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Matteo Obernosterer "Alsergründer sind Allesergründer"

Gewinner*innen-Text Literaturpreis Alsergrund 2025

Alsergrunder sind Allesergründer

Ich stehe vorm Franz-Josefs-Bahnhof, vorm Eingang ins Junkfood-Paradise unter dem gelben M und das nachmittägliche Sonnenlicht, das sich durch die Gebäude durchbahnt, um den Fußgängerinnen und ihren Hündinnen einen Schatten zu schenken, wird immer schmäler, wie ein guter Hartkäse, von dem sich Alle am Frühstückstisch eine Scheibe abschneiden wollen.
"Ich muss mitwandern." Sobald ich nicht mehr in Licht getränkt bin und ich meine Augen, ohne direkt geblendet zu werden, öffnen kann, muss ich nachrücken, meinen gelben Rucksack, den ich zeitweise am Boden abgestellt habe, umsetzen und weiter ins Licht treten. Dieses Spiel wiederholt sich einige Male, bis ich neben einem jungen Mann zu stehen komme. Er ist gänzlich in Braun gekleidet und es erübrigt sich mir die Frage, welche seine Lieblingsfarbe ist. Mit einer Stimme am anderen Ende der Leitung geht er ein paar Schritte hin und her, während er eine Zigarre raucht und dabei so aussieht, als wäre das ganz normal für ihn. Ich vergesse immer wieder, dass auch junge Männer in meinem Alter diesen Geschmack mögen.
Ich höre heraus, dass er Italienisch spricht und weil ich schon lange kein Italienisch mehr gesprochen habe, spreche ich ihn an.
"Scusa, ma sei anche tu di questa parte della città?
Hey, wohnst du auch hier in der Gegend?"
"No, sono solo qua per vacanze.
Nein ich bin nur auf Urlaub hier."
Wir reden ein bisschen über Wien und ich frage auch, wie ein höflicher Fremder, was er so gesehen hat von der Stadt. Doch es dauert keine fünf Minuten, da erzählt er mir von Italien.
"Wien ist ganz schön, aber Italien hat einfach Alles. Die Kleidung, der Stil, die Sonne, bei uns kann man gerade kurze T-Shirts tragen!" , sprüht er mich voller Begeisterung an.
Am selben Abend spielen meine Mitbewohner, weil sie sich auf eine Party freuen, ein Lied über die Musikboxen im Wohnzimmer und singen mit: "Wo bist du mein Sonnenlicht? Ich suche dich und vermisse dich."1
Ich bin noch nicht so in Partystimmung. Bin im Zimmer und surfe durch das Internet bis nach "Wien Geschichte Wiki". Ich will wissen, warum die Porzellangasse "Porzellangasse" heißt. Zwar weiß ich, dass die Frage nicht mit anderen Fragen mithalten kann, wie zum Beispiel: "Wann gibt es das erste Dorf auf dem Mond und gibt es dort oben dann auch eine Trafik?" Oder "Wie viele Unterhosen hat David Beckham zuhause?" Oder "Kocht Beyonce ihr Essen selbst?"
Ja, die Porzellangasse wird ihren Namen wahrscheinlich nicht von einem berühmten Zirkus- Dompteur bekommen haben und vielleicht auch nicht von einer Bier-Brauerei, sondern - Okay - einer Porzellan-Fabrik. Aber wo ist sie nur? Schließlich erstreckte sich die Fabrik um 1721 von der heutigen Porzellangasse 51 bis zum heutigen Julius Tandler Platz, wo in den kalten Wintermonaten der Maroni-Verkäufer seine leeren Hände aneinander reibt. Ich wusste nicht, dass jene Porzellanfabrik zeitweise die zweitgrößte in Europa war und für den kaiserlichen Hof ein ganzes Porzellan-Zimmer hergestellt hat, was man heute im MAK, dem Museum für Angewandte Kunst, begutneunten kann.
Die Porzellangasse ist für mich in jedem Sinn eine Straße, wo der Zufall sein Glück verteilt, wie die engagierten Augustin -Mitarbeiter:innen ihre Zeitschriften. An einem Sommertag, so kam es, fuhr ich mit dem Fahrrad nach Hause: vom Votivpark hinaus auf die Schwarzspanierstraße und bei Grün direkt hinunter in die Berggasse. Jedes Mal, wenn mein Rad und ich sich dem Gefälle dieser Straße hingeben und schneller und schneller werden, denke ich daran, wie die Moustache eines Schauspielers einmal zu mir gesagt hat: "Das ist das San-Francisco von Wien." Weil die Straße auf einmal so steil wird.
Jedenfalls fahre ich die Berggasse weiter entlang, vorbei am Rebhuhn, wo ich schon seit ein paar Jahren "das nächste Mal hingehen will" und beuge mich hinein in die Porzellangasse, wo sich erst leise, dann immer konkreter, weicher Jazz in meine Ohren kuschelt. Ich schaue verwundert auf und suche die spendable Quelle, die die Gasse gerade so sanft in Musik tränkt. Da ist es! Da kommt es her! Aus den offen-einladenden Türen des Hummus-Heaven "The Hummus Workshop". Natürlich kehre ich ein.
In der ersten Reihe vor den Musikern ist noch ein Stuhl frei. Der Kellner ist ein begnadeter Sänger und sitzt samt Schürze zur Hälfte an einem der Barhocker, mit einem Fuß dem Boden verbunden. Mit geschlossenen Augen fliegt er gesanglich zum Mond, wo er Frank Sinatra trifft und mit ihm einen Jack Daniel’s Whiskey hebt. Im Überblick auf den Planet Erde ist das Restaurant, in dem er zeitweise arbeitet, gar nicht zu sehen. Für die Dauer des Liedes gibt es für ihn keine Pflichten mehr, auch für uns Zuhörer:innen nicht. Ich halte das Glas am dünnen Stiel und zeichne langsam Kreise in den Tisch, wodurch sich ein Viertel Rot in Bewegung setzt und eine Welle schlägt, die die Innenseite des Glases mit leichten Rändern verziert, wie das Meer den Strand, an dem ich schon als Kind Sandburgen gebaut habe. Warum nicht, denke ich, und beginne in mein treues Notizbuch zu zeichnen. Das Parfum, es war mehr eine Parfum-Probe, hatte ich an diesem Tag in meinem Zimmer wiedergefunden und zur Abwechslung auf mein linkes Handgelenk gesprüht. Danach die Handgelenke aneinander gerieben und zum Abschluss beide Handgelenke an den Hals gelegt und noch einmal einmassiert. Wie ich also zeichne, zeichnet sich der Geruch meiner Handgelenke in die Nase der Dame, die mir gegenübersitzt und ist von nun an untrennbar mit den gespielten Akkorden des Pianisten verbunden. Applaus für den Kellner. Nur die zweite Kellnerin applaudiert nicht. Sie hält sieben Teller in der rechten und zwölf Gläser in der linken Hand und stolpert fast über die Handtasche einer berühmten Persönlichkeit und lässt fast die ent-hummus-ierten Teller auf den Boden klirren, was fast zum Einsatz des Drummers passt und dadurch in der gesamten Menge untergeht, wie ein performativer Fehler der Schauspieler auf der Theaterbühne. Niemand hätte es also gemerkt, so wie Niemand gemerkt hat, dass auch sie eine tolle Stimme hat und zuhause vorm Spiegel sogar zu Liedern von Sarah Vaughan singt, einer amerikanischen Jazz- Legende. Wie wäre es also, wenn man sie auch einmal mit "Jazz-Legende" ansprechen würde, nur dazu müsste es erst einmal kommen und wie sollte es funktionieren, wenn sie als alleinerziehende Mutter zwei, in manchen Wochen, drei Jobs machen muss und im SPAR-Gourmet nichts weiter einkauft als Instant-Noodles. "Gern geschehen" sagt sie mit einem unaufwändig aufgesetzten Lächeln zu der Dame, die mir gegenübersitzt und nimmt ihr leeres Soda-Zitron mit, tauscht es gegen ein Rotweinglas, woraufhin die Dame und ich gleichzeitig unsere Gläser und unsere
Augenbrauen heben, in gegenseitiger Anerkennung darüber, dass wir beide heute im Alleingang den Weg zum Jazz gefunden haben.
