Wiener Sportstätten-Entwicklungsplan "Sport.Wien.2030"
Im Oktober 2020 hat die Stadt Wien ein umfangreiches Investitionsprogramm zur Modernisierung und zum Ausbau ihrer Sportstätten ins Leben gerufen. Im Rahmen des ambitionierten Sportstätten-Entwicklungsplans werden in den kommenden Jahren rund 400 Millionen Euro bereitgestellt.
Ziel ist es, bestehende Anlagen zu sanieren und neue, moderne Sportstätten zu errichten. Auch Garderobengebäude und Spielfelder werden saniert oder neu gebaut. Ein besonderer Fokus liegt auf der Erneuerung von Flutlichtanlagen, wobei energiesparende Technologien im Vordergrund stehen.
Ressourcen-schonende Erneuerung
Der Sportstätten-Entwicklungsplan setzt konsequent auf ökologische und energetische Innovationen. Dabei werden Maßnahmen wie der Verzicht auf Gas ("Raus aus Gas"), die Nutzung von Abwärme, Verschattung, Gebäudedämmung und Klimaaktiv-Zertifizierungen in allen Projekten integriert. Sport und Klimaschutz gehen somit Hand in Hand.
Ernst-Happel-Stadion wird zum Energiekraftwerk
Auch das Ernst-Happel-Stadion wird im Zuge des Projekts nachhaltig modernisiert. Mit einer neuen Fotovoltaik-Anlage und der Nutzung von Wärme aus Erdsonden wird das Stadion künftig energieautark betrieben. Zudem wird das Trainingsgelände des Stadions optimiert, um höchsten Standards zu genügen.
Ernst-Happel-Stadion wird zum Energiekraftwerk
Vereinssportanlagen: Modernisierung und Ausbau schreitet voran
In einer 1. Phase von 2022 bis 2024 wurden 24 Vereinssportanlagen sowie 3 Rundsporthallen technisch und ökologisch auf den neuesten Stand gebracht. Bis 2026 werden in der 2. Phase 29 weitere Sportanlagen folgen.
Sportstätten-Entwicklungsplan (5,7 MB PDF)
Sportanlage Kinkplatz - Startschuss für Phase 2
Die 2. Phase startete mit der Sportanlage am Kinkplatz 24 im 14. Bezirk, wo der Verein Austria XIII beheimatet ist. Die Anlage erhält ein neues Funktionsgebäude und die Flutlichtanlage wird auf moderne LED-Technologie umgestellt.
Neben dem Neubau von Funktionsgebäuden und der Umrüstung von Flutlichtanlagen stehen auf den weiteren Sportanlagen unter anderem die Erneuerung von Kunstrasen sowie diverse Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen auf dem Plan.
Umgesetzte Projekte
Ein kleiner Auszug aus den erfolgreich umgesetzten Projekten:
Sportplatz Krottenbacher Alm fertig
Der Sportplatz Krottenbachstraße 53 - die Heimstätte des Fußballvereins Fortuna 05 - wurde mit einem Neubau komplettiert. 2023 wurde das neue Funktionsgebäude fertiggestellt und im September feierlich eröffnet.
Das alte Gebäude wurde abgetragen und durch einen nachhaltigen Bau ersetzt, der vom Klimaschutzministerium mit der klimaaktiv-Auszeichnung Silber zertifiziert wurde.
Modulare Bauweise
Damit kostengünstig und effizient gebaut werden konnte, wurden einzelne Räume als Fertigteile in modularer Bauweise im Werk hergestellt. Leitungen, Verkabelungen und Fliesenflächen wurden in Holzmodulbauweise vormontiert.
Ökologisch und nachhaltig
Die Fassade wurde teilweise aus Lärchenholz und als Wärmedämmverbundsystem ausgestaltet, um eine möglichst hohe Dämmwirkung zu erzielen. Die LED-Beleuchtung ist energieeffizient, die Dachbegrünung gleicht Temperaturunterschiede aus und bietet Lebensraum für Fauna und Flora.
Kunstrasenplatz Kendlerstraße 42
Im August 2022 wurde ein neuer Kunstrasenplatz in der Kendlerstraße 42 in Ottakring verlegt, der Heimat des SV Dinamo Helfort.
Umgesetzt wird das Sanierungsprogramm von der WIP Wiener Infrastruktur Projekt GmbH, einem Unternehmen der Wien Holding-Tochter WSE Wiener Standortentwicklung GmbH, im Auftrag der Abteilung Sport Wien (MA 51).
Kunstrasen ohne Kunststoff
Auch bei der Verlegung der Kunstrasenplätze geht die Stadt Wien neue Wege. Anders als international üblich kommen keine kunststoffhaltigen Verfüllungsmaterialien zum Einsatz, sondern Kork- oder Sandverfüllungen. Dazu werden gezielt ökologische Begleitmaßnahmen wie der Einbau von Rigolen und Wasserspeicheranlagen umgesetzt.
Kunstrasenplätze bringen eine höchstmögliche Bespielbarkeit bzw. Auslastung und stellen optimale Trainings- und Wettkampfbedingungen sicher.
Weitere Projekte
- Sport Arena Wien
- Stadion Wiener Sport-Club
- Leichtathletik-Halle Wienerberg
- Sporthalle Kagran
- Sporthalle Atzgersdorf
- Sporthalle Simmering
Gut erreichbare und leistbare Sportangebote für alle
Der Sportstätten-Entwicklungsplan umfasst konkrete Projekte und definiert die Grundsätze der Wiener Sportpolitik. Alle Wiener*innen sollen die Möglichkeit zu sportlicher Betätigung haben, unabhängig von Geschlecht, Einkommen, Herkunft oder Alter.
Sportanlagen sollen gut erreichbar, leistbar und Sportaktivitäten für alle Zielgruppen bieten:
- Gut erreichbar: Die Sportanlagen sollen auch künftig gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar sein.
- Leistbar: Sportanlagen werden zu günstigen Konditionen an die Wiener Vereine vergeben, an Sportler*innen vermietet oder kostenlos zugänglich gemacht. Mit dem Investitionsprogramm in die Infrastruktur werden Zugang, Leistbarkeit und hohe Qualität langfristig gesichert.
- Sportangebote für alle: Kinder- und Jugendsport, eigene Angebote für Frauen sowie Senior*innen, Behindertensport, integrative Sportprojekte, Vereinssport oder selbstorganisierte Sportaktivitäten - die Angebote der Sportstätten sollen künftig noch stärker entsprechend der Zielgruppen weiterentwickelt werden.
Intensive Vorbereitung mit Vereinen und Verbänden
Die Sanierungsoffensive der Stadt ist das Ergebnis einer intensiven Erhebung im Vorfeld. Befragt wurden mehr als 70 Wiener Fachverbänden und ihre Vereine sowie zahlreichen Expert*innen. Gemeinsam mit allen politischen Fraktionen im Landessportrat wurde die Basis für das Programm geschaffen.
Weiterführende Informationen
Stadt Wien | Sport Wien
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