Gemeinderat,
1. Sitzung vom 18.11.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 46 von 56
benennen; es ist dies in vielen
Bereichen letztendlich auch die Bundesregierung. Wir haben im Bereich des
Arbeitsmarktes mit Investitionen in die Infrastruktur, mit zielgerichteten
Ausbildungs- und Beschäftigungsmaßnahmen sowie Förderungen, mit der Förderung
der Creative Industries und vielen anderen Maßnahmen reagiert.
High-tech, Hochtechnologie, Forschung und Entwicklung
sind weitere zukunftsorientierte Förderungsbereiche. Der Herr Bürgermeister hat
ja in seiner Regierungserklärung viele Bereiche bereits angesprochen, in denen
wir uns auch weiterhin engagieren wollen, um eine qualitative hochwertige
Ausbildung für die jungen Menschen in dieser Stadt zu garantieren. Wir werden
weitere Fachhochschulen errichten, vor allem werden wir aber selbstverständlich
auch im Bereich der Bildung den Bund in die Pflicht nehmen, uns die 700
fehlenden Pflichtschullehrer auf der Wiener Ebene wieder zurückzugeben. Denn
nur dann können die Kinder letztendlich die erforderliche Unterstützung
erhalten, nur dann kann die Sprachförderung in dem Ausmaß gewährleistet werden,
wie wir sie in Wien benötigen, und nur dann können genügend
Ganztagsbetreuungsplätze in Wien zur Verfügung gestellt werden.
Im Bereich der Gesundheit gilt für uns tatsächlich
genau der Slogan, den wir auch im Wahlkampf präsentiert haben: Es geht für uns
darum, auch weiterhin die Spitzenmedizin für alle Wienerinnen und Wiener
sicherzustellen. Ich möchte mich jetzt nicht auf die Detaildiskussion
einlassen, dass hier das AKH bevorzugt wäre; gerade wir wissen, welche wichtige
Funktion das Allgemeine Krankenhaus in Wien für ganz Österreich und für die
Gesundheitsversorgung in ganz Österreich erfüllt und welche Bedeutung es hat.
Es ist für uns nicht nur ein politischer Grundsatz, sondern wir zeigen das auch
- und wir werden das auch in unserem politischen Handeln in der Zukunft unter
Beweis stellen -, dass sich hier nicht nur einige Besserverdienende
Spitzenmedizin leisten können sollen.
Wir werden die Gesundheitsversorgung in Wien auch
durch den Bau eines neuen Krankenhauses Nord sicherstellen. Wir haben das vor
der Wahl versprochen und werden in dieser Periode selbstverständlich auch
dieses Versprechen einlösen.
Wir sehen auch den Begriff Sicherheit, der für die
Wienerinnen und Wiener ein wichtiger Punkt ist, als ein sehr vielfältiges
Bedürfnis; wir sind hier nicht sehr eingeschränkt, wie das seitens der
Freiheitlichen immer wieder formuliert wird. Für uns geht es beim Bereich
Sicherheit nicht nur um die Polizistinnen und Polizisten, auch wenn sie ein
ganz wichtiger Teil sind. Da wundere ich mich immer, wie man versucht, sich
hier aus der eigenen Verantwortung zu stehlen. Denn es war lange vor der Zeit
der Spaltung der FPÖ, da haben viele Mandatarinnen und Mandatare der FPÖ den Kurs
der Einsparungen im Bereich des Sicherheitsapparates in Wien unterstützt. Da
ist kein Wort der Kritik gekommen, da hat man nie etwas davon gehört. Dafür
sind Sie letztendlich auch verantwortlich.
Wir werden auch weiterhin dafür kämpfen, dass wir die
uns zustehenden Exekutivorgane in Wien wieder zurückbekommen, aber wir sehen es
natürlich wesentlich umfassender. Sicherheit hat für uns auch mit sozialer
Sicherheit zu tun, es geht uns auch um den Bereich der Sicherheit am
Arbeitsplatz, und es reicht bis hin zur Sicherheit der Pensionen. Gerade das
sind Bereiche, in denen sich sowohl die FPÖ als auch die ÖVP in der
Vergangenheit nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben.
Meine Damen und Herren! Keine Frage, in fünf Jahren
ist viel erreicht worden, und ich bin überzeugt davon, dass auch in den vor uns
liegenden fünf Jahren sehr viel erreicht werden kann. Insbesondere in einer
schnelllebigen und sehr dynamischen Zeit, wie wir sie derzeit haben, ist es
notwendig, rechtzeitig auf politischer Ebene die richtigen Weichen zu stellen -
nicht nur Weichen zu stellen, sondern durchaus auch die richtigen Weichen zu
stellen. Ich glaube, wir haben mit unserem Regierungsprogramm und Bgm Häupl hat
mit seinem Regierungsprogramm tatsächlich die richtigen Weichen gestellt. Wir
sind dazu bereit, die Herausforderungen der Zukunft anzunehmen, und vor allem
die Wiener Sozialdemokratie ist dazu auch in der Lage.
Ich kann nur wiederholen, wir bieten allen
konstruktiven Kräften der Stadt an, an den vielen Vorhaben mitzuwirken und ihre
Ideen einzubringen. Es sind ja in den Gesprächen mit den anderen Parteien viele
Ideen aufgetaucht, die sehr interessant sind. Mit dieser gemeinsamen
Anstrengung und dieser gemeinsamen Arbeit wird sich Wien am Ende der
Legislaturperiode weiterhin als lebenswerte, dynamische, soziale und sichere
Metropole präsentieren können, mit zufriedenen Bewohnerinnen und Bewohnern, mit
einer modernen Wirtschaft, mit einer bürgernahen Verwaltung und mit einer
intakten Umwelt. Dann - und davon gehe ich aus - wird auch in fünf Jahren die
deutsche Wochenzeitung "Zeit" unsere Stadt weiterhin als Vorbild für
ganz Europa präsentieren können. - Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. - Als
Nächster zum Wort gemeldet ist Herr StR DDr Schock. Ich möchte ihn daran
erinnern, dass seine Redezeit 20 Minuten beträgt. Nach seiner Rede werden
wir wahrscheinlich unterbrechen. - Bitte.
StR DDr Eduard Schock: Sehr geehrte
Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren! Herr Bürgermeister!
Es gibt ganz unterschiedliche Möglichkeiten, eine
Regierungserklärung anzulegen, und es hat eine Regierung sicherlich auch das
Recht, sie nach ihrem Muster anzulegen: Zahlen zu verwenden, die ihr nützen,
Zahlen zu verschweigen, die ihr nicht nützen. Aber der Herr Bürgermeister hat
heute erstmals einen für mich ganz neuen Zugang gewählt, er hat nämlich die
unangenehmen Dinge eigentlich überhaupt ausgelassen.
Herr Bürgermeister! Sie haben
selbst gemeint, Sie haben einen sehr weiten Bogen über die Probleme in dieser
Stadt gespannt. Ich war selbst erstaunt darüber, was es da alles gibt, von
Fußgänger-Bezirksräten bis hin zu Demenz-Wohngemeinschaften. Man lernt nie aus,
wie man sieht. Aber, Herr Bürgermeister, über die Finanzpolitik, über die
Gebührenpolitik haben Sie überhaupt nichts
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular