Resolution gegen Seilbahnprojekt

Rechtlich scheinen die Weichen für den Bau beziehungsweise Betrieb einer Seilbahn auf den Kahlenberg gestellt zu sein. In Floridsdorf stößt das Projekt jedoch auf Widerstand.

Deshalb hat die Bezirksvertretung Floridsdorf in ihrer Sitzung am 12. April 2023 mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grüne, IWB, Team HC Strache und Bierpartei eine parteienübergreifende Resolution gegen das Seilbahnprojekt verabschiedet.

Kritik am Projekt

Bereits 2020 hat ein privater Betreiber um eine Konzession für den Bau einer Seilbahn von Floridsdorf über Döbling auf den Kahlenberg angesucht. Dies wurde damals von der zuständigen Verkehrsministerin abgelehnt.

2022 hat der Bundesverwaltungsgerichtshof diese Entscheidung gekippt. Die Projektbetreiber haben dem Vernehmen nach bereits Vermessungsarbeiten in Auftrag gegeben.

In Floridsdorf stößt das Projekt damals wie heute auf Widerstand. Kritiker*innen meinen, dass durch die geplante Trassenführung auf der Floridsdorfer Seite dieses Projektes hauptsächlich Anrainer*innen der Schwarzlackenau betroffen wären.

Das zu erwartende, zusätzliche Verkehrsaufkommen ist nicht zu unterschätzen und würde das Gebiet um die Jedleseer Au vermutlich massiv beeinträchtigen. Durch diese Tourist*innen-Attraktion würde auch die Wohnqualität sehr stark eingeschränkt.

Beschluss der Bezirksvorstehung

Dennoch möchte Bezirksvorsteher Georg Papai dem Projekt die Möglichkeit zu einer Präsentation in der Bezirksentwicklungskommission geben, denn dies sei ein Gebot der Fairness.

Mit dem Beschluss der Resolution gegen eine Seilbahn nimmt die Bezirksvertretung die Bedenken in der Bevölkerung ernst: "Diese gemeinsame Willenskundgebung ist jedenfalls ein starkes Zeichen, dass wir dieses Projekt in Floridsdorf nicht haben wollen", betont der Bezirksvorsteher.

Unterschriftenliste gegen das Projekt

Im Mai 2023 hat Bezirksvorsteher Georg Papai eine Unterschriftenliste gegen das Projekt gestartet. Ende Juni wurden im Rahmen einer Gasthaussprechstunde von Siedlervertreter*innen aus der Schwarzlackenau und Jedlesee über 1.500 Unterschriften gegen die Seilbahn an den Bezirksvorsteher übergeben.