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Gemeinderat, 1. Sitzung vom 18.11.2005, Wörtliches Protokoll  -  Seite 12 von 56

 

Bekenntnis zur Bereicherung. Wir brauchen doch all diese vielen Menschen.“ Aber das ist weit gefehlt! Der Bürgermeister hat ganz einfach geantwortet: „Schuld daran ist die FPÖ, die in der Bundesregierung 25 000 Zuwanderer zusätzlich hereingelassen hat.“ (Bgm Dr Michael Häupl: Das stimmt ja auch! Saisoniers! Ihr habt den Saisoniers zugestimmt! Ihr habt zugestimmt!)

 

Herr Bürgermeister, vielleicht stimmt das, aber wir haben deswegen diese Bundesregierung verlassen. (Bgm Dr Michael Häupl: Ihr habt zugestimmt in der Regierung!) Sie haben erst gestern im “NEWS“ eine weitere Einwanderung gefordert und Sie werden bei diesem Spagat scheitern (Bgm Dr Michael Häupl: Sie werden scheitern!), in Ihren Sektionen irgendwelche Märchen zu erzählen und gleichzeitig in der Öffentlichkeit eine ganz andere Politik zu machen, eine Multikultipolitik!

 

Herr Bürgermeister, wir werden daher keine Ruhe geben, bis Sie die Interessen der Wiener endlich ernst nehmen. (Bgm Dr Michael Häupl: Ich werde auch keine Ruhe geben! Das verspreche ich auch!) Und ich verspreche Ihnen: Unser Wahlerfolg an diesem Sonntag war erst der Anfang!

 

Sie haben uns gestern den Fehdehandschuh hingeworfen und wir nehmen diesen Fehdehandschuh sehr, sehr gerne auf. Ich verspreche Ihnen heute, Herr Bürgermeister: Wir werden in den nächsten fünf Jahren ein einziges Ziel verfolgen, nämlich Ihnen diese unverdiente, diese ungerechte, diese absolute Mandatsmehrheit wieder wegzunehmen. Herr Bürgermeister, Sie werden diese kleinliche, diese kleinkrämerische Entscheidung gegen die Freiheitliche Fraktion noch ganz sicher bereuen, denn es wird genau diese Freiheitliche Fraktion sein, die Ihnen bei der nächsten Wahl diese Mehrheit wieder wegnehmen wird! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Dr Madejski. 20 Minuten Maximum!

 

GR Dr Herbert Madejski (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Sehr geehrter Herr Vorsitzender!

 

Ich möchte, vielleicht ein bisschen ungewohnt, mit einem Horoskop beginnen, das ich heute in der U-Bahn-Zeitung gelesen habe und zwar mein eigenes Horoskop. In diesem Horoskop steht: „Setzen Sie ganz bewusst Ihre Redegewandtheit“ – ich hoffe, dass das so ist – „und Ihre Diplomatie ein, denn mit dieser Taktik überzeugen Sie einen Konkurrenten von Ihren Ideen.“ (Heiterkeit bei der FPÖ.) Da habe ich mir gedacht, jetzt schaue ich im “KURIER“ nach, was dort steht. Im “KURIER“ steht in meinem Horoskop, ich bin Waage: „Konzentrieren Sie sich auf den Job. Sprechen Sie gleich in der obersten Etage vor. Sie können sicher dann gemeinsam Ihre Ideen durchsetzen.“ Und jetzt lese ich Ihnen Ihr Horoskop vor, Herr Bürgermeister. Bei Ihnen steht: „Gehen Sie nicht mit dem Kopf durch die Wand, rennen Sie durch die offene Tür. Wenn Sie nämlich einen brüskieren, schlägt schlussendlich das auf Sie zurück.“ Das steht heute in Ihrem Horoskop und in meinem steht es ein bissel anders drinnen. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Herr Bürgermeister, Sie sind immer wieder für Überraschungen gut. Sie sehen, ich habe mir heute sogar einmal eine Krawatte genommen - ich bin einer der ganz wenigen, der nie eine Krawatte trägt -, weil ich mir gedacht habe, wir werden hier, wenn ich ein bissel einen Vergleich bringen kann, wie im Burgtheater über die Zukunft reden, wir werden über faire Verteilungen von Stadträten reden, wir werden ein bissel über den Wahlkampf reden. Ich hab’ mich schon vorbereitet und lese heute in der Zeitung, dass Sie ganz alleine entschieden haben, dass es nur 13 Stadträte gibt. Abgesehen davon, dass die Zahl 13 eine Unglückszahl ist - das wissen wir auch, Sie müssen es nicht glauben, aber man wird das auch in der Zukunft sehen -, ist das kleinlich, Herr Bürgermeister! Daher gestatten Sie mir, ich nehme mir deswegen jetzt nicht die Krawatte runter, ich fühle mich ein bissel eher wie in Ottakring in der Tschauner-Bühne. Und wenn ich hier einen Vergleich bringen kann: Dort gibt es im ersten Akt immer einen griesgrämigen, einen grantelnden Familienvater. Diese Rolle in der Tschauner-Bühne zieht sich durch drei Akte durch und ist Ihnen und der Familie der SPÖ wirklich auf den Leib geschrieben. Dann gibt es in der Tschauner-Bühne immer einen Intriganten und leicht hinterfotzige Hackelwerfer. Das ist ganz speziell für diese Gruppierung gedacht, das sind sie sicher, die passen auch dorthin. Und dann gibt es die ewige Braut, die sich jedem an den Hals wirft und im dritten Akt, nach verschiedenen Liaisonen, nicht geliebt links von der Bühne abtritt. Das trifft hier ganz eindeutig die GRÜNEN! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Dann gibt es noch einen auf der Tschauner-Bühne und Sie wissen das, Sie waren ja auch schon öfters dort. Da gibt es im ersten Akt immer den armen Kleinen, an dem sich jeder abputzt und der nicht ernst genommen wird. Er wächst aber in seiner Rolle und im dritten Akt hat er vom staunenden Publikum den Schlussapplaus - und das sind wir und der H C Strache! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Aber gehen wir zurück zum leicht grantelnden und ich muss ein bissel sagen, nachtragenden Bürgermeister. Herr Bürgermeister, Sie kennen sicher auch aus Ihrer Generation - ich habe heute noch ein paar Liedertexte - den Earl Grant. Da gibt es ein Lied, das heißt “Jeder Traum hat ein Ende“. Auch Ihr Traum hat am Wahltag ein Ende gehabt. Sie wollten nämlich auch bei den Stimmen 50 Prozent plus. Sie wollten der beste innerparteiliche Landeshauptmann der SPÖ sein, was Ihnen leider nicht oder Gott sei Dank, wie Sie sehen, nicht geglückt ist. Da gibt es jetzt einen Nissl im Burgenland, da gibt es die Burgstaller, da gibt es einen Voves und dann gibt es auch einen Bgm Häupl. Aber Sie sind durch dieses Wahlergebnis auf Bundesebene nicht gestärkt worden, was Ihnen, wie ich Sie kenne, schon ein bissel weh tut.

 

Da hat man gleich eine Strafaktion an der Hand. Da sucht man sich den Verantwortlichen. Nun, wer ist denn der Verantwortliche, dass Sie nicht über 50 Prozent Stimmen gekommen sind? Das war unser Spitzenkandidat H C Strache und unser gesamter Einsatz im

 

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