Gemeinderat,
57. Sitzung vom 27.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 24 von 136
müssen, dass ein massiver Anteil der Kriminellen aus
dem Asylwerberbereich kommt.
Es ist leider so, es ist ein Faktum. Und es ist
leider ein Faktum, dass heute in unseren Gefängnissen in Wien weit über
65 Prozent aller Häftlinge keine Österreicher sind, und da muss man auch
etwas dagegen machen. Und es kann nicht so sein, dass die Wiener zuschauen
müssen, dass auf offener Straße gedealt wird, und man machtlos dagegen ist.
Da muss man etwas dagegen unternehmen. Und da müssen
Sie als Stadtregierung auch einmal auf den Tisch hauen und sich Maßnahmen
überlegen und nicht nur immer sagen, wir haben damit nichts zu tun, wir schauen
halt zu. Das ist billig! Das ist billig und hilft den Bürgern nicht.
Also, ich kann Ihnen sagen, gerade dort ist auch eine
Verantwortung drinnen. Und wenn heute schon Asylwerberinnen am Straßenstrich
stehen können in Wien, weil Sie das möglich machen, da ist man eigentlich nur mehr
verwundert. Und ich komme zum Schluss, genauso ist es auch bei den
Staatsbürgerschaftsverleihungen. In den letzten 10°Jahren über 140°000
Staatsbürgerschaftsverleihungen nur in Wien, (GR Mag Christoph Chorherr: Na, Gott sei Dank!) weil das Kompetenz des
Bundeslandes Wien ist, und die SPÖ in Wirklichkeit das auch zu verantworten
hat.
Über 140°000 Einbürgerungen, wo wir festhalten,
dass es viele Menschen gibt, die die Staatsbürgerschaft bekommen haben, die
heute die besseren Österreicher sind, die fleißig sind, die anständig sind, die
sich integriert haben, die wirklich eine Stütze unserer Gesellschaft geworden
sind. Aber leider Gottes gibt es auch andere, die nicht fleißig sind, die unser
Sozialsystem missbraucht haben, die teilweise bis heute nicht Deutsch können,
und wo man sich wundert, dass die eine Staatsbürgerschaft erhalten haben, und
wo man sich wundern muss,...
Vorsitzende GRin Inge Zankl (unterbrechend): Herr Gemeinderat, bitte
einen Schlusssatz.
GR Heinz-Christian Strache (fortsetzend):
...dass Sie die Staatsbürgerschaft verleihen, wo nachher die Menschen einen
Dolmetsch brauchen als österreichische Staatsbürger. Das ist ja abenteuerlich.
Und es ist auch abenteuerlich, und das sage ich hier auch, dass Menschen, die
strafrechtlich verfolgt werden - und das wird sich noch weisen - auf Weisung
des Bürgermeisters die Staatsbürgerschaft erhalten haben.
Vorsitzende GRin Inge Zankl (unterbrechend): Ich bitte um einen
Schlusssatz.
GR Heinz-Christian Strache (fortsetzend):
Ich sage es, wir werden als Oppositionspartei diese Missstände aufzeigen, wir
werden die Kontrollpartei sein, wir werden in diese Stadt noch ordentlich
frische Luft hineinbringen. (Beifall bei der FPÖ.).
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als
nächster Redner zum Wort gemeldet ist Herr GR Friedrich Strobl. Ich erteile ihm
das Wort.
GR Friedrich Strobl (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrter Herr
Vizebürgermeister! Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten Damen und
Herren!
Bevor ich auf meine Vorredner eingehe, auf die
Ausführungen und Feststellungen die sie hier gemacht haben, möchte ich mit
einer Feststellung beginnen. Wir, die sozialdemokratisch geführte
Landesregierung, haben hier die Finanzen dieser Stadt in Ordnung gehalten. Wir
haben gezeigt, dass erfolgreiche Arbeitsmarktpolitik, dass erfolgreiche
Wirtschaftspolitik ohne Sozialabbau, ohne zusätzliche Belastungen und ohne neue
Schulden möglich und machbar sind. (GR Dr
Matthias Tschirf: Wo ist das?) Und wir haben gezeigt, wie erfolgreiche
sozialdemokratische Politik aussieht. (Beifall bei der SPÖ. - GR Dr Matthias Tschirf: Wo ist das?)
Jetzt verstehe ich schon, dass das auch vielleicht
ein Grund ist für die zum Teil abenteuerlichen Ausführungen und Feststellungen,
die hier von meinen Vorrednern, vor allem von ÖVP, von BZÖ und natürlich auch
von FPÖ, gemacht wurden. Denn dass hier eine gewisse Nervosität entstanden ist,
ist ja wohl wirklich verständlich.
Denn egal, welcher Fraktion Sie angehören, ob
schwarz, ob blau, ob orange, gestreift, getupft, wie auch immer, Sie sind auf
Bundesebene angetreten, damals mit den Ankündigungen, erfolgreiche
Wirtschaftspolitik zu machen, erfolgreiche Arbeitsmarktpolitik zu machen, ohne
neue Belastungen und bei gleichzeitigem Schuldenabbau. (Heiterkeit bei der ÖVP.) Nur, was ist das Ergebnis? Sie haben
versagt, und in der Zwischenzeit haben wir das alles in Wien umgesetzt.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, Kollege Tschirf
Matthias: Bei deinen Ausführungen - ich gehe nur auf einen Punkt ein - hast du
darauf hingewiesen, dass die Schulden in Wien 2,9 Milliarden EUR
ausmachen. Ich weiß nicht, wie du auf das kommst, möglicherweise hast du den
Rechnungsabschluss aus dem Jahr 1994 studiert und nicht den vom Jahr 2004;
es sind ganz einfach falsche Zahlen. (GR
Harry Kopietz: Kollege Tschirf, was soll das!) Genauso wie die Zahlen bei
der Wirtschaftsförderung falsch waren, die du genannt hast. Das ist auf
Seite 141 im Rechnungsabschluss nachzulesen.
Herr Kollege Barnet, der natürlich da ist, weil die
erste Runde muss man sich ja anhören, zu Ihnen nur ganz kurz: Sie haben hin und
wieder einen ganz guten Schmäh, (GR
Günther Barnet: Danke!) aber dabei bleibt es. Inhaltlich ist es nicht
wirklich so, dass Sie sich überall auskennen, und vor allem nicht im Bereich
der Klein- und Mittelbetriebe.
Und wenn der Herr Kollege Strache von der
Mercer-Studie spricht, nun, warum haben Sie denn nicht erwähnt, dass genau
Mercer dieses Institut ist, das Wien ein hervorragendes Zeugnis ausgestellt
hat, dass Wien zu den Top-Städten der Welt gehört, was die Lebensqualität
betrifft. Also, wenn Sie schon zitieren, dann zitieren Sie bitte auch komplett.
Und vielleicht noch ein Satz zu
den Ausführungen des Kollegen Tschirf. Ich habe den Eindruck - und viele werden
das vielleicht bestätigen -, dass Sie vergangenen Freitag irgendwie nicht an
einem Landesparteitag teilgenommen haben, sondern an einem Seminar in
Kampfrhetorik unter der Leitung des Herrn Bundeskanzlers. Ich
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular