlesen
kann. Es ist relativ lang und beweist im Wesentlichen nur, dass Kollege Fuchs
hier auf einen fahrenden Zug aufspringt. Das ist sein gutes Recht, aber man
soll es auch so sagen. Die Wiener Stadtregierung hat hier schon sehr viel
gemacht, und dafür danken wir allen, die das vorangetrieben haben.
Weiters möchte ich zum Thema Sicherheit sagen, dass
das primär eine Sache ist, die den Organen der öffentlichen Sicherheit
zugeordnet ist. Daher hat man vorhin zu Recht den Zwischenruf gemacht, dass
natürlich Innenminister Strasser mit seiner Polizeireform, die keine Reform
war, sondern eine wesentliche Verschlechterung der Funktionsfähigkeit der
Polizei mit sich gebracht hat, einiges zum Negativen verändert hat, auch durch
vollkommen unsachliche Bezirkspolizeikommissariats-Zusammenlegungen. (Zwischenruf
von GR Georg Fuchs.) Bei uns in Hernals hat man sie überhaupt aufgehoben,
und so weiter, ich möchte nicht alles noch einmal diskutieren.
Ich möchte auch sagen, dass die Sicherheitspartnerschaft,
die Bgm Häupl jetzt mit Innenministerin Liese Prokop abgeschlossen hat, etwas
sehr Positives ist. Da hat es ja Verbesserungen gegeben. Beispielsweise sind
auch für den Einbau von Sicherheitstüren Förderungen der Stadt vorgesehen,
400 EUR bei einer Sicherheitstür.
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