Gemeinderat,
44. Sitzung vom 28.06.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 22 von 121
dieser Bundesregierung die Renaissance der
Löwinger-Bühne völlig überraschend kommt. (Heiterkeit bei der SPÖ.) Auf
das will ich ja gar nicht°... (GR Heinz Hufnagl: Plus Tschauner!) Ja
vielleicht ist der Tschauner auch noch dabei. Aber Tatsache ist, sozusagen von
den Faktoren - und das hat schon gar nichts mit Inseraten zu tun -, dass diese
Regierung auf der einen Seite seit einem halben Jahr wie gelähmt ist,
nachzulesen im “Kurier“. Und so sagen andere Kommentatoren über das Verhalten
der Regierung in der Arbeitsmarktpolitik, dass die Reaktion der Regierung auf
die katastrophalen Arbeitsmarktdaten entlarvend ist. Der Bundeskanzler meinte,
leider könne noch nicht wirklich von einer Entlastung am Arbeitsmarkt
gesprochen werden. Das ist eine Untertreibung der Sonderklasse, ebenfalls
nachzulesen im “Kurier“. Und es ließen sich diese Zitate über die verfehlte
Wirtschafts- und Sozialpolitik ja durchaus auch fortsetzen.
Ich sage, interessant habe ich gefunden, es gibt
zumindest einen in diesem Hause - vielleicht wird es bei den anderen, die heute
noch reden, ein bisschen anders sein -, der die Regierungspropaganda glaubt.
Also noch einmal, 70 Milliarden sind ein bisschen viel für einen, aber
macht nichts. Aber es ist ja durchaus auch°... (GR Hilmar Kabas:
Milliarden?) 70 Millionen (Aufregung
bei GR Hilmar Kabas.), Entschuldigung, es genügt (Heiterkeit bei der
SPÖ.) 1 Milliarde Schilling, glaube ich, damit man es vielleicht auch
vor Augen hat, genügt tatsächlich und für eine Person, wie gesagt, soll so
sein. Aber es ist auch eines in einem Kommentar vor wenigen Tagen gesagt
worden, und so viel zu den Aussagen heute, nachzulesen in einem der
Sozialdemokratie auch nicht gerade nahe stehenden Organ.
Es gibt absolut nichts mehr, was die FPÖ zu einer
politischen Kraft machen würde, keine organisatorische Basis, keine
Persönlichkeit, kein ideologischer Funke, keine Ideen. Ich kann dem eigentlich
nichts mehr unmittelbar hinzufügen.(Beifall bei der SPÖ.)
Lassen Sie mich an dieser Stelle aber auch, weil es
angesprochen wurde, noch kurz etwas zum bevorstehenden Umbau der Stadtregierung
sagen, gerade weil er einerseits auch den Gesundheits- und Sozialbereich
betrifft. Es ist hier ein Gestalten der Politik natürlich gefragt. Es ist hier
letztendlich gerade auch in den letzten Jahren von StRin Pittermann sehr viel
Positives tatsächlich in die Wege geleitet worden, wofür ich ihr an dieser
Stelle für Ihre Bemühungen ganz, ganz herzlich auch „Danke“ sagen möchte. Sie
hat sich entschlossen, sich neuen Herausforderungen zu widmen und es waren die
Vorraussetzungen für ihre Arbeit natürlich gerade auch unter den gegebenen
finanziellen Rahmenbedingungen unendlich schwierig. Und obwohl der Bedarf an
Gesundheitspflege und Sozialleistungen zunimmt, werden den Krankenkassen
nämlich kaum zusätzliche Mittel gebeben, um hier den Aufgaben, den
Herausforderungen eines funktionierenden Gesundheitswesens letztendlich gerecht
werden zu können. StRin Pittermann hat sich mit sehr viel persönlichem
Engagement, mit großem sozialen Empfinden und besonderer Fachkenntnis den Aufgaben
des Gesundheitsressorts gewidmet. Sie hat Konflikte nicht gescheut und auch
wichtige Reformschritte gesetzt, wie etwa die anonyme Geburt in Wien zu
erleichtern. Sie hat dafür in der Öffentlichkeit nicht immer jene Anerkennung
gefunden, die ihr wahrscheinlich zustehen würde. Ich möchte ihr für ihr
beherztes Engagement und für ihre Arbeit für Wien und seine Menschen an dieser
Stelle ein ganz herzliches „Dankeschön“ sagen, meine sehr geehrten Damen und
Herren! (Beifall bei der SPÖ.)
Ich möchte an dieser Stelle auch Isabella Kossina,
die die Aufgaben des Umweltressorts abgeben wird, ebenfalls sehr herzlich
danken. Ich denke, es ist ihr gelungen, in einer Zeit, wo vieles nur in Geld
gemessen wird, den Gedanken des Umweltschutzes immer wieder auch in das
öffentliche Bewusstsein zu bringen. Sie wird im Zuge dieser
Rechnungsabschlussdebatte wie auch StRin Pittermann durchaus auch noch
klarlegen können, was hier an Initiativen gerade auch im Jahr 2003
geleistet wurde. Auch Ihr möchten wir für ihre fachkundige und engagierte
Arbeit im Interesse des Umweltschutzes in Wien sehr herzlich „Danke schön“
sagen, meine Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ.)
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal an alle
Mitglieder dieses Hauses appellieren: Behalten Sie bei Ihrer Arbeit in erster
Linie die Interessen der Wienerinnen und Wiener im Auge und stellen Sie -
gerade die VertreterInnen von ÖVP und FPÖ - die Parteiinteressen hintan. Es
geht in den kommenden Monaten gerade auch im Zuge der Finanzausgleichsverhandlungen
um die Zukunft Wiens, um die Wahrnehmung wirtschaftlicher Chancen für Wien, um
den gemeinsamen Kampf gegen Arbeitslosigkeit und das Schaffen neuer
Arbeitsplätze.
Die SPÖ wird dem Rechnungsabschluss 2003
zustimmen, weil die Vorgaben des Voranschlags in hervorragender Weise erfüllt
und umgesetzt worden sind und die Finanzen der Stadt in sicherer, kompetenter
und vertrauenswürdiger Hand sind, sowohl auf politischer als auch auf
administrativer Ebene. Ich möchte dafür auch den Expertinnen und Experten des
Hauses öffentlich ein ganz herzliches „Dankeschön“ sagen. (Beifall bei der
SPÖ.)
Vorsitzende GRin Renate Winklbauer: Zum
Wort gemeldet ist Herr GR Margulies.
GR Dipl Ing Martin Margulies (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau
Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!
Es wird schon seinen Grund gehabt
haben, warum die beiden angesprochenen Stadträtinnen bei der Danksagung nicht
da waren. Sie haben ja alles dazu getan, sie bestmöglich zu unterstützen! Sie
haben Frau StRin Pittermann die Finanzen gegeben, um Pflegeheime menschenwürdig
auszugestalten. Sie haben ihr den Fonds Soziales Wien mit erheblichen
Finanzmitteln gegeben und umgebaut. Sie haben Frau StRin Kossina massiv
unterstützt, wenn es darum gegangen ist, den Umweltschutzgedanken in den
Vordergrund zu stellen. Mich wundert es nicht, dass beide nicht da sind! Sie
haben alles dafür getan, beide Personen zu desavouieren und eigentlich sollten
Sie sich dafür schämen! Ich
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