Gemeinderat,
2. Sitzung vom 01.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 18 von 64
stelle Ihnen daher
folgende Zusatzfrage:
Welche freiwilligen
Zuatzleistungen sind im Vergleich zu anderen Gemeinden in der Wiener
Müllabfuhrabgabe enthalten?
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!
Damit kommen wir zur dritten Gebührengruppe in meinem
Geschäftsbereich. Auch die MA 48 leistet natürlich einiges. Für die
Gebühren, die wir dort einnehmen, können wir, wie ich meine, für die Menschen
in der Stadt doch auch einiges an zusätzlichen Leistungen erbringen, die
mittlerweile für viele Wienerinnen und Wiener fast schon zu einer
Selbstverständlichkeit geworden sind, die aber, wenn man in andere Städte
Österreichs schaut, keinesfalls selbstverständlich sind und für die in vielen
anderen Städten auch zusätzliche Entgelte verlangt werden. Ich nenne zum Beispiel
nur die Sammlung und Verwertung der biogenen Abfälle, also die Biotonne, die
Altstoffsammlung, die Problemstoffsammlung, die gesamten Wiener Mistplätze, die
ein hervorragendes Angebot bieten und wo jeder zu jeder Tages- und fast auch
schon Nachtzeit seinen Sondermüll, Sperrmüll oder was auch immer abgeben kann.
Auch der Transport der Sammelbehälter von der
Liegenschaft zum Sammelfahrzeug ist keine Selbstverständlichkeit. In vielen
österreichischen Bundesländern müssen die Liegenschaftseigentümer ihre Tonne
selbst zur Entleerung bringen.
Der ganze Bereich der Abfallberatung und der
Umweltbildung im Schulbereich ist ein sehr, sehr wichtiger Punkt für mich, weil
ich doch guter Hoffnung bin, dass wir damit irgendwann auch weitere
umweltbewusste Erwachsene in dieser Stadt bekommen, quasi Verstärkung aus dem
Kinderbereich. Außerdem ist natürlich auch die Abfallvermeidung wichtig.
Das Leistungsangebot der einzelnen Städte und
Gemeinden in diesem Bereich variiert wirklich sehr stark. Ein Vergleich: Wie
oft wird österreichweit Müll entsorgt? – Das variiert zwischen 13 Mal
jährlich – das heißt rund einmal im Monat, das kann man sich in Wien kaum
vorstellen! – bis zu 52 Mal im Jahr, wie es eben bei uns Standard ist. Ich
glaube, dass wir wirklich kostengünstig agieren und den Wienerinnen und Wienern
mit der Gebühr ein sehr, sehr gutes Angebot machen.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke.
Letzte Zusatzfrage: Herr GR Blind, bitte.
GR Kurth-Bodo Blind (Klub der Wiener Freiheitlichen): Frau
Stadtrat!
Sie haben diesen
Wiental-Sammelkanal in Ihrer Rede lobend erwähnt. Ich beziehe mich jetzt aber
auf eine aktuelle Fotodokumentation, die besagt, dass bei größeren
Niederschlägen Kanalinhalte nach wie vor aus den Überflutern in Hütteldorf und
Ober St Veit ungeklärt in den Wienfluss abfließen. Irre ich mich mit meiner
Fotodokumentation, oder haben Sie den Wiental-Sammelkanal so positiv
dargestellt, wie er vielleicht in Wirklichkeit sein wird, aber derzeit noch
nicht ist?
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Der Wiental-Sammelkanal ist bereits fertig gebaut. Er
ist aber noch nicht eröffnet und ans Netz angeschlossen. Das wird etwa im
nächsten Frühsommer der Fall sein. Wir sind damit ganz gut im Zeitplan.
Betreffend die Übertritte von ungeklärten Wässern
kann ich Ihnen nicht ganz Recht geben, weil im Kanalsystem eine Verdünnung
durch Regenwasser von ungefähr eins zu vier erfolgen muss, damit es überhaupt
zu einem Übertritt kommt. Das von Ihnen genannte Problem war ja für uns der Auslöser,
den Wiental-Sammelkanal zu bauen: Dieses Problem wurde erkannt, die Lösung
wurde herbeigeführt. Der Gemeinderat hat den Gewässerschutzplan für Wien
bereits vor zehn Jahren beschlossen, und wir sind jetzt kurz davor, ihn
abzuschließen. Die Kläranlage ist bereits ans Netz gegangen, und der
Wiental-Sammelkanal wird ans Netz gehen. Die Kanalnetzsteuerung wird
rechtzeitig fertig werden, und dann wird das ganze System auf einem sehr neuen
und – wie ich glaube – auch sehr guten ökologischen Niveau laufen.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke schön.
Somit ist die Fragestunde beendet.
Wir kommen nun zur Aktuellen Stunde.
Der Klub der Wiener Freiheitlichen hat eine Aktuelle
Stunde mit dem Thema "Durch Fehlplanung der U2-Verlängerung droht der Fußball-EM
ein verkehrspolitisches Chaos" verlangt. Das Verlangen wurde gemäß
§ 39 Abs 2 der Geschäftsordnung ordnungsgemäß beantragt.
Ich bitte den Erstredner, Herrn GR Dr Madejski,
die Aktuelle Stunde zu eröffnen, wobei ich bemerke, dass seine Redezeit mit
10 Minuten begrenzt ist. Bitte, Herr Doktor.
GR Dr Herbert Madejski (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr
geehrte Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Wien ist ja immer stolz darauf, als Sportstadt
dazustehen, ob jetzt selbsternannt oder international anerkannt, darüber wollen
wir jetzt, glaube ich, gar nicht diskutieren. Entscheidend ist: Wenn eine
Sportstadt funktionieren soll und wenn Wien Sportstadt sein will, dann müssen
die Verbände und die Vereine funktionieren, und selbstverständlich muss auch
die Infrastruktur stimmen, und in diesem Zusammenhang auch das so genannte
Baustellenmanagement.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn ich an die
vergangene Eishockey-Weltmeisterschaft denke, dann muss ich feststellen, dass
das nicht ganz hingehaut hat, erstens betreffend Infrastruktur und zweitens
betreffend den Verkehr und das Baustellenmanagement. Man hat den Eindruck, dass
diese Eishockey-Weltmeisterschaft eigentlich die Generalprobe quasi unter dem
Titel war: Wie schafft es die Stadt Wien, sich international lächerlich zu
machen?
Wie gesagt: Das war offensichtlich
die Generalprobe, und der Höhepunkt könnte die Fußball-Europameisterschaft 2008
werden. Heute hat ja der Herr Vizebürgermeister und Stadtrat Rieder von sich
aus die persönliche
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