Am Heimweg durch die Porzellangasse fällt mein Blick wieder einmal auf den Franz Josefs Bahnhof. Ganz oben hat man große, weiße Buchstaben aneinandergereiht, die das Wort "francis" ergeben. Wie eine Krone sitzt "francis" auf dem Kopf des Gebäudes und schaut herunter auf die Straßen, auf denen lautlose Mopeds und pinke, viereckige Rucksäcke die Stadt vor der individuellen Hungersnot befreien. Was ich anfangs, einfach ohne es zu recherchieren, geglaubt hatte, war, dass es ein Name eines Sponsors wäre und bald würden weitere auf die Fassade des Gebäudes geklatscht werden, wie Sticker an die Wände des WC im Café Luxor. Nach kurzem Recherchieren jedoch, weiß ich, dass es sich schlichtweg um den Namen des Bauprojektes beziehungsweise des entstehenden Gebäudekomplexes handle. Ändert leider nichts daran, dass ich immer wenn ich es sehe, an Francis Bacon denken muss, den in Irland geborenen britischen Maler. Ich frage mich, wie er das Gebäude gemalt oder neu gestaltet hätte. Mit einem Einkaufssack in der Hand spaziere ich nach Hause. Ich freue mich, weil: die neue Hose, die ich mir gekauft habe, wird mich in neue Form bringen, wird mich wieder da stehen lassen, wie einen Pokal! Diese Hose ist die beste von Allen Hosen. Sie ist der Lamborghini unter den Hosen! Die Leute in der U-Bahn werden mich wieder anerkennen und bei Bestellungen im Café werde ich ein Schokokeks dazugeschenkt bekommen, wegen meiner Hose. Womöglich werden Autofahrer:innen beim Anblick meiner Hose erstarren und vor lauter Staunen vergessen, dass es längst Grün geworden ist. Hup-Geräusche werden in der ganzen Stadt zu hören sein, wenn mich meine Hose gerade über die Streifen eines Zebras trägt. Heute bin es ich, der die Hose ausnahmsweise tragen darf. Mit dem Einkaufssack in der Hand komme ich nach Hause in die WG.
Unsere Altbauwohnung hat eine Küche - von der aus ein schmaler Gang ins Wohnzimmer leitet, wo Gäste, die zum ersten Mal da sind, zu sagen pflegen: "Wow, was für eine schöne Pflanze!" Und direkt danach: "…und so große Fenster!!", bevor sie vor eben diesen stehen bleiben und hinausschauen und: eine Baustelle sehen, NUR dass diese Baustelle keine geringere ist als der Franz-Josefs-Bahnhof höchst-persönlich! Ich würde lügen, würde ich sagen, dass ich Nicht manchmal mit meiner Lieblingskaffeetasse, die braune, bei der der Henkel abgebrochen ist, vor den hohen Fenstern stehe und hinaus auf das für immer im Wandel stehende Bahnhofsgebäude schaue, vor dessen Eingang sich allerlei bewegt und zusammenfügt.
Da sehe ich schon denselben Bauarbeiter-Praktikanten, der meistens mittwochs in roten Schuhen vor mir an der Kassa beim BILLA steht und sechs Semmeln aufs Förderband aufreiht, als wären es die Startpositionen bei der Formel 1. Wenn die Verkäuferin die jungen Semmeln dann scannt und in die Verpackungszone kullern lässt, denkt der junge Praktikant an die Lottozahlen, die im Bälle- Bad im Fernsehen im 6er Lotto auf ORF 2 ermittelt werden. Ich wünsche ihm auf diesem Wege viel Glück!

Von Allen Notlösungen ist der BILLA meine Liebste. Ich genieße die Möglichkeit bis 22 Uhr einer spontanen Lust nachzugehen und auch sonntags meinen Konsum zu stärken, sehr! Mit einer Playlist aus klassischen Klavierstücken von Ravel und Chopin gehe ich durch die Menschenmassen und sage "Pardon!", wenn ich jemanden gerade aus Platzmangel an der Schulter streife oder mich, wie bei einem Konzert, ein paar Meter weiter schlängeln will. Überhaupt versuche ich zurzeit, mich dem Französischen anzunähern, da ich auf Gehwegen im Servitenviertel manchmal aus Dialogen, welche nichts mit mir zu tun haben, ein-zwei französische Wörter herausgehört habe. Ich möchte mich zumindest unterhalten können, falls Jemand einmal eine Frage hat und sie auf Französisch an mich richtet!
