Gartenrotschwanz
Der Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) wird durch das Wiener Naturschutzgesetz beziehungsweise durch die Verordnung zum Naturschutzgesetz als prioritär bedeutend und streng geschützte Art ausgewiesen. Der Lebensraum des Gartenrotschwanzes ist im gesamten Stadtgebiet geschützt.
Vogel des Jahres 2011
Mit der Wahl zum Vogel des Jahres wollen die Naturschutzverbände und die Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) den Gartenrotschwanz in das Rampenlicht der Öffentlichkeit rücken und auf seine Lebensraumbedingungen und Lebensweise aufmerksam machen.
Gartenrotschwanz - kleiner Vogel mit großen Aussichten
Kurzcharakteristik
Die Körperlänge des Gartenrotschwanzes beträgt 14 Zentimeter. Zum Vergleich: Das ist ein bisschen kleiner als ein Haussperling. Seine Flügelspannweite beträgt 21 bis 25 Zentimeter. Das Männchen ist an seiner rostroten Brust zu erkennen. Das Weibchen ist unscheinbarer gefärbt und sehr leicht mit dem in Wien viel häufigeren Hausrotschwanz zu verwechseln.
Er ist ursprünglich ein Bewohner lückenhafter und offener Altholzbestände, wie zum Beispiel Weiden, Streuobstwiesen oder Parks. Seit 1950 ist ein Bestandsrückgang aufgrund von Habitat-Verlusten (Rückgang von Altholzbeständen, Intensivierung der Landwirtschaft und so weiter) und Trockenperioden in den Überwinterungsgebieten zu verzeichnen. Der Gartenrotschwanz verbringt nur das Sommerhalbjahr in Österreich. Ab April kommt er aus seinem Überwinterungsgebiet in Afrika südlich der Sahara nach Österreich. Im September fliegt er wieder zurück.
Verbreitung der Reviere im Wiener Stadtgebiet
In Wien kommt der Gartenrotschwanz im Grüngürtel der Außenbezirke, in den Weinbaugebieten in Sievering, Grinzing und am Fuße des Bisambergs vor. In den Auwaldgebieten der Donau wie Prater und Lobau und an der Alten Donau brütet er ebenfalls. Im Rahmen einer Untersuchung ergibt sich für Wien ein Brutbestand von 220 bis 265 Brutpaaren.
Brutplätze des Gartenrotschwanzes im Stadtplan "Wien Umweltgut"
Bevorzugte Habitatausstattung
- Obstbaumwiesen in näherem Umkreis
- alte Einzelbäume mit ausgeprägter Krone
- Obst- und Walnussbäumen
- Einzelbüsche und gestuften Buschgruppen
- Warten, von den aus der Gartenrotschwanz das Gelände gut überblicken kann (zum Beispiel junge, bis 2 Meter hohe Bäume)
- Gebäude mit zahlreichen Brutmöglichkeiten
- hoher Grünflächenanteil
Schutzmaßnahmen
Erhaltung alter Obstbäume und Neupflanzung von Obstbäumen. Keine Intensivierung der Rasenpflege in Gärten und öffentlichen Grünanlagen in bekannten Gartenrotschwanzgebieten.
Poster "Wunderbare Wiener Vogelwelt" (3 MB PDF) - DIE UMWELTBERATUNG
Wildtier in Not melden
Haben Sie ein Wildtier in einer Notlage entdeckt, aus der es sich selbst nicht mehr befreien kann, zum Beispiel, wenn es in einen Schacht gestürzt ist, dann melden Sie dies bitte dem Wildtierservice Wien, täglich von 7.30 bis 22 Uhr unter +43 1 4000-49090.
Außerhalb dieser Zeiten können Sie das Wildtierservice in akuten Notfällen über den technischen Permanenzdienst der Stadt Wien verständigen, Telefon: +43 1 4000-8280.
Quellen
- Bestandserhebung der Wiener Brutvögel, Ergebnisse der Gartenvogelkartierung Wendehals und Gartenrotschwanz, Birdlife (Karin Donnerbaum und Gabor Wichmann)
Infoblatt "Der Gartenrotschwanz - Gesangskünstler im Obstgarten"
Sie können das Informationsblatt "Der Gartenrotschwanz - Gesangskünstler im Obstgarten" herunterladen, als gedrucktes Exemplar bestellen, beim Folder-Telefon: +43 1 4000-73420 oder per E-Mail unter komm@ma22.wien.gv.at kostenlos anfordern.
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