Landtag,
25. Sitzung vom 25.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 31 von 72
Das gehört zum politischen Leben und zur politischen
Arbeit.
Ich gestehe auch gerne zu - und ich sage das jetzt
ein bisschen heiter -, dass Sie in der Zeit, als Sie Vizebürgermeister waren
und ich Klubobmann der SPÖ war, mich intern gelegentlich ordentlich genervt
haben. (Heiterkeit.) Das soll man aussprechen. Aber Sie und ich wissen
genau, dass auch ich mich bemüht habe, nichts schuldig zu bleiben (Heiterkeit.),
und das hat natürlich auch einen entsprechenden Beitrag zum politischen Leben
und zur politischen Diskussion bedeutet. Ich halte - und ich sage das mit
Überzeugung - die Zeitepoche zwischen 1996 und 2001 für keine schlechte
Zeitepoche für die Stadt, wobei ich mich selbstverständlich bemühe, rasch
festzustellen, dass ich die Zeit vorher und auch jetzt für noch besser halte. (Heiterkeit.)
Das gebe ich in diesem Zusammenhang gerne zu.
Das ist aber jetzt nicht so wichtig, entscheidend ist
das Positive, das Erreichte, und hier ist es - nochmals - unbestritten: Sie
waren engagiert Wien-orientiert, Sie waren herausfordernd und an Lösungen
interessiert. Sie haben viele Diskussionsprozesse eingeleitet, aber auch die
Bereitschaft gehabt, schlussendlich nicht auf alles, was Sie gemeint haben, zu
beharren, sondern Sie haben es auch verstanden, Kompromisse zu finden.
Sie haben - gestatten Sie mir diese etwas eigenartige
Bemerkung - auch in Ihrer eigenen Bundespartei nicht immer geschwiegen. Da sind
Sie durchaus mit manchen in diesem Haus auf gleicher Ebene, wenn Sie der
Meinung waren, es muss etwas gesagt sein, auch wenn Ihnen das gelegentlich -
und das wissen wir - sogar in der eigenen Landesgruppe manchmal schiefe Blicke
eingebracht hat. Im "Falter" habe ich in einer Überschrift gelesen,
dass es angeblich - ich weiß nicht, ob es richtig ist - sogar einmal jemanden
gab, der sagte, Sie sollten nach Moskau gehen. So böse waren wir als politisch
Andersdenkende nie, dass wir eine solche Meinung vertreten hätten. (Heiterkeit.)
Aber wenn Sie nach dem heutigen Tag dieses Haus
verlassen, so sollen Sie wissen, dass wir Ihnen Dank schulden, dass Sie
Anerkennung verdienen und - ich sage das genauso bewusst und mit Überzeugung,
und nicht, weil es sich in einer Rede so gehört - dass Sie sicherlich manchen,
wahrscheinlich sehr vielen hier abgehen und fehlen werden, wenn Sie nicht mehr
politisch aktiv hier sitzen: Als Persönlichkeit mit klarer Meinung, mit
politischem Sachverstand und mit der Bereitschaft, Gemeinsamkeiten für Lösungen
zu finden.
Ich hoffe, dass es in Ihrem Leben niemals eine
Zeitphase gibt, in der Sie rückschauend sagen: Eigentlich bin ich froh, nicht
mehr hier im Hause zu sein. Denn dann wäre das eine schlechte Zukunft auch für
die politische Entwicklung des Landtages und des Gemeinderates.
Und so darf ich Ihnen namens des Wiener Landtages und
der Abgeordneten, aber sicherlich auch namens der Wiener Regierung für Ihre
persönliche Zukunft alles Gute wünschen. Das Wichtigste ist die Gesundheit,
andere Aufgabeninteressen finden sich sicherlich zusätzlich. Ich sage Ihnen
nochmals, es stört nicht, wenn wir Sitzungstage erleben, an denen wir Sie
vielleicht einen Stock höher im Saal wiedersehen und Sie Gespräche mit uns
führen können. Namens des Wiener Landtages: Möge Ihnen das weitere persönliche
Schicksal sehr gewogen sein und Ihnen sehr, sehr viele lange, gute und gesunde
Jahre bringen. Alles Gute! (Allgemeiner Beifall.)
Hohes Haus! Andere Wortmeldung liegen dazu nicht vor.
Die Verhandlung zu diesem Tagesordnungspunkt ist abgeschlossen.
Die Frau Berichterstatterin hat auf das Schlusswort verzichtet.
Wir kommen zur Abstimmung über die Gesetzesvorlage.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtages, die der
Vorlage einschließlich Titel und Eingang zustimmen wollen, die Hand zu heben. -
Das ist in erster Lesung einstimmig angenommen.
Wenn kein Widerspruch erfolgt, werde ich sofort die
zweite Lesung vornehmen. - Es erfolgt kein Widerspruch.
Ich bitte daher jene Mitglieder des Landestages, die
dem Gesetz in zweiter Lesung zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. -
Danke, auch in zweiter Lesung ist das Gesetz einstimmig beschlossen.
Die Postnummer 5
betrifft die erste Lesung der Vorlage eines Gesetzes, mit dem das Gesetz über
die fachlichen Anstellungserfordernisse für die von der Stadt Wien
anzustellenden Kindergärtner/innen und Erzieher/innen an Horten geändert wird.
Berichterstatterin dazu ist die Frau amtsf StRin Mag
Wehsely. Ich bitte sie, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatterin amtsf StRin Mag Sonja Wehsely:
Hoher Landtag!
Ich ersuche um Zustimmung zu diesem Gesetzesvorschlag.
Präsident Johann Hatzl: Ich habe zu
diesem Tagesordnungspunkt keine Wortmeldung. Daher kommen wir zur Abstimmung.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtages, die der
Vorlage einschließlich Titel und Eingang in erster Lesung ihre Zustimmung geben
wollen, um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist in erster Lesung somit
einstimmig angenommen worden.
Wenn es keinen Widerspruch gibt, dann kommen wir zur
zweiten Lesung. – Widerspruch gibt es keinen.
Ich bitte daher jene Mitglieder des Landtages, die dem
Gesetz in zweiter Lesung zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. – Das
Gesetz ist auch in zweiter Lesung einstimmig beschlossen worden.
Die Postnummer 6 betrifft die erste Lesung der
Vorlage eines Gesetzes, mit dem das Wiener Eltern-Karenzgeldzuschussgesetz
geändert wird. Das ist die 4. Novelle zum Wiener
Eltern-Karenzgeldzuschussgesetz.
Berichterstatterin hiezu ist auch die Frau amtsf
StRin Wehsely. Ich bitte, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatterin amtsf StRin Mag Sonja Wehsely:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich ersuche auch hier um Zustimmung.
Präsident Johann Hatzl:
Es liegt auch hier keine
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