So bereitet mich der Neunte Bezirk auf Alle möglichen Lebenssituationen vor. Wenn ich zum Beispiel gerade wieder einmal dabei bin, mein Zuspätkommen zu forcieren und genau in dem Moment, in dem ich das Haus verlasse, sehe, wie der D-Wagen schon an der FJB-Haltestelle steht, setze ich an zum Sprint und renne gleich zur nächsten Haltestelle, wissend, es NUR SO schaffen zu können. Selbst überrascht von der plötzlichen Bewegungsexplosion pocht mein Herz und fühlt sich erinnert ans Fangen-Spiel im Kindergarten. Ich stoße meine Beine in den Asphalt und mein langer Mantel flattert verspielt, wie die Ohren eines Hundes, der seinen Kopf aus dem fahrenden Auto-Fenster streckt. Da überholt mich der D-Wagen geschmeidig und auch geschmeichelt über die leichte Herausforderung. Während ich atme wie ein Raucher im vierten Stock ohne Lift, frage ich mich, ob der Schaffner oder die Schaffnerin weiß, dass ich FÜR SIE laufe! Ich sehe die lange Strecke noch vor mir, und ein paar Passagiere steigen schon ein. Die Türen schließen sich…In allerletzter Sekunde drücke ich den in dieser Situation wichtigsten Knopf meines Lebens und hoffe nichts mehr, als dass sich der Vorhang öffnet.
Ein Wunder lässt mich eintreten und der ganze Waggon applaudiert. Eine Reporterin und ein Kamerateam begrüßen mich freundlich und ich bekomme einen Blumenstrauß überreicht. Ich habe leider keine Hand frei, weil ich noch immer meine Hosenbeine nach oben halten muss, da ich meine neue Hose zum ersten Mal trage und sie mir doch ein Stückchen zu weit ist. Ich schenke den Blumenstrauß dem Schaffner, der sofort daraufhin seinen guten alten Freund Wolfgang Ambros anruft und ins Telefon schreit: "Wolfi, Heast i hob a neies Schaffnerlos!"
Die Nacht war ruhig, wie stehen gelassene Gläser nach dem Abendessen. Oliver und ich waren einen Film im Kino und haben uns für eineinhalb Stunden wiedergefunden. Ganz aufgerührt und voller Emotionen gehen wir vom Votivkino los und teilen unsere Filmerfahrung miteinander. Jeder für sich projiziert die eben gerade gesehenen Bilder vor sein inneres Auge. Noch sind die Bilder frisch, wie der Nachgeschmack von belgischem Bier. Es sprudelt aus uns heraus und wir werfen uns auf die gegenseitige Meinung wie Kinder ins Schwimmbecken / auf Pommes. Ich habe längst meine Beine vergessen, die mich selbstständig nach vorne tragen. Auch Oliver denkt nicht an seine Beine. Er denkt an die Parkbank, an der wir gerade vorbeigegangen sind und wie sehr sie der Parkbank im Film ähnelte. Und er denkt daran, dass er damals an dem einen Herbsttag genau dasselbe gesagt hat, wie die Hauptfigur in der einen Szene im Film. Er schaut auf seinen Weg zurück, wie auf das Protokoll der einzelnen Schachzüge im Finale um die Weltmeisterschaft.
Jeden Tag liegt etwas auf dem Spiel.
Aber das Spiel muss man wieder und wieder erlernen. Die Regeln wurden nie richtig erklärt und ändern sich andauernd. Eine verdächtige Konstante ist der Wechsel von Tag auf Nacht und nicht einmal dieser lässt sich ausnahmslos erkennbar definieren.
Für den jungen Bauarbeiter-Praktikanten mit den roten Schuhen bedeutet das Leben auf der Zugfahrt nach Hause: eine Packung Kirschförmige Haribo, dazu die Zeichentrickserie "Rick and Morty" am Handy streamen; wenn der Magen ganz und wirklich ganz verklebt ist: ein Snus unter die Oberlippe schieben, weiter zurücklehnen und die Hand, die gerade nicht das Handy halten muss, zum Stützen der Stirn abbiegen, um in eingerasteter Position nur noch Pupillen von links nach rechts rutschen lassen zu müssen.
