Gemeinderat,
53. Sitzung vom 25.02.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 19 von 102
Detail diskutieren wollen, sieht vor, dass in der ersten Ausbaustufe dieses Krankenhaus Nord sich aus dem alten Krankenhaus Floridsdorf - alt kann man da wirklich sagen, wenn man dieses Haus kennt, es ist wirklich schon sehr betagt - aus der Semmelweisklinik und aus Gersthof zusammensetzt. Es ist nicht an eine Ausweitung der Betten gedacht. Das halte ich auch nicht für sinnvoll. Die Ausweitung der Betten brauchen wir im geriatrischen Bereich, aber nicht im Akutbereich.
In einer zweiten Stufe ist es sicher notwendig, dass
wir darüber diskutieren, wie dann die Struktur ausschaut. Dafür denke ich aber,
dass wir noch sehr viel Vorbereitungszeit brauchen. Wir reden von einem
Zeitpunkt nach 2011, denn mein Ziel ist, dass dieses Krankenhaus Nord 2011
fertig sein soll. Ich verhehle aber auch nicht, dass die Planer mich immer sehr
kritisch anschauen und bedächtig mit dem Kopfe wiegen, weil sie sagen, das ist
ein sehr ehrgeiziges Ziel. Wir haben jetzt 2005 und wir sprechen von in sechs
Jahren. Das ist einerseits eine sehr lange Zeit, lang genug, um gut
vorzubereiten, andererseits aber auch eine sehr kurze Zeit. Das heißt, wenn wir
über die zweite Phase sprechen, den weiteren Ausbau von Wien-Nord und
eventuelle notwendige Übersiedlungen, sprechen wir von einer Zeit, die
frühestens nach 2011 ist. Ich denke, dass wir hier in einer sehr vernünftigen,
ausführlichen und ich hoffe, gemeinsamen Planungsphase dann auch gemeinsam
überlegen, was sonst noch zu tun ist.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Die 4.
Zusatzfrage, Herr Mag Kowarik, bitte.
GR Mag Helmut Kowarik (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Frau Stadträtin!
Sie haben davon gesprochen, dass das Konzept ein
Kompliment an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist. Das mag schon sein und
es wird auch in Ihren Ausführungen so dargestellt worden sein, nur möchte ich
mir erlauben festzustellen, dass das Konzept sich eigentlich durch
Konzeptlosigkeit auszeichnet, weil von einem Spitalskonzept für Wien hätte ich
mir schon erwartet, dass nicht nur festgestellt wird, dass man nördlich der
Donau ein neues Spital baut, sondern auch, was mit den anderen Spitälern
geschieht. Zum Beispiel: Wird das SMZ-Ost ausgebaut? Gibt es einen
Spitalsverbund Süd - Hietzing? Was geschieht mit dem Elisabethspital? Wie wird
es mit dem Wilhelminenspital weitergehen? Welche Rolle werden die
Ordensspitäler haben? Und so weiter und so fort. So kann ich Ihr Konzept
bestenfalls als Ankündigung betrachten. (GR Christian Oxonitsch: Dann haben Sie
es nicht verstanden oder schlecht gelesen!)
Ich möchte auch aus meiner Tätigkeit hier als
Gemeinderat kurz berichten: Vor zirka zwei Jahren hatten wir ein
interfraktionelles Gespräch, wo sehr eingehend und ganz genau zusammen mit Frau
StRin Pittermann verhandelt wurde und auch im Konzept vorgestellt wurde, was
mit der Klinik Gersthof geschieht, was mit dem Elisabethspital sein wird, was
man machen kann, wenn man eine Station beziehungsweise verschiedene Einheiten
von Gersthof ins Wilhelminenspital verlegt. Wir sind sehr dankbar für die
Informationen, die wir bekommen haben, gewesen, weil sie waren sehr
detailliert. Es wurde auch über verschiedene Primariate gesprochen und so
weiter und so fort. Allerdings mussten wir am nächsten Tag zur Kenntnis nehmen,
dass der Herr Bürgermeister ein völlig anderes Konzept vorgestellt hat und das,
wofür wir unterrichtet worden sind, eigentlich Makulatur war.
Meine Frage geht jetzt an Sie: Haben Sie mit dem
Herrn Bürgermeister schon gesprochen, ob das Konzept, das Sie hier vorschlagen,
auch seine Zustimmung haben wird?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich
bitte um Beantwortung.
Amtsf StRin Mag Renate Brauner: Sehr
geehrter Herr Kollege!
Sie können grundsätzlich davon ausgehen, dass die
Dinge, die ich ankündige, auch halten.
Im Übrigen würde ich Ihnen einen Vorschlag im Sinne
meines Zugangs des Miteinanders machen: Ich würde Sie sehr herzlich bitten, begeben
Sie sich in Ihrem Klub auf die Suche nach der Einladung zur Arbeitsgruppe. Wir
schicken Ihnen sicherheitshalber die Einladung noch einmal. Ich bitte, dass Sie
sich dann mit Erhalt und Analyse dieser Einladung vielleicht ein bisschen zu
einem konstruktiveren Zugang zum Gespräch und zu unserer gemeinsamen Arbeit
durchringen können, denn einerseits höre ich, ich habe kein Konzept,
andererseits höre ich, wie schlecht und falsch. Ich bin sehr gern bereit, dass
wir hier gemeinsam diskutieren, bitte Sie sehr herzlich und lade Sie sehr
herzlich ein, einen konstruktiven Zugang zu finden, dass wir auf Basis dessen,
was ich erarbeitet und vorgelegt habe, denn dazu bin ich da, dass ich etwas
erarbeite und vorlege, sonst bräuchte man keine Stadträtin, dann gemeinsam
diskutieren. Wenn Sie noch zusätzliche Ideen und Vorschläge haben, freue ich
mich sehr darüber. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir hier zu einer
gemeinsamen Lösung kommen.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke schön. Somit ist die Fragestunde abgeschlossen.
Wir kommen zur Aktuellen Stunde. Vom Klub der
sozialdemokratischen Fraktion wurde eine Aktuelle Stunde mit dem Thema
"Wirtschaft braucht Zukunft: Wiens Klein- und Mittelbetriebe leiden unter
der Steuer- und Wirtschaftspolitik der Bundesregierung. Neue
wirtschaftspolitische Konzepte sind notwendig.“ verlangt. (GR Dr Herbert Madejski: Handelskammerwahlen!)
Dieses Verlangen wurde auch entsprechend
ordnungsgemäß beantragt.
Ich bitte nun den Erstredner, Herrn GR Friedrich
Strobl, die Aktuelle Stunde zu eröffnen. Ich bemerke, dass die Redezeit mit 10
Minuten begrenzt ist.
GR Friedrich Strobl (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
"Wirtschaft braucht Zukunft:
Wiens Klein- und Mittelbetriebe leiden unter der Steuer- und Wirtschaftspolitik
der Bundesregierung. Neue wirtschaftspolitische
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