Starkes Bewusstsein für Fair Pay in der Wiener Kulturförderpolitik

Eine Evaluation untersucht die Wirksamkeit der gesetzten Maßnahmen der Kulturabteilung für eine angemessene Entlohnung von Kulturarbeit zwischen 2018 und 2021.

Die Kulturabteilung (MA 7) bekennt sich klar zu den Grundsätzen von Fair Pay. Zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Künstler*innen gehört jedoch das kontinuierliche Arbeiten an dessen Umsetzung. Forderungen nach fairer Bezahlung für Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen sind in den vergangenen Jahren ins Zentrum der kulturpolitischen Diskussion in Österreich gerückt.

Um zu untersuchen, inwiefern die in den letzten Jahren gesetzten Maßnahmen der Kulturabteilung für eine angemessene Entlohnung von Kulturarbeit Wirkung zeigen, wurde eine Evaluation beauftragt. Evaluiert wurde der Zeitraum zwischen 2018 und 2021.

Budget-Erhöhungen helfen Freier Szene

Die Evaluation kam zu dem Ergebnis, dass in der Wiener Kulturförderpolitik mit Hinblick auf Fair Pay derzeit mehrere positive Trends zu erkennen sind. So gab es Budget-Erhöhungen in Bereichen, die vor allem die Freie Szene betreffen. Diese Steigerungen wirken sich auch auf Einzelkünstler*innen und Gruppen aus.

Zusätzlich sind die einzelnen Förderbudgets der Kulturabteilung für Projekte und Jahrestätigkeiten gestiegen, was zu fairen Arbeitsbedingungen und angemessener Entlohnung beiträgt.

Positiver Effekt von Arbeitsstipendien

Außerdem lässt sich ein stärkerer Fokus der Kulturpolitik auf die Förderung künstlerischer Arbeit beobachten. Die Einführung der Arbeitsstipendien in den Bereichen Theater, Tanz/Performance, Komposition, Dramatik, Literatur, Film und Bildende Kunst/Medienkunst wirkt sich positiv auf die Arbeits- und Lebenssituation von Künstler*innen aus.

Durch die Entwicklung neuer räumlicher Infrastrukturen ist es außerdem gelungen, den künstlerischen Prozess und die Ressourcen, die dafür notwendig sind, zu unterstützen. Dies trägt stark zu einer Entprekarisierung der Arbeitsbedingungen für Künstler*innen bei.

Vor allem vor dem Hintergrund der aktuellen Krisenzeiten sind diese Maßnahmen als wichtige kulturpolitische Ansätze zu verstehen. Sie zielen auf Unterstützung derjenigen, die als freie Künstler*innen am stärksten von Unsicherheiten betroffen sind.

Bewusstseinsbildung für faire Bezahlung

Die Wichtigkeit von Fair Pay ist in den letzten Jahren erkennbar ins Bewusstsein der Fördergeber*innen gerückt. Die Mitglieder der unterschiedlichen Förderbeiräte sind durch die Kulturabteilung der Stadt Wien dazu aufgerufen, Fair Pay in der Formulierung ihrer Förderempfehlungen zu beachten.

Auch wissen Künstler*innen inzwischen besser um ihre Honorar-Ansprüche Bescheid und vertreten diese deutlicher gegenüber Auftraggeber*innen.

Evaluation herunterladen (300 KB PDF)

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Kultur
Kontaktformular