Landtag,
26. Sitzung vom 25.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 51 von 61
SPÖ.)
Präsidentin Marianne Klicka: Weitere
Wortmeldungen liegen nicht vor. Ich erkläre die Verhandlung für geschlossen und
erteile dem Berichterstatter das Schlusswort.
Berichterstatter Amtsf StR Christian Oxonitsch:
Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Es ist ja viel dazu gesagt worden, und ich glaube, es
ist richtig, es ist ein Gesetz, das viel ermöglicht. Es ermöglicht neue
Organisationsformen, es ermöglicht auch neue Administrationsformen, es
ermöglicht neue Kooperationsformen zwischen Kindergärten und Schulen. Daher
glaube ich, neben vielen angesprochenen Aspekten – Sprachförderung, Wiener
Mittelschule et cetera – ist es ein Gesetz, das einfach vieles möglich machen
soll. Es ist im Rahmen dessen, was wir in Wien an landesgesetzlicher Kompetenz
haben, durchaus ein guter Schritt zur Weiterentwicklung des Wiener
Schulsystems.
Ja, wir brauchen bei dieser Weiterentwicklung des
Schulsystems – dem ist nur zuzustimmen – engagierte Personen, die wissen, was
sie wollen, wie es gesagt wurde. Wir haben sie Gott sei Dank, und deshalb gibt
es auch dieses Gesetz.
Ich finde deshalb auch die Zustimmung erfreulich,
dass man hier einfach sagt, wir können neue Formen ausprobieren, wir wollen sie
ausprobieren, wir wollen letztendlich auch gerade diesen stufenweisen Ausbau
nutzen, den dieses Gesetz möglich macht. Ich finde es ein bisserl bedauerlich,
dass einmal mehr die Wiener ÖVP da ein bisserl weiter hinten ist, als
Diskussionen in anderen Bundesländern zeigen. Ich denke nur an Vorarlberg, wo
völlig andere Vorgangsweisen gewählt werden und vor allem auch Chancen in der
neuen Mittelschule gesehen werden. Es ist ein Fakt. Wir kennen das bei vielen
Dingen. Es ist bedauerlich, dass gerade die vielen Aspekte, die ja durchaus
auch vom Kollegen Aigner unterstützt wurden, nicht dazu führen, dass es die
Zustimmung gibt.
Aber ich glaube, das Modell selbst wird beweisen,
dass es ein guter Vorschlag ist, und ich bitte daher um Zustimmung. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsidentin Marianne Klicka: Herzlichen Dank!
Wir kommen nun zur Abstimmung über die Gesetzesvorlage.
Ich
bitte jene Mitglieder des Landtages, die der Vorlage einschließlich Titel und
Eingang zustimmen wollen, die Hand zu heben. – Ich stelle die Mehrstimmigkeit
fest; mit den Stimmen der Sozialdemokratischen Partei und der Grünen. Das Gesetz ist somit in erster
Lesung mehrstimmig angenommen.
Wenn
kein Widerspruch erfolgt, werde ich sofort die zweite Lesung vornehmen lassen.
– Ein Widerspruch erfolgt nicht.
Ich
bitte daher jene Mitglieder des Landtages, die dem Gesetz in zweiter Lesung
zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. – Auch hier das gleiche
Abstimmungsergebnis. Das Gesetz ist somit in zweiter Lesung mehrstimmig, mit
den Stimmen der Sozialdemokraten und der Grünen,
beschlossen.
Wir
kommen zur Postnummer 10 der Tagesordnung. Sie betrifft den
Tätigkeitsbericht des Schuljahres 2007/2008 der Kinder- und Jugendanwaltschaft
der Stadt Wien.
Ich
freue mich, an dieser Stelle die Kinder- und Jugendanwälte Frau Monika
Pinterits und Herrn Dr Anton Schmid begrüßen zu können, und ersuche sie,
bei uns Platz zu nehmen. Schönen guten Tag! (Beifall bei der SPÖ und von
Abgeordneten der GRÜNEN.)
Ich
ersuche den Berichterstatter, Herrn Amtsf StR Oxonitsch, die Verhandlung
einzuleiten.
Berichterstatter
Amtsf StR Christian Oxonitsch:
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kinder- und Jugendanwälte!
Ich
denke, dass der Tätigkeitsbericht 2008 einmal mehr die Vielzahl von Initiativen
der Kinder- und Jugendanwaltschaft belegt. Wäre er uns bei dem vor Kurzem
stattgefundenen Hearing schon vorgelegen, an dem ja alle Fraktionen
teilgenommen haben, wäre er wahrscheinlich ein weiterer Beleg dafür gewesen, dass
es gerechtfertigt ist – und dazu möchte ich natürlich an dieser Stelle herzlich
gratulieren –, die Kinder- und Jugendanwälte für eine neue Periode zu
bestellen. An dieser Stelle herzliche Gratulation!
Ich
glaube, der Tätigkeitsbericht 2008 ist ein weiterer Beleg dafür, dass die
gemeinsam von Ihnen repräsentativ getroffene Auswahl eine gute war, und ich
freue mich auf eine spannende Diskussion. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsidentin Marianne Klicka: Herzlichen
Dank! Zu diesem Tagesordnungspunkt hat sich Herr Abg Mag Gudenus zu Wort
gemeldet. Ich erteile es ihm.
Abg Mag Johann Gudenus, MAIS (Klub der Wiener Freiheitlichen): Hoher Landtag! Meine sehr
geehrten Damen und Herren! Werte Jugendanwälte! Herzlich willkommen!
Der Bericht der Kinder- und Jugendanwaltschaft 2008
liegt uns vor. Es ist, wie immer, ein sehr umfassender, interessanter Bericht,
und man sieht – da kann ich dem Herrn Stadtrat nur recht geben –, dass die
beiden Jugendanwälte sich alle Mühe gegeben haben, sehr, sehr viele Themen zu
beleuchten. Wenngleich wir nicht in allen Themenbereichen hundertprozentig
einer Meinung sind, so ist, glaube ich, dieser Bericht trotzdem ein guter
Überblick über die Problemlagen der Kinder und Jugendlichen hier in der Stadt
Wien.
Ich habe mir ein paar Themenbereiche
herausgepickt, etwa das Kapitel Gewalt an Kindern, wo eben steht, das seien
nicht nur dramatische Einzelfälle, sondern sichtbar gewordene Folgen einer
Strukturkrise. Der Grund hiefür wird in einer zunehmenden Instabilität sozialer
Beziehungssysteme geortet, wodurch eben vor allem Kinder erhöhten Risiko- und
Stressfaktoren ausgesetzt sind, was ja nichts anderes bedeutet, als dass schon
die Familie als kleinste soziale Einheit der Gesellschaft leider immer mehr
unter gewissen gesellschaftlichen Folgen leidet und immer mehr Familien
zerrüttet sind. Das meinen Sie wahrscheinlich mit „Instabilität sozialer
Beziehungssysteme". Da ist es eine vollkommen richtige Schlussfolgerung,
dass eben die Jugendwohlfahrt gefordert ist, das es eben eine zentrale
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