Gemeinderat,
17. Sitzung vom 25.06.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 65 von 115
dass Deutschland gegen Südkorea 1 zu: 0 gewonnen
hat.
Meine Damen und Herren! Ein paar grundsätzliche
Bemerkungen zum Inhaltlichen, so es auch in den Debattenbeiträgen überhaupt
wahrnehmbar war.
Natürlich ist diese Kulturpolitik der gegenwärtigen
Stadtregierung und dessen, worum ich mich bemühe, getragen auch davon - und das
soll ja Politik letztlich sein -, grundlegende Weichenstellungen zu treffen und
natürlich auch zu schauen, dass die tägliche Verwaltung gut funktioniert und
das Vertrauen - das ja anders, als es da dargestellt wird, und
selbstverständlich und berechtigterweise nach wie vor vorhanden ist -
weitergeht, aber dass man grundlegende Weichenstellungen trifft.
Wir haben versucht, das zum Beispiel in den beiden
wichtigen Bereichen dieser städtischen Kulturpolitik, nämlich im
Theaterbereich, im Musiktheaterbereich und im Museumsbereich, zu tun. In beiden
Fällen haben wir bereits grundlegende Weichenstellungen getroffen und das ist
nicht, wie GR Salcher sagt, sozusagen etwas, was man halt macht und dann im
Jahr 2007 wird das dann vielleicht relevant, sondern das bedarf erstens einmal
einiger konzeptiver Arbeit, zweitens bedarf es auch einigen - in aller
Bescheidenheit gesagt - Mutes und drittens bedarf es auch ziemlich konkreter
Arbeit, das umzusetzen, damit nicht das passiert, was wir vorher erlebt haben,
dass man Entscheidungen trifft und dann sagt, es ist geschehen und die
Finanzierung passiert halt dann irgendwann einmal nachher. Ich werde
selbstverständlich für die Finanzierung einzustehen haben. Ich werde
selbstverständlich für die Finanzierung Vorschläge zu machen haben und ich
werde selbstverständlich auch daran gemessen werden können. Wir können gerne
bei Gelegenheit darauf zurückkommen.
Diese - und es wurde ja schon erwähnt - grundlegende
Entscheidung, was den Theaterbereich anbelangt, ist eine, die weit über die
theatergrundlegenden Entscheidungen des Bundes und die Ausgliederung der
Bundestheater beispielsweise hinausgeht, weil es inhaltliche Weichenstellungen
sind und weil es darüber hinausgehend noch ein grundsätzliches Bekenntnis
dieser Stadtregierung ist, Kultur auszuweiten, Investitionen in die Kultur auszuweiten
und sich grundlegend zu einer Expansion der Kultur, weil das eine Investition
in die Zukunft ist, zu bekennen. Damit unterscheidet sich Wien massiv von
anderen Städten, insbesondere in den Nachbarländern und auch sonst wo in
Europa. Deshalb, meine ich, ist es gut, dass diese Stadtregierung diese
Entscheidungen getroffen hat und auch dazu steht. (Beifall bei der SPÖ.)
Es ist nicht nur so locker dahergesagt, jetzt mach ma
da ein Opernhaus - diese Idee hat es eh schon längstens gegeben -, sondern es
ist ja auch eine konzeptive Arbeit. Ich sagte schon, man muss sich da überlegen,
was man damit macht und wir haben - und auch das ist ja nicht ganz leicht und
nicht ganz selbstverständlich - dafür auch zwei hervorragende Experten
gewonnen. Eine davon übrigens eine Expertin, weil Sie sagen: Ja, wo habt's ihr
Frauen besetzt? Frau Mag Zechner ist mit Sicherheit eine ausgewiesene Expertin
... (GR Dr Andreas Salcher: In der
Opernfrage? In der Opernfrage?) Na nicht, Herr GR Salcher, in der Opernfrage.
Das kann auch Ihnen nicht entgangen sein, dass Frau Mag Zechner nicht für die
Oper zuständig ist, sondern für den Unterhaltungsbereich. Also werfen Sie nicht
ein "In der Opernfrage". Dafür ist sie keine Expertin,
zugegebenermaßen, aber dafür ist sie ja auch nicht zuständig.
Also wir haben dafür ganz hervorragende Experten gefunden,
die sich damit auseinander setzen und die auch die Konzepte innerhalb der
nächsten Monate entwerfen werden. (GR Dr
Andreas Salcher: Na ja!) Es ist damit etwas gelungen und es wird gelingen,
aber die Grundsatzentscheidung ist ja die, dass wir die großen Bühnen der Stadt
grundlegend anders positionieren und damit aber auch das Kulturangebot der
Stadt ausweiten. Im Grunde sind das eigentlich in der Tat, wie ich meine,
Meilensteine einer Kulturpolitik, die weit über die gegenwärtige Legislaturperiode
hinausreichen. Wenn es uns gelingt, tatsächlich auch diese Umsetzungsschritte
zu machen, und Sie werden laufend darüber Berichte bekommen und ich lade Sie
auch herzlich ein, darüber konstruktive Vorschläge zu machen, dann glaub' ich,
ist das ein wesentlicher Schritt für die Stadt.
Ähnlich, meine Damen und Herren, das Historische Museum. Ich
verstehe und weiß, nachdem es sonst an dieser Kulturpolitik offensichtlich
nicht sehr viel zu kritisieren gibt, dass Sie krampfhaft nach Möglichkeiten
suchen, irgendwo parteipolitische Beeinflussungen oder Einflussnahmen zu suchen
und zu finden. Es wird Ihnen nicht gelingen, weil es sie nicht gibt und schon
gar nicht im Historischen Museum. Das Historische Museum ist ein ganz
transparenter Prozess, den sie als Gemeinderäte und Gemeinderätinnen
mitgetragen haben, mitbestimmt haben, es ist letztendlich auch hier die Ausgliederung
beschlossen worden, es sind auch hier das neue Museumsgesetz und die
Museumsordnung beschlossen worden. Es geht im Grunde, und das ist ja nichts
Böses und ich versteh' ja nicht, warum da alle jetzt aufschreien und sagen: Um
Gottes willen, und ich weiß nicht, die Freiheitlichen sagen, da werden
irgendwelche Rückschritte oder Schritte in der Parteipolitik unternommen. Ich
kann das beim besten Willen nicht sehen. Ich bin gespannt, ob das morgen
irgendwie angesprochen und nachgewiesen werden kann, aber es ist ja nichts
Böses, darüber nachzudenken, genauso wie wir über die Theater nachdenken und
über andere Bereiche in der Kultur, dass man auch über die Zukunft des
Historischen Museums nachdenkt und darüber nachdenkt, wie kann es uns gelingen,
dass wir daraus ein Stadtmuseum der Zukunft machen, das neue Aufgaben auch
wahrnehmen kann, das neue Aufgaben auch wahrnimmt und wie kann man das
organisatorisch, personell und finanziell am besten absichern. Um nichts mehr
und nichts weniger geht es. Wir sind da in der Mitte dieses Prozesses und ich
gehe davon aus, dass wir da sehr bald auch ein grundlegend erneuertes
Stadtmuseum haben werden, das selbstverständlich auch international seinen
Namen
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