Währenddessen liegt der zu einem Haufen zusammengeschobene Weihnachts-Nachgeschmack, in sich gekehrt, vor den Radständern des Denn’s BioMarkt und ist zum beliebten Zwischenstopp für Hundeleinen und ihre Züglinge geworden. Zufrieden heben sie ihr Bein, zufrieden rümpft sich auch die Nase am anderen Ende der Leine. Dankbar gehen sie ab, im Diminuendo der abfallenden Tannenbaumnadeln.

Vorm Spar, wo zwei kleine Zipfelmützen in meiner Hüfthöhe an mir vorbeistapfen und versuchen, den langen Jute-Beutel auf den kleinen Schultern zurechtzurücken, damit er nicht die ganze Zeit hinunterrutscht, erinnere ich mich, dass ich letzte Nacht von einem Feldhasen geträumt habe. Er ist zehn, zwanzig Meter vor mir aus einem Gebüsch gesprungen, hinein in eine schneebedeckte Wiese. Ohne mich zu bemerken, ist er flink durch den Schnee gehoppelt. Im Weitergehen denke ich mir, wie selten ich in meinem Leben tatsächlich einen Feldhasen gesehen habe. Da werde ich plötzlich, ohne eine leise Vorahnung, aus heiterem Himmel glücklich. Vielleicht weil ich endlich die Sonnenseite des Donaukanals erreicht habe oder weil die Topfengolatsche doch mehr als nur notwendig gewesen ist. Übrigens, dass Menschen in ihrer Freizeit Laufen gehen, stört mich keineswegs. Ich kann es zwar nicht ganz nachvollziehen, aber wenn man sich schon so ein sportliches Oberteil gekauft hat, mit einem eigenen Netz-Fach fürs Handy, welches dann im Laufschritt vor lauter Spaß im Rücken auf und ab baumelt, freut man sich bestimmt, zuhause angekommen, über die dazu gewonnenen Schritte und die Benachrichtigung der Running-App, die einem mit einer kleinen Belohnungs-Melodie sagt: Weiter so!
Damit es auch wirklich passiert ist, stellt einem die App sicher eine schöne Statistik zusammen, die man in wenigen Steps auf Social Media teilen kann, woraufhin die Arbeitskollegen ein besseres Bild von einem bekommen und im besten Fall in anderen Freundesgruppen positiv über einen reden und sowas sagen wie: Ja, der nutzt seine Zeit!
Ich überlege mir grade mit dem Laufen anzufangen, aber das Internet sagt leider es ist ein schlechter Zeitpunkt, denn die professionelle Traumdeutung für "Hase" lautet: ‚eine furchtbare Zeit steht Ihnen bevor‘. Gut zu wissen, denke ich und nehme den letzten Bissen meiner Golatsche, unwissend, dass ich falsch gelesen habe und in der Deutung eigentlich "fruchtbar" steht…
"Eppa" sagt der Straßenmusiker, als er seine schwere Tasche von der Schulter lässt. Kaum ist alles abgeladen, streckt er sich lange, als sei er gerade zu Fuß aus Hietzing bis hier her, zur Siemens-Nixdorf-Brücke gegangen. Ein kleines Kind fragt eine große Mutter, ob die Brücke auch ohne Geländer halten würde und dreht sich noch einmal zum Straßenmusiker um, weil dieser einen knall-türkisen Hocker aus seiner Tasche hebt und routiniert aufklappt. Ich muss rückwärtsgehen, um diese Bilder zu sehen und ich sage euch: auf einer Brücke rückwärtsgehen aktiviert Adrenalin! Sein erstes Lied ist von Bob Dylan. Das erkennen auch die zwei Freundinnen. Hand in Hand, im langsamen Wochenend-Schritt überqueren sie die Brücke "…and the times they are a-changin'…"

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Fußnoten

  1. (Es ist ein Remix von DJ YARAK, falls Jemand von euch heute noch auf eine Party geht.)