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Zukunftsfitte Gumpendorfer Straße

Visualisierung einer begrünten Straße mit breiten Fußwegen, Menschen, einem Auto und einem Bus

Die Gumpendorfer Straße soll umgestaltet werden, um sie zukunftsfit zu machen. 2023 fand dazu eine Bürger*innen-Beteiligung statt. Gemeinsam mit der Abteilung Architektur und Stadtgestaltung (MA 19) waren die Bürger*innen zum Mitmachen eingeladen. Online, per Fragebogen und vor Ort wurden zahlreiche Vorschläge gesammelt.

Erste Ergebnisse für eine zukunftsfitte Gumpendorfer Straße liegen vor. Sie wurden von 25. April bis 24. Mai 2024 in einer Ausstellung vorgestellt.

Zu den Kernpunkten des Gestaltungskonzepts gehören

  • die Bevorrangung des öffentlichen Verkehrs,
  • ein Maximum an Bäumen und
  • die Schaffung einer lebendigen Atmosphäre, die auch in den Seitengassen erlebbar sein soll.
Ich freue mich, das Ergebnis des umfangreichen Bürger*innen-Beteiligungsverfahrens zur Neugestaltung der Gumpendorfer Straße präsentieren zu dürfen. Wir haben Mariahilfer*innen, Schüler*innen, Beschäftigte im Bezirk sowie Unternehmer*innen eingeladen, ihre Ideen und Vorstellungen einzubringen.

Ausblick

Das Konzept aus dem Bürger*innen-Beteiligungsverfahren für die zukunftsfitte Gumpendorfer Straße wird den Fachdienststellen der Stadt Wien übergeben. Sie werden eine Detailplanung für die Umgestaltung ausschreiben und beauftragen. Im Zuge dieser weiteren Planungen werden zum Beispiel die genauen Standorte der Baumpflanzungen, die Gestaltung der "Perlen" oder die Funktion der "Grätzl-Ladezonen" sowie der Nachbarschaftsoasen und noch vieles mehr festgelegt.

Dieser Planungsprozess wird voraussichtlich ein Jahr in Anspruch nehmen. Parallel dazu baut die Fernwärme ihr Netz aus. In dieser Zeit werden die Bürger*innen weiterhin informiert und eingebunden.

Zeitplan

  • 2024: Ausschreibung für die Detailplanung und die weitere Entwicklung der Maßnahmen
  • 2025: Detailplanung der zukunftsfitten Gumpendorfer Straße
  • Herbst 2025: Präsentation der Detailplanung der zukunftsfitten Gumpendorfer Straße
  • Ende 2025/Anfang 2026: Beginn des Ausbaus der Fernwärme und Beginn der ersten Umbauarbeiten

Bisheriger Beteiligungsprozess

Der Bürger*innen-Beteiligungsprozess war das das größte Verfahren dieser Art in Mariahilf. Es startete 2023 und dauerte über 14 Monate. Das Interesse und die Beteiligung der Bürger*innen war groß. In vielen Gesprächen, Workshops und einer Befragung haben die Teilnehmer*innen ihre Anliegen eingebracht und wertvolle Beiträge geliefert. Bezirksvorsteher Markus Rumelhart bedankt sich bei allen, die an diesem Prozess teilgenommen und ihre konstruktive Teilnahme gezeigt haben.

Das Büro PlanSinn begleitete den Prozess.

Online-Befragung, Fragebögen und Vor-Ort-Gespräche

Der große Beteiligungsprozess startete mit einer bezirksweiten Befragung. Zwischen 23. Jänner und 28. Februar 2023 nahmen insgesamt 1.375 Personen online oder per Fragebogen an der Umfrage teil. Etwa 2 Drittel der Teilnehmenden wohnen direkt in oder in der Nachbarschaft der Gumpendorfer Straße. Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden nutzt die Straße täglich. Die "Alltagsexpert*innen" kennen somit die Gumpendorfer Straße sehr gut.

Daneben suchte der Bezirk das persönliche Gespräch. Im März und April 2023 wurde das Gumpi-Standl an verschiedenen Orten an der Gumpendorfer Straße aufgebaut. An 12 Terminen wurden Gespräche mit mehr als 400 Personen geführt.

Die Anregungen, Sorgen und Ideen waren die Grundlagen für die weiteren Phasen der Mitgestaltung.

Umfrage-Ergebnisse im Detail

Die Umfrage zeichnet ein klares Stimmungsbild, in welche Richtung die Zukunft der Gumpendorfer Straße gehen soll: 90 Prozent der Teilnehmenden finden, dass sie "grüner" werden sollte. Eine starke Zustimmung (78 bis 87 Prozent) erhielten die Anliegen für eine "gehfreundlichere", "radfreundlichere", "sicherere", "schattigere" und "kühlere" Gumpendorfer Straße. Das zeigt den Handlungsbedarf im Hinblick auf künftige Aufenthaltsqualität, Mobilitätsfragen und Klima-Anpassung.

Knapp über 50 Prozent der Teilnehmenden haben teilweise sehr bildhafte Zukunftsszenarien ausformuliert, die ebenfalls in diese Richtung gehen. Häufig wurden alltägliche Wege oder Szenen beschrieben, die gleich mehrere der gewünschten Qualitäten vereinen. Die drängendsten und gegenwärtigsten Themenbereiche sind auch hier Mobilität, Aufenthalt und Grünraum.

Oft beschreiben die Szenarien die Verringerung des Durchzugverkehrs- und des ruhenden Verkehrs. Vollkommen autofrei wird die Gumpendorfer Straße in den meisten Fällen nicht gesehen. Es soll sich aber das Gesamtverkehrsaufkommen deutlich reduzieren.

Einige wenige Teilnehmende haben Bedenken, dass es durch die Umgestaltung zu wenige Parkplätze im Straßenraum geben wird, oder sie wünschen sich die Beibehaltung der derzeitigen Verkehrssituation. Teilweise werden Alternativen zur aktuellen Parkplatzsituation beschrieben - etwa Ladezonen oder Haltemöglichkeiten, Garagen, eine Einbahnführung oder einseitiges Parken. Insgesamt ist der Anteil der Menschen, die sich eine autogerechtere Gumpendorfer Straße wünschen verhältnismäßig gering.

Die Szenarien zeichnen auch Bilder von neuen Grünflächen und deutlich mehr Bäumen entlang der Straße. Diese Räume werden als Begegnungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten an heißen Sommertagen beschrieben.

Erste Gestaltungsvorschläge

Im Sommer 2023 hat das Carla Lo Landschaftsarchitekturbüro in Abstimmung mit den Dienststellen der Stadt Wien erste Gestaltungsvorschläge erarbeitet. Diese Vorschläge basieren auf den vorangegangenen Gesprächen und Diskussionen mit den Bürger*innen. Sie wurden von Ende September 2023 an 6 Terminen am "Gumpi-Standl" präsentiert und diskutiert. Daneben gab es bis Ende Oktober eine Feedback-Phase mit Infoständen und einer Ausstellung beim Gumpi-­Standl sowie der Einholung weiterer Meinungen zu den Gestaltungsideen.

Anforderungen an den Beteiligungsprozess

Alle Anliegen und Beiträge werden transparent festgehalten, fachlich überprüft und sachlich diskutiert. Primärer Ansatz ist das "aufsuchende Beteiligungssystem". Menschen werden dort angesprochen, wo sie leben und sich aufhalten.

Der Bezirk legte als Methode ein qualitatives Beteiligungsverfahren fest. Es gewährleistet, dass die konsensuale Lösungs- und Entscheidungsfindung im Fokus steht. Damit auch Personengruppen erreicht werden, die an solchen Prozessen nicht mitmachen, wird ein Mix an Zugängen und Methoden angeboten.

Alle Informationen zum Prozess werden kommuniziert.

Grundlagenforschung: Potentialanalyse 2021

Als Basis für den Bürger*innen-Prozess wurde das "Potential der Straße" analysiert.

Das Verkehrsbüro komobile erhob 2021 die Grundlagen. Das Untersuchungsgebiet umfasste die gesamte Gumpendorfer Straße in einer Länge von 2,4 Kilometern.

Studie zum Herunterladen

Potentialanalyse Gumpendorfer Straße

Zusammenfassung

Mehr als 99 Prozent der Fläche sind verbaut und versiegelt. Der Grünanteil liegt bei 0,2 Prozent. Lediglich 7 Bäume haben eine Meldeadresse auf der Gumpendorfer Straße.

Den Spielraum für gestalterische Maßnahmen gibt der öffentliche Verkehr vor. Die Buslinie 57A ist eine wichtige Querverbindung im Bezirk. Auch für die Buslinie zeigt die Untersuchung Möglichkeiten auf, die Verbesserungen für die Fahrgäste bringen. Große Chancen für gestalterische Maßnahmen werden in den Kreuzungsbereichen und auf den Plätzen entlang der Gumpendorfer Straße gesehen.

Parken auf der Gumpendorfer Straße

  • Pkw:
    • Summe der öffentlichen Stellplätze: 348
    • Summe der Stellplätze in Ladezonen: 44
    • Sonderparkplätze (Behinderten-Parkplätze, Botschaften, Elektroladestellen und Ähnliches): 7
    • Anwohner*innen-Parkplätze: 0
  • Fahrrad und Motorrad:
    • Summe der Fahrradabstellplätze: 114
    • Summe der Motorradabstellplätze (März bis Oktober): 19
    • Summe der Mopedsharing-Stellplätze: 0

Flächenverteilung auf der Gumpendorfer Straße

  • Fahrbahn: 50,9 %
  • Gehsteig: 33,0 %
  • Parkplatz: 10,8 %
  • Schutzweg: 4,5 %
  • Grünfläche: 0,2 %
  • Sonstiges (Straßenmobiliar, Verkehrsinsel, Wände, Mauern, et cetera): 0,6%

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